Mobilfunker mussten ab 1. Juli 2013 Roaming-Gebühren erneut senken.
Handy-Telefonate und mobiles Internet-Surfen im Ausland werden ab morgen, 1. Juli, billiger. Auf Druck der EU-Kommission müssen die Telekomfirmen die Roaming-Gebühren erneut senken und neue Preisgrenzen einhalten. Wer in einem anderen EU-Land Urlaub macht und sein Smartphone oder Notebook nutzt, zahlt somit deutlich weniger für Telefonate, das mobile Abrufen von Mails und das Surfen im Internet als bisher. Die Anbieter können auch unter diesen maximal erlaubten Preisen bleiben.
Dass die Preissenkung in Österreich nur äußerst widerwillig erfolgt, hat ein kürzlich veröffentlichter Arbeiterkammer-Vergleich ergeben
- demnach nützen A1, Bob, T-Mobile, Orange, Tele.Ring, Drei, Yesss, Ge-org und Spar (S-Budget) die zulässigen Höchstpreise voll aus.
Neue Höchstgrenzen
Wer im Urlaub im EU-Ausland am Handy angerufen wird, dem darf sein Mobilfunk-Anbieter dafür ab Juli höchstens 8,4 Cent pro Minute verrechnen - bisher waren es 9,6 Cent. Wer selbst nach Hause telefoniert, bezahlt dafür bis zu 28,8 Cent (bisher 34,8 Cent). Im Vergleich zum Vorjahr kommt man nun also um 12 Prozent günstiger weg, wenn man angerufen wird, und um bis zu 17 Prozent spart man sich, wenn man selbst anruft. Die SMS-Preise fallen von 10,8 Cent auf 9,6 Cent pro SMS.
Der Höchstpreis fürs Internetsurfen beträgt ab Juli in den EU-Ländern maximal 54 Cent pro Megabyte. Für die Konsumenten ist das laut AK eine Kostenersparnis bis zu 36 Prozent gegenüber 2012. Im Nicht-EU-Urlaubsland Türkei kann das Megabyte Daten aber noch immer bis zu 21 Euro kosten.
>>>Nachlesen: EU will Roamingkosten komplett abschaffen
Für die Mobilfunker machen die Roaming-Erlöse einen beträchtlichen Anteil der Gesamtumsätze aus - bei "Drei" ist es ein zweistelliger Prozentanteil, wie "Drei"-Chef Jan Trionow kürzlich erklärte.
Zum Durchklicken: Tipps gegen Kostenfallen im Ausland
Urlaubskostenfallen mit dem Handy
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Richtige Netzwahl
Handy wählt sich ins stärkste Gastnetz: Meist, aber nicht immer, sind die Preise in den geprüften Urlaubsländern Griechenland, Spanien, Italien, Kroatien, Türkei mittlerweile netzunabhängig. Ein Anruf beim Anbieter schafft Klarheit. Überlassen Sie die Netzwahl dem Handy, bucht es sich automatisch in das stärkste Netz am Standort ein. Die AK Konsumentenschützer raten, über die manuelle Netzwahl am Handy die Einwahl ins günstigste Gastnetz zu programmieren. In der Bedienungsanleitung steht, wie es geht.
Angerufen werden
Das Handy läutet, der Euro läuft: Wer im Urlaub angerufen wird, zahlt auch. Der An-rufer aus Österreich zahlt nur den österreichischen Tarif für Gespräche ins Mobilnetz, da er nicht wissen muss, dass das Handy gerade im Ausland ist. Der Angerufene zahlt Ge-bühren für die Weiterleitung des Anrufs von Österreich in den Urlaubsort (Passivgebühr)., A1, T-Mobile, Drei, Bob, Orange, Tele.Ring, Ge-org, S-Budget und Yesss verrechnen im Privatkundentarif in den untersuchten Urlaubsländern ab Juli Passivgebühren von 0,084 bis 1,25 Euro pro Minute (Ausnahme Drei in Italien: im Drei-Netz telefoniert man in Italien zu den gleichen Konditionen wie zu Hause). Am teuersten sind die Passivgebühren meist bei Wertkarten-Handys (Ausnahme Bob).
SMS statt Anruf
Mit SMS besser wegkommen: Vor allem im untersuchten Nicht-EU-Land Türkei rechnet sich smsen statt telefonieren.
Roamingpakete
Manche Anbieter wie Mobilkom, T-Mobile und Drei bieten auch spezielle Roamingpakete an. So kauft man etwa um einen Fixbetrag eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten. Sie müssen innerhalb einer Frist aufgebraucht sein, danach ver-fallen sie. Vorsicht, die in Österreich gültigen Freiminuten können bei Telefonaten im Ausland meist nicht genutzt werden.
Kostenfalle Mailbox
Wer unter Palmen seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einem Gespräch nach Österreich. Ist das Handy so pro-grammiert, dass der Anruf auf die Box geht, wenn zum Beispiel nicht abgehoben wird, können doppelte Kosten anfallen (außerhalb der EU): Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, so fallen beim Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Roamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Öster-reich an. Um der Kostenfalle zu entgehen: Mobilbox ganz abschalten!
Seit 2010 darf für den bloßen Empfang einer Mobilboxnachricht innerhalb der EU kein Entgelt mehr verrechnet werden - sehr wohl aber für das Abhören.