Wer im Urlaub telefoniert und Internet surft, sollte einiges beachten.
Ferienzeit ist für viele Österreicher auch Reisezeit. Dabei wollen viele Landsleute auch im Ausland auf ihr geliebtes Handy nicht verzichten. Seit 1. Juli gibt es, wie berichtet, zwar wieder neue günstigere Obergrenzen
für Telefonate, SMS und Surfen in EU-Urlaubsländern, dennoch kann sich schnell eine hohe Rechnung ansammeln. Es gibt aber einige Möglichkeiten, wie man den Kostenfallen entgehen kann. Darüber hinaus warten die heimischen Mobilfunkanbieter auch mit zahlreichen Sondertarifen auf, etwa vorausgekauften Gesprächsminuten. Wer Datenroamingpakete innerhalb der EU kauft, kann zudem günstiger im Internet surfen: So erhält man etwa bei den meisten Anbietern Datenroamingpakete für die EU im Ausmaß von 100 Megabyte für 10 bis 20 Euro. Am günstigsten – weil kostenlos – ist es natürlich, im Urlaubsland nur über kostenlose WLAN-Hotspots
zu surfen. Diese gibt es in vielen Hotels und großen öffentlichen Plätzen. Auf Internet-Banking oder allzu private Sachen sollte man hier jedoch verzichten, den häufig sind die kostenlosen Zugangspunkte nicht ausreichend vor Hacker-Angriffen geschützt.
Vorsicht bei Nicht-EU-Ländern
Personen, die aus einem Nicht-EU-Land (etwa Türkei oder Schweiz) anrufen, sollten aber nach wie vor besonders vorsichtig sein. Denn die Preisunterschiede sind groß. Wer aus der Türkei nach Österreich anruft, zahlt je nach Tarif und Anbieter zwischen 22,8 Cent und 2,50 Euro pro Minute, Passivrufe kosten 6 Cent bis 1,29 Euro pro Minute und das Megabyte für Internetsurfen 5 bis 20,80 Euro. "Hier sind teilweise Roamingpreise für Wertkarten wesentlich günstiger als jene für Vertragstarife“, sagt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer, die sich mit der Thematik speziell auseinandergesetzt hat.
Tipps: So sparen Sie im Urlaub
Worauf Sie laut der aktuellen AK-Erhebung beim Telefonieren im Urlaub besonders achten sollten, haben wir in eine Text-Slideshow zusammengefasst:
Durchklicken: Tipps für Handy-Nutzer im Urlaub
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Ankommende Anrufe
Wer im Urlaub angerufen wird, zahlt auch. Der Anrufer aus Österreich zahlt den österreichischen Tarif, der Angerufene zahlt Gebühren für die Weiterleitung des Anrufs von Österreich in den Urlaubsort (Passivgebühr). A1, Bob, Red Bull Mobile, Tele.Ring, Drei und Yesss verrechnen im Privatkundentarif in den untersuch-ten Urlaubsländern ab Juli Passivgebühren von 6 Cent bis 1,29 Euro pro Minute. Wäh-rend in der Türkei die höchsten Weiterleitungsgebühren meist bei Wertkarten-Handys anfallen (Ausnahme Bob und T-Mobile Klax), macht es innerhalb der EU aufgrund der verordneten Höchstpreise keinen Unterschied, ob man ein Vertrags-oder Wertkarten-Handy verwendet.
SMS günstiger
Mit einer SMS kommen UrlauberInnen billiger davon, vor allem im untersuchten Nicht-EU-Land Türkei.
Spezielle Tarife
Manche Anbieter wie A1 (B.free), T-Mobile, Yesss und Drei haben auch spezielle Roamingpakete. So kauft man etwa um einen Fixbetrag eine bestimmte Anzahl an Gesprächsminuten oder auch Datenvolumen. Sie müssen innerhalb einer Frist aufgebraucht sein, danach verfallen sie. Vorsicht: Die in Österreich gültigen Freieinheiten können bei Telefonaten im Ausland meist nicht genutzt werden.
Kostenfalle Mobilbox
Wer unter Palmen seine Mobilbox abhören will, zahlt meist genau so viel wie bei einem Gespräch nach Österreich. Ist das Handy so programmiert, dass der Anruf auf die Box geht, wenn zum Beispiel nicht abgehoben wird, können dop-pelte Kosten anfallen (außerhalb der EU): Anrufe müssen erst ins Reiseland gesendet werden, um festzustellen, ob der Anruf angenommen wird. Wird der Anruf zur Mobilbox umgeleitet, so fallen beim Angerufenen die Passivgebühr und zusätzlich der Roamingtarif für die Rückleitung des fehlgeschlagenen Anrufes zur Mobilbox in Österreich an. Um der Kostenfalle zu entgehen: Mobilbox ganz abschalten!Seit 2010 darf für den bloßen Empfang einer Mobilboxnachricht innerhalb der EU kein Entgelt mehr verrechnet werden - sehr wohl aber für das Abhören.
Kostenkontrolle
Die Betreiber haben bei der Einreise automatisch über die Roaming-preise, etwa per SMS oder Pop-up zu benachrichtigen. Außerdem muss KonsumentInnen eine Kostenbegrenzungsfunktion für die Datennutzung angeboten werden: Sobald 80 Prozent des vereinbarten Höchstbetrages ausgeschöpft sind, hat der Betreiber eine Info ans Handy zu senden. Ohne ausdrückliche Zustimmung des Kunden darf die Kos-tenobergrenze von monatlich rund 60 Euro nicht überschritten werden.