Neue Technologien beim Mobile World Congress 2017 in Barcelona.
Eine Menge neuer Smartphones (hier kommen Sie zu unserem Überblick über alle Neuheiten ) und ein Blick in die Zukunft: Die Mobilfunk-Industrie versammelt sich in Barcelona zu ihrem wichtigsten Branchentreff. Diesmal sind beim Mobile World Congress (MWC) vom 27. Februar bis 2. März neben Top-Managern von Mobilfunk-Anbietern unter anderem Netflix-Chef Reed Hastings, der Macher der populären App " Pokemon Go ", John Hanke, sowie der Präsident des FC Barcelona, Josep Maria Bartomeu, mit dabei.
5G in aller Munde, aber noch nicht startklar
Die Mobilfunk-Branche schwärmt schon jetzt von den künftigen superschnellen 5G -Datennetzen. Einen HD-Film soll man dann in weniger als einer Sekunde herunterladen können, die Reaktionszeiten sollen so kurz sein, dass man sogar ein Auto per Funk steuern könnte. Die Vision von einer Welt, in der Daten jederzeit ungehindert fließen können, wird auch den MWC 2017 beherrschen. Doch bis die Zukunftsvision eintrifft, werden noch Jahre vergehen - und die Industrie steckt tief in Alltags-Problemen. Allein in Österreich sind für die Umrüstung auf den LTE-Nachfolger 10.000 neue Antennen notwendig .
Smartphones sind zwar nach wie vor ein Bestseller: Allein im vergangenen Jahr wurden wieder 1,5 Milliarden Computer-Handys verkauft. Doch unter den Geräteherstellern sichert sich Apple (nicht in Barcelona vertreten) mit seinem hochprofitablen iPhone fast die gesamten Gewinne der Branche, obwohl der Konzern einen Marktanteil unter 20 Prozent hat. In der Masse der Anbieter von Telefonen mit dem Google-Betriebssystem Android verdient noch Marktführer Samsung gutes Geld - die vielen anderen Hersteller stecken in den roten Zahlen fest oder müssen sich mit schmalen Profiten zufriedengeben.
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Zuckerberg kommt nicht
Facebook-Chef Mark Zuckerberg verzichtet diesmal auf eine Reise nach Barcelona. In den vergangenen Jahren versuchte er dort wiederholt, die Bosse der Netzbetreiber für sein Projekt Internet.org zu gewinnen, mit günstigen Internet-Verbindungen Milliarden neue Nutzer ins Netz bringen soll. Doch die Mobilfunk-Anbieter blieben skeptisch.
Sie haben ohnehin ein schwieriges Verhältnis zu Facebook und klagen in Barcelona Jahr für Jahr über einen ungleichen Wettbewerb mit Online-Diensten, für die nicht die strikten Regulierungsvorgaben der Telekom-Branche gälten. So ersetzten WhatsApp, iMessage & Co. die SMS, der stetig steigende Videofluss bei YouTube und Facebook lastet die Netze aus. Die Internet-Dienste kontern, ihre Beliebtheit gibt den Telekom-Firmen erst die Möglichkeit, den Nutzern teure Daten-Tarife zu verkaufen.
eSIM gehört die Zukunft
Zugleich kommt auf die Netzbetreiber ein neues Risiko zu: Ihre heutigen SIM-Karten, die man ins Telefon reinstecken muss, gelten als Auslaufmodell und dürften in wenigen Jahren einer fest verbauten eSIM weichen, die man auf verschiedene Anbieter umprogrammieren kann. Für die Nutzer wird es damit zumindest technisch deutlich einfacher, den Mobilfunk-Provider zu wechseln.
Die Messe zog 2013 auf ein größeres Gelände um, weil es an dem bisherigen Ort zu eng geworden war. Im vergangenen Jahr gab es den nächsten Besucherrekord mit über 100.000 Brancheninsidern und Journalisten. Der Mobile World Congress (früher bekannt unter dem Namen 3GSM) ist eine reine Fachveranstaltung und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.