ÖAMTC-Navitest

Handy-Navi überraschender Testsieger

20.11.2007

Lieferumfang, Kartenmaterial und Betriebsanleitung lassen noch viele Wünsche offen

Zur Vollversion des Artikels
© ÖAMTC
Zur Vollversion des Artikels

Wenn man in einer Stadt nicht ortskundig ist, kann das schnell zum Problem werden. Mit einem Navigationsgerät ist das kaum noch ein Hindernis, zeigt zumindest der neue ÖAMTC-Test. Elf Navigationsgeräte wurden auf das Genaueste geprüft. "Das Ergebnis ist durchwegs gut. Besonders überrascht haben die Mobiltelefone, die Navigieren 'nur' als Zusatzfunktion anbieten. Das Mio A501 ist sogar Testsieger", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. "Die hausnummerngenaue Navigation ist aufgrund des teilweise unvollständigen Kartenmaterials aber noch immer nicht möglich. Gerade das wäre jedoch die Voraussetzung für die schnellstmögliche Zielerreichung. Die Kartenhersteller sind hier künftig noch stark gefordert."

Handys schlagen klassische Navis
Die getesteten Handys mit Navigation als Zusatzfunktion, das Mio A501 und Nokia 6110 Navigator überzeugen durch Handlichkeit, Schnelligkeit und Akku-Laufzeit. "Die geprüften Navigationseigenschaften des Mio sind top. Ein echter Geheimtipp für alle, die ein Kombigerät suchen", erklärt der ÖAMTC-Techniker. Mankos bei dem Nokia-Gerät sind Lieferumfang und Kartenqualität. Allein für fehlendes Zubehör müssen noch einmal 30 Prozent des Gerätepreises gerechnet werden.

Auf Platz zwei findet man das Pioneer AVIC-S2. "Pluspunkte sind der schnelle Satellitenkontakt, die sehr rasche Routenberechnung und die Neuberechnung beim Abweichen von der Route", sagt Kerbl. "Allerdings beinhaltet das Gerät keine vollständige Bedienungsanleitung, sondern nur eine sehr knappe Beschreibung."

Auf den weiteren Plätzen folgen das Clarion MAP 770, TomTom GO 720T, Falk N220L Europe, Garmin nüvi 250W und Medion GoPal P4410 und schnitten mit einem "sehr empfehlenswert" ab. Das ViaMichelin X-970T Europe, Navigon 7110 und Becker Traffic Assist 7927 fassten ein "empfehlenswert" aus. Die beiden Ersteren brauchen sehr lange bis der Satellitenkontakt hergestellt werden kann und die Akku-Laufzeit lässt zu wünschen übrig. Bei dem Becker ist der Adressbestand in vielen Ländern unzureichend und es hat sehr lange Routenberechnungszeiten.

Noch nicht perfekt
Beim Kartenmaterial gibt es noch einen sehr großen Handlungsbedarf. Der ÖAMTC fordert einerseits eine Verbesserung hinsichtlich der Aktualität und des Umfangs, andererseits eine Deklaration des Erscheinungsdatums des Kartenmaterials auf der Verpackung des Navigationsgerätes. Somit kann der Endverbraucher feststellen wie neuwertig die Karteninformationen sind.

Die Printversion der Betriebsanleitung fehlt bei vielen Herstellern. Diese liegt entweder als CD bei oder ist gar von der Homepage des Anbieters herunter zu laden. "Die Anleitung wird im Fahrzeug benötigt. Es ist eine Zumutung, wenn sie der Konsument erst ausdrucken muss. Oft umfasst die Betriebsanleitung bis zu 100 Seiten", sagt der ÖAMTC-Techniker.

Im Lieferumfang sollte zumindest ein Netzteil enthalten sein, damit man das Navigationsgerät auch außerhalb des Fahrzeugs aufladen kann. Wer sich ein neues Gerät kauft, sollte unbedingt darauf achten welches Zubehör inkludiert ist, dadurch erspart man sich vielleicht teures Nachkaufen.

 

Zur Vollversion des Artikels