Innovation aus Ö
Handy steuert Heizung, TV, Radio & Co.
06.11.2009
Modernes Gebäude erkennt Menschen am persönlichen Handy und reagiert darauf.
Im Rahmen der „Klangbilder 2009“ gaben die beiden österreichischen Unternehmen "Mocom" und "Sorex Wireless" am Freitag (06.11.09) bei einem Pressegespräch ihre Kooperation bekannt. Die Innovation kann in Unternehmen und Privathaushalten eingesetzt werden und den Alltag erleichtern. Denn die Haustechnik kann anhand des individuellen Mobiltelefons bestimmte Einstellungen vornehmen, die auf die jeweilige Person zugeschnitten sind. Des Weiteren kann sie sich automatisch darauf einstellen, wer in einem Gebäude an- oder abwesend ist. Das Instrument zur individuellen Identifikation der Personen ist ebenfalls das jeweilige Handy.
Haus muss das Handy identifizieren
Es beginnt beim Zutritt: Mit
einer speziellen (Sorex-)Software wird das jeweils autorisierte Handy zum
elektronischen Schlüssel; dabei kann bestimmt werden, welche Person zu
welchem Zeitpunkt zu welchen Türen im Gebäude Zutritt erhält. Mit dem
Betreten eines Gebäudes entfaltet die Zusammenarbeit zwischen Sorex und
Mocom ihre Wirkung: Zusätzlich zu personenunabhängigen Befehlen, wie
Deaktivierung der Alarmanlage, können persönliche Einstellungen vorgenommen
werden. Haus oder Wohnung können also individuell auf das Eintreten einer
bestimmten Person reagieren. So kann beispielsweise eine bestimmte
Lichtstimmung gestartet oder der bevorzugte Radiosender eingeschaltet werden
etc. Das Mobiltelefon wird somit zum Instrument der persönlichen
Identifikation.
Auch für Unternehmen interessant
Im Unternehmen bringt das
System den Vorteil, dass die Haustechnik immer weiß, wer gerade anwesend ist
und wer nicht. Beispielsweise bleibt die Heizung so lange in Tagesbetrieb,
wie sich noch Personal im Gebäude aufhält. Erst wenn der letzte Mitarbeiter
nach Hause geht, wird auf Nachtbetrieb umgestellt. Auch kann es für den Chef
interessant sein, zu wissen, wer am Wochenende in der Firma anwesend war.
Allerdings soll das Videokonferenzsystem, dessen Verwendung teure
Verbindungsgebühren verursacht, nur funktionieren, wenn beispielsweise der
Geschäftsführer anwesend ist; dieser identifiziert sich automatisch, sobald
sein Handy anwesend ist.
Das Zuhause erkennt Individuen
Zuhause fungiert das System als
eine Art "elektronischer Butler". Zusätzlich zur individuellen
Einstellung von Licht, Radio, Heizung etc. können beispielsweise bestimmte
Pay-TV-Programme erst dann freigegeben werden, wenn eines der elterlichen
Handys als anwesend registriert wird. Darüber hinaus kann das Heimnetzwerk
auch mit der Information programmiert werden, wer zu welcher Tageszeit
erwartet wird: Kommt das Schulkind beispielsweise nicht wie gewohnt um 14:30
zu Hause an, wird automatisch eine Meldung an die abwesenden Eltern
versandt.
Funktionsweise ähnelt einer Alarmanlage
Das Netzwerk
erkennt nicht nur autorisierte Personen, sondern auch unbekannte bzw.
möglicherweise unerwünschte: Wenn es eine ihm nicht bekannte
Bluetooth-Mac-Adresse registriert, die sich länger als z.B. 30 Sekunden vor
der Eingangstür aufhält, kann es bestimmte, vorher gewählte
Sicherheitsmaßnahmen ergreifen: eine vorbestimmte Telefonnummer anrufen,
eine SMS an den Bewohner versenden, eine Kamera einschalten etc. Ein
potenzieller Einbrecher verrät sich also anhand seines Mobiltelefons, ohne
es zu merken.
Einfache Installation / Die Technik
Für die konkrete
Implementierung wird das notwendige Modul mittels Datenschnittstelle an eine
beliebige (Crestron-)Steuerzentrale angebunden. Die Software-Kommunikation
erfolgt über ein Crestron I2P-Partnermodul, das von Mocom-Technikern
entwickelt und implementiert wurde.
Das System funktioniert mit praktisch allen weltweit im Einsatz befindlichen Bus-Systemen und Gebäudeautomatisierungen, z.B. EIB/KNX, LON, Luxmate, Bacnet etc. Als Bediengeräte (User Interfaces) fügen sich neben drahtlosen Touchpanels, PCs, iPhones, PDAs und allen Arten herkömmlicher Schalter nun auch bluetoothfähige Mobiltelefone nahtlos in das Bedienkonzept ein.
(Dank der geprüften Softwareschnittstelle und dem Bekenntnis der beiden Unternehmen zur Zusammenarbeit kann der installierende Betrieb diese Kombination günstig anbieten; langwierige Tests entfallen, das Installationsrisiko wird minimiert.)