Erster Flug
Handy-Telefonieren im Flugzeug erstmals erlaubt
20.03.2008
Seit Donnerstag können Passagiere erstmals an Bord eines Flugzeugs mit dem Handy telefonieren - jedoch nicht bei allen Fluglinien.
Mit einem Anruf auf einem Flug von Dubai ins marokkanische Casablanca nahm Emirates Airlines das erste kommerzielle Angebot für Handy-Telefonate an Bord in Betrieb. Das teilte das Unternehmen in Dubai mit. Bei der Austrian Airlines (AUA) ist ein derartiges Service derzeit nicht angedacht.
Anrufe ohne Störung möglich
Das erste mobile
Bord-Telefonat sei in einem Airbus A340-300 in rund 9.000 Metern Höhe
geführt worden. Das Flugzeug ist das erste der Emirates-Flotte, das mit dem
speziellen System ausgerüstet ist, welches Handy-Anrufe ohne Störung der
Bordelektronik erlaubt.
Auch SMS-Senden ist möglich
Die Passagiere von Emirates
dürfen pro Flug bis zu sechs Anrufe tätigen, teilte Emirates mit. Auch das
Senden und Empfangen von SMS ist möglich. Auch viele andere Airlines
erproben derzeit ähnliche Systeme, bisher ist das Telefonieren aber nur
versuchsweise möglich gewesen.
Gilt nicht für österreichische Flüge
Bei
österreichischen Flügen dürfte es zumindest in absehbarer Zeit keine
Erlaubnis für Handy-Telefonate an Bord geben. Man habe nicht vor dies zu
ermöglichen, obwohl es technisch möglich sein dürfte, sagte AUA-Sprecher
Michael Braun. Laufende Umfragen unter den Kunden würden allerdings zeigen,
dass die Nachfrage nach Ruhe viel stärker sei als der Wunsch, während eines
Fluges Anrufe zu tätigen. Auch bei den deutschen Fluggesellschaften
Lufthansa und Air Berlin wird Handytelefonie im Hinblick auf Ruhe an Bord
weiterhin abgelehnt.
Hohe Roaminggebühren fällig
Die für das Telefonieren
notwendige Techniken wie von AeroMobil oder Konkurrent OnAir stützen sich im
Wesentlichen auf dasselbe Prinzip: Bei einem Telefonat im Flugzeug wählt
sich das Handy in ein flugzeuginternes Netz ein. Von dort wird der Anruf in
das jeweilige Handynetz des Nutzers weitergeleitet. Weil sich das Handy nur
ins lokale Netz einwählt, sind die Sendeimpulse schwächer, weshalb auch
keine Bordinstrumente gestört werden können. Die Anrufe sind allerdings
nicht billig: Wie bei einem Anruf im Ausland werden für Anrufe über das
fremde Netz genauso wie für ankommende Anrufe sogenannte Roamingkosten
fällig.
System kann in Ruhephase geschaltet werden
Die Systeme
funktionieren grundsätzlich nur in größeren Flughöhen, um sicherzugehen,
dass es bei Starts und Landung nicht doch zu Störungen kommen kann. Im
Regelfall erlaubt die Technik der Flugzeugbesatzung, die Handy-Nutzung zu
regulieren. So kann das System etwa in Ruhephasen auf Langstreckenflügen so
umgeschaltet werden, dass nur noch SMS, aber keine Gespräche mehr möglich
sind.