Auch andere Produkte wie Lautsprecher und Laptops sollen Amazon und Apple Konkurrenz machen
Google forciert mit seinen neuen Smartphone-Modellen, die Mitte dieser Woche mit zahlreichen weiteren Neuheiten präsentiert wurden , seine Hardware-Offensive. Beim Pixel 2 und Pixel 2 XL handelt es sich um zwei Premium-Handys, mit denen der IT-Riese in puncto Ausstattung und Design den iPhones von Apple ( X und 8 ) sowie den Spitzengeräten von Samsung ( Note 8 ), Huawei ( Mate 10 ), Nokia ( 9 ), Sony ( XZ1 ) und LG ( V30 ) Paroli bieten will. Auch beim Preis reichen sie an die Top-Konkurrenz heran.
Hard- und Software aus einer Hand
Damit treibt die Google-Mutter Alphabet ihre neue Strategie voran, wie die Rivalen Apple und Amazon Hard- und Software aus einer Hand zu offerieren und Kunden so enger zu binden. Google hat zwar mit seinem Handys-Betriebssystem Android seit längerem eine dominierende Stellung inne, ein erster Vorstoß in das Smartphone-Gerätegeschäft mit dem Kauf des Herstellers Motorola Mobility scheiterte allerdings vor einigen Jahren. Vor einem Jahr feierte der Konzern dann mit seinen ersten Pixel-Smartphones ein Comeback. Erst kürzlich stärkte Google die Sparte, als für 1,1 Mrd. Dollar (933 Mio. Euro) ein Teil des Handygeschäfts des langjährigen taiwanischen Partners HTC übernommen wurde .
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Innovative Top-Smartphones
Ein Jahr nach dem Start seiner ersten "Pixel"-Smartphones kommen nun ein "Pixel 2" in ähnlicher Größe sowie eine großer XL-Version mit einem 6-Zoll-Bildschirm vor. Bei ihr füllt das Display fast die gesamte Frontseite des Geräts bis auf Streifen für Lautsprecher am oberen und unteren Ende aus.
Dabei setzt der Internet-Riese auch auf seine Expertise bei maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz. So ist in die Geräte der sprechende Google Assistant integriert. Die neue Funktion "Google Lens", bei der Inhalte im Bild erkannt werden können, funktioniert zunächst nur in der Foto-App - später soll es aber reichen, einfach die Smartphone-Kamera zum Beispiel auf ein Objekt oder ein Gebäude zu richten.
Eine neue Anwendung für seine lernenden Maschinen findet Google bei der automatischen Musikerkennung: Bei eingeschalteter Funktion identifiziert das Telefon alle Songs, die in seiner Umgebung laufen und blendet die Titel ein. Über die Benachrichtigungen können sie dann zum Beispiel bei der hauseigenen Videoplattform YouTube abgerufen werden. Zum Erkennen sind "Fingerabdrücke" von zehntausenden Songs direkt auf dem Gerät gespeichert und werden wöchentlich aktualisiert. Eine Herausforderung für die Funktion sei bereits, die Musik von Umgebungsgeräuschen zu unterscheiden, sagte Produktmanager Matt Kulick.
Vom HTC U11 bekamen die neuen "Pixel" auch eine ungewöhnliche Bedienfunktion. Drückt man die Telefone in der unteren Hälfte zusammen, wird der Google Assistant aktiviert. Dabei hat man das Gefühl, dass das Aluminium-Gehäuse nachgibt - das ist aber nur ein Effekt, der von kleinen Motoren erzeugt wird. Anders als Apple bei seinem neuen iPhone X setzt Google bei den "Pixel 2"-Modellen weiterhin auf den Fingerabdruck-Sensor statt Gesichtserkennung und verzichtet auf kabelloses Laden.
Das "Pixel 2" wird in Deutschland ab 799 Euro verkauft und die XL-Version ab 939 Euro. In Österreich sind die Geräte vorerst nicht zu haben. Das kleinere "Pixel 2" lässt Google wie das Vorjahresmodell von HTC fertigen, die XL-Version wird von LG gebaut.