Vom 16. bis 19. Februar 2009 findet in Barcelona (Spanien) wieder die weltgrößte Handy-Fachmesse "Mobile World Congress" statt.
Branchenbeobachter erwarten, dass die Messe ganz im Zeichen des Trends hin zum mobilen Internet steht. Laut Studien soll es bereits 2020 so gut wie keine fixen Internetanschlüsse mehr geben.
Value for Money
Obwohl die Mobilfunkbranche trotz
Wirtschaftskrise noch keine Zurückhaltung der Kunden bemerkt, geht Orange
Österreich-Chef Michael Krammer davon aus, dass die Nutzer künftig einen
Mehrwert für ihr Geld wollen. "Es geht klar in Richtung value for money", so
Krammer, der einst als tele.ring-Chef mit der "Weg mit dem Speck"-Kampagne
den heimischen Markt aufmischte. Da die Handytarife in Österreich weltweit
ohnehin schon die niedrigsten seien, gehe es nun darum, Zusatzpakete in den
herkömmlichen Tarif reinzupacken.
Keine Kündigungswelle befürchtet
Neben dem
Kundenmehrwert stehe firmeninternes Sparen ganz oben auf der Tagesordnung.
Eine Kündigungswelle in der Branche erwartet er deswegen aber nicht. Krammer
erinnerte daran, dass er für Orange für das heurige Jahr eine
Beschäftigungsgarantie abgegeben hat. Und das, obwohl die EU-Kommission mit
ihrer verordneten Obergrenze für Roaming-Gebühren den Markt "zu Tode
reguliere".
Nieschen-Anbieter im Aufwind
Von der Wirtschaftskrise gar nichts
merkt Emporia. Das Familienunternehmen mit 65 Mitarbeitern und einem
Jahresumsatz von rund 50 Mio. Euro hat sich auf Handys für Pensionisten
spezialisiert und ist mittlerweile in 22 Ländern vertreten. In Österreich
sind die Linzer bei der Mobilkom Austria und T-Mobile gelistet. Inzwischen
wurde hierzulande ein Marktanteil von zwei Prozent erreicht, so
Emporia-Europa-Chefin Eveline Pupeter-Fellne. Auch künftig wolle sich
Emporia ganz auf die Zielgruppe Pensionisten konzentrieren. Derzeit werde
ein Handy zur GPS-Ortung sowie ein Modell zur Blutzuckerentwicklung
gearbeitet, insgesamt würden sich zehn neue Modelle in der Entwicklung
befinden.
Nach Autos auch Handys
Auf Innovationen setzt auch der
südkoreanische Handyhersteller Hyundai, bisher in Österreich für seine Autos
bekannt. Christian Kirchner, Geschäftsführer von Hyundai Mobile Europe mit
Sitz in Wien, betrachtet die Messe als wichtigen Verkaufsimpuls "für die
Geschäfte im 3. Quartal bis ins Weihnachtsgeschäft hinein". "Wir sehen die
Messe in Barcelona aktuell immer noch als Drehscheibe zum Einblick in die
Zukunft des Geschäftsverlaufs und der Produktentwicklung für alle
Beteiligten im Mobilphonebusiness", betonte er. Kirchner will heuer unter
anderem mit der "Handywatch" punkten, einem Mobiltelefon am Handgelenk.