Drahtesel 2.0 heißt "Cowboy", hat integriere SIM-Karte und muss via Smartphone aktiviert werden.
Heimische Radfans, die sich bisher ein E-Bike des gehypten Start-ups "Cowboy" kaufen wollten, mussten einige Umwege in Kauf nehmen. Doch damit ist nun Schluss: Das belgische Jungunternehmen vertreibt seine High-Tech-Fahrräder seit wenigen Tagen auch hierzulande. Das Besondere: Der unterstützende Stromantrieb kann nur via App aktiviert werden. Ist der Smartphone-Akku leer, muss man mit reiner Muskelkraft treten.
© Cowboy / Silvia Neumann (Piabocrew)
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Absatzziel liegt bei 2.000 Stück
Österreich sei nach Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Luxemburg und Deutschland das sechste Land, wo man das Produkt anbiete, sagte Bob Eck, Brand Marketing Director von "Cowboy", der APA. Das Unternehmen wurde 2017 in Brüssel gegründet, im heurigen Jahr werde man rund 10.000 Räder verkaufen. In Österreich liege die Zielmarke bei 2.000 Stück im ersten Jahr, so Eck. Man habe sich insofern für diesen Expansionsschritt entschieden, da Wien im Ranking der fahrradfreundlichsten Städte stark gestiegen sei.
© Cowboy / Silvia Neumann (Piabocrew)
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High-Tech E-Bike funktioniert nur mit App
Das "Cowboy"-Bike gibt es bis dato in nur einer Ausführung. Es ist 16 Kilo schwer, hat einen schwarzen Aluminiumrahmen und ist für Fahrer mit einer Körpergröße von 170 bis 195 Zentimetern geeignet. Mit seinen integrierten Leuchten und der insgesamt reduzierten Optik, sieht der Drahtesel 2.0 ziemlich smart aus. Geliefert wird innerhalb von 30 Tagen. Nutzer müssen eine - für iOS und Android verfügbare - App herunterladen, um das Rad bzw. den für 70 Kilometer pro Ladung ausgelegten Elektromotor zu aktivieren. Gänge gibt es nicht, das System erkenne von selbst die Bedürfnisse des Fahrers, meinte Eck.
© Cowboy / Silvia Neumann (Piabocrew)
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Ohne E-Unterstützung auch ohne Smartphone
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Ein digitales Armaturenbrett (Dashboard) informiert über Geschwindigkeit, Distanz und Akkustand. Die Ladezeit der (abnehmbaren) Batterie wird übrigens mit dreieinhalb Stunden angegeben. Hat man sein Smartphone vergessen oder ist der Handyakku leer, kann das Rad trotzdem benutzt werden - allerdings ohne E-Unterstützung.
Das Unternehmen verspricht zwei Jahre Garantie. Gibt es Probleme, kann man zu einer von 50 Partnerwerkstätten fahren, welche die App anzeigt. Eingebaut ist auch ein sogenanntes Ferndiagnosesystem. Sprich: Bei Verschleißerscheinungen, etwa bei den Bremsen oder den Reifen, meldet sich das Rad von selbst und empfiehlt eine Wartung.
© Cowboy / Silvia Neumann (Piabocrew)
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Integrierte SIM-Karte zur Ortung
Aufgrund einer eingebauten SIM-Karte könne das Rad jederzeit geortet werden, sagte Eck. Ähnlich wie bei Smartphones gibt es auch eine Suchfunktion mit dem Namen "Find my Bike". Absperren bzw. blockieren via App lässt sich das Bike allerdings nicht. Ein Fahrradschloss ist also trotzdem nötig.
Eck räumte ein, dass "Cowboy" jederzeit über den Standort aller Bikes Bescheid wisse, versprach aber höchsten Datenschutz. Die Ortung helfe etwa, wenn das Rad gestohlen werde. Laut Brand Marketing Director bastelt das Unternehmen bereits an weiteren Modellen seines Elektrofahrrads.
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Verfügbarkeit und Preis
Preislich sortiert sich der "Cowboy" auf Konkurrenz-Niveau ein. Österreichische Kunden können das E-Bike um 1.990 Euro online bestellen, im stationären Handel gibt es das Rad hierzulande nicht.