Positives Zeichen

HP trotzt der aktuellen PC-Flaute

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Konzern trumpft mit besseren Zahlen auf als erwartet.

Der US-Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) zeigt erste Erfolge im Kampf gegen die Branchenschwäche. Auch dank des Sanierungskurses von HP-Chefin Meg Whitman übertraf der Weltmarktführer im abgelaufenen Quartal die Erwartungen der Wall Street. Zudem sorgte Whitmans Ergebnisprognose für das laufende Vierteljahr für eine positive Überraschung. "Der Patient zeigt Zeichen der Besserung, es gibt Grund zur Hoffnung", sagte die Konzernlenkerin. "Wir kommen mit der Trendwende voran, wir haben besser abgeschnitten als wir erwartet hatten." Investoren reagierten erfreut: Die HP-Aktie legte am Freitag im Frankfurter Börsenhandel um mehr als sieben Prozent zu.

Herkömmliche PCs schwächeln
HP hat wie der kleinere Rivale Dell schwer mit der schwachen Nachfrage nach herkömmlichen Computern zu kämpfen. Vor allem Verbraucher greifen verstärkt zu Tablet-PCs und Smartphones, die überwiegend von Apple und Samsung stammen. Firmenkunden halten sich derzeit mit der Anschaffung neuer IT-Systeme angesichts der Konjunkturflaute zurück. Dies spürte HP auch im vergangenen Quartal. Der Umsatz ging binnen Jahresfrist um sechs Prozent auf 28,4 Milliarden Dollar (21,54 Mrd. Euro) zurück, der Gewinn um ein Sechstel auf 1,23 Milliarden.

Sanierungsplan
Ein Sparkurs soll Abhilfe schaffen. Weltweit baut HP in den kommenden zwei Jahren 29.000 Stellen ab, auch der Standort in Rüsselsheim wird geschlossen. Das gesparte Geld will der Konzern in Forschung und Entwicklung stecken, um den Rückstand bei den Kernprodukten Drucker und PCs aufzuholen. Whitman mahnte, es bleibe noch "viel zu tun, um das Wachstum zu erreichen, das wir anstreben". Analysten schlugen in dieselbe Kerbe: "Für HP ist das eine mehrjährige Reise, und nur der erste Schritt ist gemacht", sagte Frank Gillett vom Marktforscher Forrester. Das Geschäft mit Rechenzentren werde sich wohl als erstes erholen.

Mobilgeräte und Dienstleistungen werden wichtiger
Im vergangenen Quartal musste HP ähnlich wie Dell in fast allen Geschäftsfelder Einbußen hinnehmen. Allein das Geschäft mit Netzwerktechnik verzeichnete Zuwächse. Whitman beteuerte, der Konzern werde sich nicht aufspalten und auch weiter eine Rolle im PC-Markt spielen. Allerdings würden Mittel aus dem PC-Geschäft hin zu Mobilgeräten und Dienstleistungen verschoben, machte sie deutlich. Whitmans Vorgänger Leo Apotheker hatte die Investoren mit Plänen verschreckt, HP aus der PC-Produktion komplett zurückzuziehen, und war daraufhin vom Verwaltungsrat auf die Straße gesetzt worden.

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