Drugs 2.0
Drogen zum Hören als Download verfügbar
11.08.2010
Die speziell gekoppelten Klänge sollen ähnlich wirken wie Kokain und LSD.
Drogen lassen sich nicht nicht nur schlucken, rauchen oder spritzen, sondern auch hören. Im Internet lassen sich nach Angaben der Pariser Neuropsychologin Brigitte Forgeot Musikdateien herunterladen, die auf den Zuhörer wie die Drogen LSD oder Kokain wirken - man könnte also durchaus von "Drogen 2.0" sprechen.
Tonpaare mit unterschiedlicher Frequenz
Bei dieser Technologie
werden in beide Ohren Tonpaare übertragen, die zwar ähnlich sind, deren
Frequenz sich aber unterscheidet. Dank dieser Methode könne die
Hirnaktivität gezielt beeinflusst werden, sagte Forgeot, die eine
wissenschaftliche Arbeit über die klinischen und neuropsychologischen
Wirkungen beim Anhören dieser Tonpaare geschrieben hat. Die Töne könnten im
Hirn langsame Aktivitätswellen zur Entspannung oder schnelle Wellen zur
Förderung von Konzentration und Aufmerksamkeit erzeugen.
Stereo-Kopfhörer als Voraussetzung
Führend bei den
Hör-Drogen ist die Website I-Doser.com.
Dort hat der Nutzer die Auswahl zwischen fast 200 Hörproben zu Preisen
zwischen 2,50 und 199,95 Euro. Voraussetzung für die Wirksamkeit der
Tonkollagen ist laut den Betreibern ein Stereo-Kopfhörer, damit die Töne in
beide Ohren dringen.
Risiken, aber keine Suchtgefahr
Eine der teuersten Hör-Drogen
namens "Tor zum Hades" führt den Nutzer laut Anbieter 30 Minuten
lang in einen schrecklichen Alptraum. Die Wirkung ende aber sofort, wenn die
Töne abgeschaltet würden, tröstete Forgeot. Allerdings könne der
langfristige Konsum von Hör-Drogen wie bei Psychopharmaka auch
Schlafstörungen oder Angstzustände verursachen. Ein Suchtpotenzial haben die
Hör-Drogen laut Forgeot aber nicht. Es trete kein Gewöhnungseffekt ein und
der Konsument verspüre auch nicht den Drang, die Dosis zu erhöhen.