In Brasilien gibt es ein Android-iPhone

Eine brasilianische Firma hat mit dem Verkauf eigener Smartphones unter dem Namen iPhone begonnen. Die mit dem Android-Betriebssystem von Apples Erzrivalen Google betriebenen Handys sind seit dieser Woche auf dem Markt.

Namensrecht
Zuvor hatte das brasilianische Unternehmen Gradiente sich das Recht gesichert, den Namen im größten Land Lateinamerikas zu verwenden. Ob Gradiente jetzt auch versuchen würde, Apple den Verkauf von iPhones in Brasilien zu untersagen, war unklar. Apple wollte den Fall zunächst nicht kommentieren.

Ausstattung
Bei dem Smartphone handelt es sich um ein klassisches Einstiegsgerät. So bietet das 3,7-Zoll-Display nur eine Auflösung von 480×320 Pixeln. Als Antrieb kommt ein Single-Core Prozessor mit 700 MHz Taktrate zum Einsatz. Zur weiteren Ausstattung des "Gradiente IPHONE Neo One" (Bild oben) gehören 2 GB integrierter Speicher, ein MicroSD-Kartenslot und die Möglichkeit zwei SIM-Karten zu nutzen. Hinzu kommen WLAN, 3G, Bluetooth, eine 5-MP-Kamera auf der Rückseite und eine VGA-Cam vorne. Als Betriebssystem ist die alte Android-Version 2.3.4 installiert. Der Verkaufspreis liegt nach Angaben von Gradiente bei 599 Real, was umgerechnet rund 220 Euro entspricht.

Vor Apple
Gradiente habe vor Apple Markenschutz für den Namen beantragt, sagte die Sprecherin der zuständigen Regierungsbehörde für Markenrecht, Martan Marques, am Mittwoch (Ortszeit). Nach Angaben der Firma wurde der Antrag im Jahr 2000 gestellt, 2008 wurde er von der Regierung bewilligt. Bis 2018 liegt das Markenrecht damit exklusiv bei Gradiente.

Bisher habe man den Namen iPhone aber nicht verwendet, weil ein Restrukturierungsprozess innerhalb des Unternehmens oberste Priorität gewesen sei, teilte das brasilianische Unternehmen mit. Am Dienstag habe aber der Verkauf des Smartphones begonnen, das dem iPhone von Apple relativ ähnlich sieht.

"In Brasilien hat Gradiente das exklusive Recht, die Marke iPhone zu verwenden", hieß es in einer Erklärung. "Das Unternehmen wird alle nötigen Maßnahmen ergreifen, die auch andere Firmen auf der ganzen Welt verwenden, um seine Eigentumsrechte zu schützen."