Mit dem neuen Grafik-Prozessor greift Intel die Platzhirschen Nvidia und ATI an.
Zurzeit findet in San Francisco das Intel Developer Forum (IDF) statt und dort gab der Prozessor-Spezialist am Dienstagabend einen ersten Vorgeschmack auf seinen neuartigen Grafik-Chip namens "Larrabee".
Markteinstieg
Nach der Einführungsrede des Intel-Chefs Paul
Otellini (Bild) präsentierte der Intel-Manager Sean Maloney den Prototyp der
künftigen Chipfamilie am Beispiel einer Szene aus dem grafisch aufwendigen
Computerspiel "Quake Wars: Enemy Territory". Larrabee soll eine
neue Generation von Grafikprozessoren einläuten, mit der der weltgrößte
Chiphersteller Grafikspezialisten wie Nvidia und ATI direkt angreifen will.
X86-Ausstattung soll massive Vorteile bringen
Anders als
herkömmliche Grafik-Chips basiert Larrabee auf der sogenannten
x86-Architektur, die allen herkömmlichen Computer-Prozessoren zugrunde
liegt. Entwickler sollen dadurch Computerspiele und andere grafisch
aufwendige Software deutlich einfacher und leistungsfähiger programmieren
können. Laut Maloney soll als erstes Produkt im Laufe des kommenden Jahres
eine Variante von Larrabee als Co-Prozessor auf den Markt kommen. Einige
große Entwickler hätten bereits erste Larrabee-Exemplare erhalten.
Vorführung üerzeugte nicht alle
Bei der Präsentation
des populären Computerspiels (Quake Wars) zeigte der Intel-Manager an einer
Szene, wie Larrabee zusammen mit dem ebenfalls für kommendes Jahr
angekündigten Prozessor Gulftown zum Beispiel Schatten und Spiegelungen auf
einer bewegten Wasseroberfläche in Echtzeit berechnet. Solche Berechnungen,
das sogenannte Raytracing, erfordern erheblichen Rechenbedarf und waren noch
vor wenigen Jahren allenfalls auf großen Servern möglich. Manche
Branchenbeobachter auf dem IDF waren dennoch enttäuscht, da nicht zu
erkennen war, ob der Prozessor es im Einsatz von bekannten Computerspielen
tatsächlich mit herkömmlichen Grafik-Chips aufnehmen könnte.