Peinliche Entschuldigung

Intel knickt vor chinesischer Regierung komplett ein

23.12.2021

US-Chipriese liefert nach Druck aus dem Reich der Mitte eine peinliche Entschuldigung ab.

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© APA/AFP/JOSH EDELSON
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Wirtschaftlicher Erfolg ist bei vielen Unternehmen nach wie vor wichtiger als Rückgrat. Jüngstes Beispiel ist Intel . Nach der Kritik Chinas am Boykott der Region Xinjiang ist der US-Chiphersteller zurückgerudert. Die Aufforderung von Intel an seine Lieferanten, keine Produkte oder Arbeitskräfte aus der Region zu beziehen, sei lediglich eine Folge der verhängten Sanktionen verschiedener Regierungen wie etwa den USA gewesen, hieß es in einer Erklärung des Konzerns auf seiner Internetseite.

Peinliche Entschuldigung 

Höhepunkt der 180-Grad-Wende ist eine ziemlich peinliche Entschuldigung: "Wir entschuldigen uns für die Schwierigkeiten, die unseren angesehenen chinesischen Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit entstanden sind." Intel verpflichte sich, ein vertrauenswürdiger Technologiepartner zu werden und die gemeinsame Entwicklung mit China zu beschleunigen.

Spott ließ nicht lange auf sich warten

Intel hatte zuvor wegen des Boykotts des Produktionsstandorts den Zorn Chinas auf sich gezogen. Die von der regierenden kommunistischen Partei herausgegebene "Global Times" bezeichnete Intels Vorgehen als "absurd" und fügte hinzu, dass das Unternehmen "die Hand beißt, die es füttert". Auf Chinas Twitter-ähnlichem Weibo erklärte Sänger Karry Wang, er werde nicht länger als Markenbotschafter für Intel fungieren. Viele Weibo-Benutzer verspotteten Intels Entschuldigung als Versuch, die Verkäufe in China zu schützen. Einer sagte: "Ein Fehler ist ein Fehler! Zieh die Aussage über Xinjiang zurück!" Der Hashtag "Ist Intels Entschuldigung aufrichtig?" war am auf Weibo angesagt.

Minderheit der Uiguren 

Hintergrund ist der seit Jahren erhobene Vorwurf an die chinesische Führung, dass sie die muslimische Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang zur Zwangsarbeit heranziehe. Die EU, USA, Großbritannien und Kanada haben inzwischen Sanktionen verhängt. Vor Intel waren bereits unter anderem Nike, Adidas und H&M in den Sanktionsstreit geraten. Intel erzielte in China mit 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im vergangenen Jahr 26 Prozent seiner Gesamteinnahmen.

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