In 80 Tagen wurden über drei Millionen (!) iPads verkauft. Lange Lieferzeiten für das iPhone 4. Druck auf die Konkurrenz steigt.
Apples Erfolg scheint nicht zu stoppen: Binnen 80 Tagen hat der Elektronikkonzern das dreimillionste iPad verkauft. Die erste Million fiel nach 28 Tagen, das zweimillionste iPad wurde nach 60 Tagen verkauft. Ausschlaggebend für die erneute Beschleunigung war der erfolgreiche internationale Verkaufsstart.
Preissenkungen bei den Konkurrenten
Die Konkurrenz reagiert auf
den Erfolg mit kräftigen Preissenkungen. Wie berichtet gibt es seit
Wochenbeginn die E-Book-Lesegeräte der amerikanischen Buchkette Barnes &
Noble sowie des Onlinehändlers Amazon um rund
ein Viertel billiger. Amazon verlangt für seinen Kindle mit
6-Zoll-Bildschirm (15 Zentimeter) nun 189 Dollar - ein Niveau, auf dem
bislang nur gebrauchte Geräte zu haben waren. Auch deutsche Kunden können
den Kindle zu diesem Kurs bei amazon.com bestellen. Der nook von Barnes &
Noble kostet mit 199 Dollar etwas mehr. Beide Geräte gingen bislang für 259
Dollar über die Theke. Darauf kommen jeweils noch die örtlichen Steuern.
Erfolg dürfte weitergehen
"Die Menschen lieben das
iPad, weil es Teil ihres täglichen Lebens wird", jubilierte
Apple-Chef Steve Jobs am Dienstag im kalifornischen Cupertino. Er rechnet
mit einem weiteren Schub, wenn im Juli der Verkauf in neun weiteren Ländern
startet. Apple hatte das iPad Anfang April auf den US-Markt gebracht, Ende
Mai folgte der Start
in Deutschland. Die Resonanz war riesig. Allein am ersten Tag gingen
mehr als 300.000 Stück über die Theke. In den Läden bildeten sich lange
Schlangen. Der Konzern kam mit der Produktion nicht hinterher. Der
Tablet-Computer war über Wochen nur schwer zu bekommen.
iPhone 4 noch erfolgreicher
Ein noch größerer Erfolg scheint
Apple mit der inzwischen vierten
Auflage seines iPhone beschieden. Das Smartphone ist bis weit in den Juli
hinein vergriffen. Offizieller Verkaufsstart in Deutschland, den USA und
ausgewählten anderen Ländern ist Donnerstag der 24. Juni.
Der große Bruder iPad kostet in den USA ab 499 Dollar (407 Euro) aufwärts. Mittlerweile stehen mehr als 11.000 speziell entwickelte Zusatzprogramme (Apps für das iPad) zur Verfügung, sogenannte Apps. Auch die mehr als 225.000 iPhone-Apps laufen auf dem iPad. In Deutschland gibt es den Tablet-Computer ab 499 Euro.
Weitere Auswirkungen
Das Auftauchen von Apple hat die
etablierten Anbieter noch an einer zweiten Front geschwächt: bei den
Inhalten, den elektronischen Büchern. Die Verlage treten mittlerweile viel
offensiver gegenüber dem Platzhirschen Amazon auf, der ihnen die Preise
diktieren wollte. Sie drohen damit, zu Apple abzuwandern. Die Auswahl der
Titel gilt als entscheidend für den Erfolg.
Zu allem Überfluss will auch noch der Internetkonzern Google mit seinem eigenen Buchladen namens "Google Editions" mitmischen. Ziel ist es, Bücher für alle Arten von Geräten anzubieten. Fast alle namhaften Computerbauer bringen gerade schlanke Computer mit berührungsempfindlichem Bildschirm heraus. Daneben tummeln sich auf dem Markt einige Neulinge wie Nvidia, JooJoo, Asus EeePad, Medion-Tablet, HP Slate, Aigo N700, WeTab oder Toshiba.
Auch die Zahl der reinen E-Book-Reader mit ihrem besonders augenfreundlichen Bildschirm und niedrigen Stromverbrauch wächst stetig. Barnes & Noble legte eine Einstiegsvariante seines Lesegeräts nook für den Kampfpreis von 149 Dollar auf. Das Riesenlesegerät Amazon Kindle DX mit seinem 9,7-Zoll-Bildschirm (knapp 25 Zentimeter) kostet unverändert 489 Dollar.