Reicht die Liste der Innovationen für einen Verkaufserfolg aus?
Wenn das Hauptprodukt eines Konzerns bereits zwei Quartale in Folge deutlich schwächelt , könnte man als Firmenchef schon nervös werden. Nach den Absatz-Rückgängen beim iPhone ließ Apple-Boss Tim Cook aber keine Sorgen erkennen. Sichtbar gut gelaunt und locker präsentierte der Konzernchef am Mittwoch in San Francisco mit dem iPhone 7 die neue Generation des Apple-Smartphones und eine Neuauflage der Apple Watch ( wir berichteten live ).
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An den Display-Größen von 4,7- und 5,5-Zoll ändert sich nichts. Die neuen iPhones bieten Staub- und Wasserschutz nach IP67-Norm.
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Wer einen Kopfhörer mit Kabel anschließen möchte, kann dafür die "Lightning"-Buchse nehmen, an der das iPhone auch aufgeladen wird. Außerdem liegt in der Schachtel ein Adapter für alte Klinkenstecker-Kopfhörer.
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Laut Apple leuchten die Displays nun um 25 Prozent heller. Hier ist das normale iPhone 7 zu sehen.
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Neue Wege beschreitet Apple auch bei der Positionierung des Smartphones als Kamera. Verfügten früher nur die teueren Plus-Modelle über einen optischen Bildstabilisator, spendiert Apple diese nützliche Funktion nun auch der kleineren Version.
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Beide Modelle sind in fünf Farben erhältlich. Space Grau fällt weg, dafür kommen zwei Schwarztöne hinzu.
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Die Antennenstreifen auf der Rückseite gehören nun auch der Vergangenheit an.
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Das größere iPhone 7 Plus hat auf der Rückseite gleich zwei Linsen: Eine Weitwinkel und eine Teleobjektiv. Beim Auslösen nehmen beide...
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...Kameras gleichzeitig Bilder auf, aus denen die iPhone-Software ausgeklügelt optimierte Fotos zusammenbaut. So sollen damit auch Porträtfotos mit unscharfem Hintergrund gelingen.
Aus für Klinkenstecker
Über die Abschaffung der Buchse für Klinkenstecker beim neuen iPhone regte sich auf dem iPhone-Event im Bill Graham Civic Auditorium niemand mehr auf. Nachdem vermutlich Apple selbst schon vor Monaten dafür gesorgt hatte, dass dieses potenzielle Aufregerthema an die Öffentlichkeit kam, dominierten am Mittwoch die Gespräche über die Alternativen, die Apple zum betagten Klinkenstecker bietet.
Wer einen Kopfhörer mit Kabel anschließen möchte, kann dafür zum einen die "Lightning"-Buchse nehmen, an der das iPhone auch aufgeladen wird. Entsprechende neue "Earbuds" liefert Apple mit. Außerdem liegt in der Schachtel ein Adapter für alte Klinkenstecker-Kopfhörer, so dass die Vorwürfe des Fachportals "The Verge" ins Leere laufen werden, die Abschaffung der Klinkenbuchse sei "kundenfeindlich und dumm". Der Marketingchef von Apple, Phil Schiller, sagte, nur Apple habe in der Branche den Mut, auf veraltete, aber immer noch weit verbreitete Technik zu verzichten, um Raum für Neues zu schaffen.
Als eine innovative Alternative zu den herkömmlichen Kabel-Kopfhörern positioniert Apple nun seine "AirPods". Das sind filigrane Drahtlos-Kopfhörer, die so einfach wie nie mit dem iPhone und anderen Apple-Geräten gekoppelt werden können und bei einem ersten Check durch einen ordentlichen Sound überzeugten.
Kamera rückt noch stärker in den Fokus
Neue Wege beschreitet Apple auch bei der Positionierung des Smartphones als Kamera. Verfügten früher nur die teueren Plus-Modelle über einen optischen Bildstabilisator, spendiert Apple diese nützliche Funktion nun auch der kleineren Version. Das größere iPhone 7 Plus hat auf der Rückseite gleich zwei Linsen: Eine Weitwinkel und eine Teleobjektiv. Beim Auslösen nehmen beide Kameras gleichzeitig Bilder auf, aus denen die iPhone-Software ausgeklügelt optimierte Fotos zusammenbaut. So sollen damit auch Porträtfotos mit unscharfem Hintergrund gelingen, die man bisher nur mit Spiegelreflex-Kameras zustande bringen konnte.
Bei anderen neuen Features ist Apple nicht der Vorreiter, sondern zieht nach, etwa bei Staub- und Wasserschutz nach der Norm IP67. Damit kann das iPhone auch mal ins gefüllte Spülbecken fallen, ohne dass es darunter leidet. Das hat man in Werbespots von Konkurrenten wie Sony, HTC oder Samsung schon vor Monaten gesehen. Ähnlich wie Produkte der Konkurrenz sollte das neue iPhone aber nicht zum Schwimmen oder gar Tauchen in die Badehose gesteckt werden. So weit reicht der Schutz dann doch nicht.
Fazit
Eine Verdoppelung der Speicherkapazität auf 32, 128 und 256 GB, ein schnellerer Prozessor (A10 Fusion) und Grafikchip sowie der überarbeitete Home-Button, der nun wie ein Trackpad funktioniert, runden die technischen Neuerungen ab. Optisch hat sich bei den Newcomern im Vergleich zu den iPhone-6s-Modellen nicht allzu viel getan. Auf der Rückseite verschwinden die Antennenstreifen und die Farbpalette wird um zwei neue Schwarztöne erweitert. Ob das reicht, um die Verkaufszahlen ordentlich anzukurbeln werden die nächsten Wochen zeigen. Apple hat beim iPhone 7 jedenfalls viele Verbesserungen untergebracht. Doch eines ist den Smartphones geblieben - der hohe Preis. Wann das iPhone 7 in Österreich am 16. September in den Handel kommt, werden für die normale Basisvariante 759 Euro fällig, das Plus-Modell schlägt mit stolzen 899 Euro zu Buche. Da der hochpreisige Smartphone-Markt schon seit längerer Zeit stagniert und die Konkurrenten durchwegs günstiger sind, könnte sich diese Preispolitik auch als Achillesferse erweisen.
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Apple Watch
Robuster zeigt sich dagegen die "Zweite Edition" der Apple Watch, die tatsächlich beim Schwimmen im Pool oder im See getragen werden kann. Außerdem baut Apple in seine Smartwatch nun einen GPS-Empfänger ein. Davon profitieren vor allem Sportler, die zum Joggen oder Wandern nicht mehr unbedingt des iPhone mitnehmen müssen - und trotzdem später eine genaue Aufzeichnung der gelaufenen Strecke erhalten. Als Frontalangriff auf Fitbit, den derzeitigen Marktführer bei den tragbaren Fitness-Geräten, muss man die Kooperation zwischen Nike und Apple werten. Nike bringt drei Sondermodell der Apple Watch heraus, die mit einer Trainings- und Motivierungs-App ausgeliefert werden.
Von den Träumen, mit der Apple Watch im Luxussegment der Uhren-Industrie Fuß zu fassen, hat sich der Konzern allerdings wohl verabschiedet. Zumindest wurde die bisherige "Apple Watch Edition", die aus bis zu 18.000 Euro teuren Golduhren bestand, in San Francisco mit keinem Wort erwähnt und verschwand von der Website. Aber auch ohne einen durchschlagenden Erfolg am oberen Ende des Angebots schlägt sich Apple im Uhrenmarkt beachtlich und hat 2015 nach Angaben von Apple-Chef Cook die Marken Fossil, Omega, Cartier, Citizen, Seiko, Patek Philippe, Longines, Tissot und Casio beim Umsatz abgehängt. Nur Rolex musste sich die Apple Watch geschlagen geben.
Beobachter gehen aber davon aus, dass der Smartwatch-Markt insgesamt nicht so stark wachsen wird, dass Apple die Abhängigkeit vom iPhone dramatisch verringern könnte. Außerdem agiert Apple nicht alleine. So haben zur Elektronikmesse IFA Samsung ( Gear S3 ) und andere Wettbewerber runderneuerte Smartwatch-Modelle auf den Markt gebracht.
Auf ein Feature müssen aber Samsung und Co. verzichten, denn nur Apple ist es gelungen, auf den Hype um den Sommer-Hit "Pokemon Go" aufzuspringen. Das Spiel wird zunächst exklusiv auf der Apple Watch verfügbar sein.