Neuer Knüller fehlt

iPhone 7 soll Apple rausreißen

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Dem Erfolgskonzern droht langsam die Puste auszugehen.

Apples Rekordjagd stößt an Grenzen: Im laufenden Quartal muss der US-Technologieriese erstmals seit 13 Jahren einen Umsatzrückgang hinnehmen, wie das Management ankündigte ( wir berichteten ). Vor allem die Konjunkturabkühlung in China drückt auf die Geschäfte mit dem Kassenschlager iPhone. Dessen Absatz dürfte ebenfalls deutlich zurückgehen. Bisher nicht in Sicht ist ein neuer Verkaufshit, der dem erfolgsverwöhnten Konzern aus Kalifornien zu alter Wachstumsstärke verhelfen könnte. Die völlig neue iPhone-Generation ( iPhone 7 ) könnte aber die Wende bringen. Zudem muss man sagen, dass die derzeitigen "Negativ"-Schlagzeilen zu Apple Jammern auf höchstem Niveau sind. Doch bei manchen (börsennotierten) Konzernen ist selbst ein Rekordergebnis nicht gut genug.

Konzernweit kletterten Umsatz und Gewinn von Apple um jeweils knapp 2 Prozent auf Rekordmarken. Die Erlöse lagen im Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal 2015/16 bei 75,87 Mrd. Dollar (70 Mrd. Euro), das Ergebnis bei 18,36 Mrd. Dollar. Im Weihnachtsquartal setzte Apple weltweit 74,8 Millionen iPhones ab. Das entspricht nur noch einem minimalen Plus von 0,4 Prozent. Bremsspuren gibt es unter anderem im wichtigen chinesischen Markt. Vor allem in Hongkong sei die konjunkturelle Abkühlung spürbar gewesen, sagte Finanzvorstand Luca Maestri im Reuters-Interview.

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"Wir erleben etwas ganz Neues"
"Wir erleben jetzt langsam etwas, das wir noch nicht erlebt haben." Das chinesische Geschäft trägt knapp ein Viertel zum Konzernumsatz bei. Im abgelaufenen Quartal stiegen die dortigen Erlöse nur noch um 14 Prozent, nachdem sie sich im Vorquartal noch fast verdoppelt hatten. Zuletzt wurden die chinesischen Konkurrenten Xiaomi, Lenovo und Huawei stärker, die ihre Modelle günstiger anbieten als die Platzhirsche Apple oder Samsung aus Südkorea.

Für die laufenden drei Monate erwartet Apple nur noch einen Konzernumsatz von 50 bis 53 Mrd. Dollar. Das wäre weniger als von Analysten geschätzt und läge merklich unter den 58 Milliarden vor Jahresfrist. Die Zahl der iPhone-Verkäufe wird nach einer Prognose der Konzernführung von zuvor gut 61 Millionen auf 50 bis 52 Millionen sinken. Das wäre der erste Rückgang seit der Markteinführung des Geräts im Jahr 2007, erklärte Analyst Daniel Ives von der Investmentfirma FBR Capital Markets.

Sein Kollege Joe Kinahan vom Broker TD Ameritrade nannte die Umsatzprognose enttäuschend. Weil das Wachstum beim iPhone nachlasse, brauche das Unternehmen einen neuen Knüller. "Es gab einfach kein aufregendes Produkt in letzter Zeit", kritisierte Kinahan. Der rasante Aufstieg von Apple zum wertvollsten Technologiekonzern der Welt basiert vor allem auf den Erfindungen der Kalifornier. Seit dem Tod des Firmengründers Steve Jobs 2011 stockt es hier aber.

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Bringt das iPhone 7 die Wende?
Im vergangenen Jahr hatte Apple das iPhone als Modell 6s (Plus) zum Beispiel nur erneuert und nicht wie 2014 ein völlig neues Gerät vorgestellt. Wie berichtet, könnte das iPhone 7, das in diesem Jahr auf den Markt kommen dürfte, wasserdicht sein und über eine Dual-Kamera verfügen. Da es aufgrund des fehlenden Kopfhöreranschlusses auch ein völlig neues Design bekommen dürfte, könnte es die Verkaufszahlen wieder stark ankurbeln. Wie die letzten Jahre zeigten, ließen viele iPhone-Käufer die Zwischenmodelle aufgrund der gleichbleibenden Optik aus. Bei der alle zwei Jahre kommenden völlig neuen Generation hieß es hingegen immer Schlange stehen und lange Lieferzeiten in Kauf zu nehmen. Gut möglich, dass die Situation im Herbst 2016 beim kolportierten iPhone 7 Start ähnlich aussieht. Davor könnte auch noch ein günstigeres iPhone 5se starten, das vor allem in Wachstumsmärkten punkten könnte. In den Kernmärkten sind die Erfolgschancen für das Modell aber wesentlich geringer. Die Computer-Uhr Apple Watch , für die das Unternehmen keine Zahlen vorlegte, scheint bisher keine ähnlichen Erfolge vorweisen zu können wie das Smartphone. Und zu dem Auto, an dem der Konzern arbeitet, liegen keine offiziellen Pläne vor.

Wachstumspotenzial könnte es aber auch beim iPhone noch geben. Einer Reuters/Ipsos-Umfrage zufolge wollen sich 86 Prozent der iPhone-Besitzer in Amerika wahrscheinlich auch ein neues Gerät aus dem Hause Apple leisten. Ein Hoffnungsschimmer ist für Apple-Chef Tim Cook zudem der indische Markt. Hier schoss der Quartalsabsatz des Smartphones um mehr als drei Viertel in die Höhe. Cook deutete an, dass sich die Rate sogar noch weiter erhöhen könnte. In Indien dominieren bisher Billig-Modelle. Die größer werdende Mittelschicht ist aber bereit, auch höhere Preise zu zahlen. Marktforschern zufolge hat Apple in Indien im Schlussquartal 2015 rund 800.000 iPhones verkauft, ein Rekord. Insgesamt gingen in dem Schwellenland in diesem Zeitraum aber 28 Millionen Smartphones über die Ladentheke.

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Video zum Thema: Umsatzrückgang bei Apple

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