Gute Ausstattung begeistert, das alte Gehäuse eher weniger.
Wie im Vorfeld erwartet, hat Apple am Montag bei seiner Frühjahrs-Keynote ein iPhone SE , ein kleines iPad Pro sowie neue Armbänder für die Apple Watch vorgestellt (wir berichteten live) . Im Mittelpunkt des Interesses stand aber eindeutig das neue 4-Zoll iPhone, das es in Österreich ab 479 Euro gibt. Doch dieses spaltet nun die Fangemeinde. Technisch gibt es zwar wenig auszusetzen, doch an der Optik scheiden sich die Geister.
Lob für Ausstattung
In Sachen Ausstattung hat sich Apple ordentlich ins Zeug gelegt. Viele Bauteile stammen sogar aus den aktuellen iPhone-6s
-Modellen, wie der 64-Bit A9-Prozessor oder die wirklich hervorragende 12 MP-iSight-Kamera. Auch schnelles WLAN und LTE sind mit an Bord. Zudem gibt es ein NFC-Modul, Bluetooth 4.2, Live-Photo-Unterstützung sowie den verbesserten Fingerabdrucksensor (Touch ID). Das Gerät ist technisch also voll auf Höhe der Zeit. Wer ein kleineres iPhone haben möchte, macht mit einem Kauf also wenig falsch. Doch die Sache hat einen (optischen) Haken.
>>>Nachlesen: iPhone SE: Alle Österreich-Infos
Kritik am Design
Für die Optik des iPhone SE muss Apple hingegen teils starke Kritik einstecken. Viele Fans und Interessenten verstehen nicht, wieso der Konzern die neue Technik in das alte Gehäuse des iPhone 5s stecken muss. Kunden, die sich ein neues Smartphone kaufen – iPhone-Käufer im Besonderen -, wollen, dass das auch von anderen registriert wird. Optisch ist jedoch nur die neue Farbvariante Roségeld vom Vorgänger auf den ersten Blick zu unterscheiden. Doch das ist nur ein kleiner Trost, da diese Version nur für einen Teil der Käufer in Frage kommt. So dürften sich auch viele heimische Kunden fragen, ob es nicht schlauer ist, sich ein iPhone 5s zu holen? Das wird bei Media Markt, Saturn und Hofer derzeit für 349 Euro
verkauft. Käufer sparen also 130 Euro, ohne in Sachen Optik hinterher zu hinken.
Markteroberung
Apple verfolgt mit dem Gerät, das in den USA nur 399 Dollar kostet, aber ohnehin eine andere Strategie. Der Konzern will mit dem iPhone SE auf die zuletzt schwächelnden Verkaufszahlen reagieren. Mit dem neuen 4-Zoll-Gerät will der Konzern vor allem Kunden in Schwellenländern wie Indien, dem Nahen Osten, Afrika und auch China - dem bereits weltgrößten Smartphone-Markt - ansprechen. Hier sind kleinere Geräte nach wie vor äußerst beliebt. Und dort spielt auch das Design keine so große Rolle, weil in diesen Ländern das iPhone 5s so gut wie nicht verbreitet ist. Hier handelt es sich also quasi um ein völlig neues iPhone. Mit dem neuen Einsteiger-iPhone nimmt Tim Cook auch niedrigere Margen in Kauf. Für Konkurrenten wie Samsung, Huawei oder Lenovo mit der Marke Motorola bedeutet dieser Kurswechsel eine Kampfansage.
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Das iPhone SE ist das bisher leistungsstärkste 4-Zoll-Smartphone (1.136 x 640 Pixel; 326 ppi) von Apple. Es steckt im Alu-Gehäuse des iPhone 5s, verfügt jedoch über die Ausstattung des iPhone 6s.
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Dazu gehören der schnelle 64-Bit A9 Prozessor, schnelles LTE, schnelles WLAN, der verbesserte Fingerabdruck-Sensor "Touch ID" und der NFC-Chip.
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Im Vergleich zu den größeren iPhone 6s Modellen fehlt eigentlich nur der drucksensible Bildschirm ("3D Touch"), der unterschiedliche Druckstärken erkennt und auf diese reagiert.
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Das iPhone SE ist in Österreich in den Farben Space Grau, Silber, Gold und Roségold als 16 GB- und 64 GB-Modell ab 479 Euro erhältlich.
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Wichtigste Neuheit des Apple-Frühjahrs-Events war das neue iPhone SE.
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Das neue Einstiegs-iPhone gibt es auch in Roségold.
Das Display ist 4 Zoll groß und bietet eine Retina-Auflösung von 640 x 1.136 Pixel.
Unter der iPhone-5s-Hülle werkt ein Apple-A9-Prozessor, der deutlich schneller ist als der A8-Chip des iPhone 6.
Die Ausstattung ist wirklich ziemlich ordentlich. Highlights sind die 12 MP Kamera und der NFC-Chip.
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Letzterer ist u.a. für den Bezahldienst Apple Pay immens wichtig.
Mit einem US-Preis von 399 Dollar sagt es den Android-Geräten den Kampf an. In Europa wird es ab 489 Euro zu haben sein. Zum Vergleich: Für das 5s verlangte Apple zuletzt 499 Euro.
Das iPhone SE läuft von Beginn an mit iOS 9.3, das ebenfalls bei der Keynote vorgestellt wurde.
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Zweite große Neuheit ist eine kleine Ausgabe des iPad Pro.
Dieses bietet die selbe Technik wie das 12,9 Zoll Modell, misst aber "nur" 9,7 Zoll.
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Auch der Eingabestift "Apple Pencil" wird unterstützt.
Das günstigste Modell mit 32 GByte Speicherplatz kostet 599 Dollar, also 200 Dollar weniger als der große Bruder.
Zu den weiteren Highlights zählen die vier Lautsprecher, die...
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...eigens entwickelte Andock-Tastatur für eine schnelle Texteingabe sowie...
...die 12 MP iSight-Kamera inklusive Panorama-Funktion und 4K-Videos. Vorne ist eine 5 MP Kamera mit an Bord.
Das iPad Pro und sein kleiner Bruder. Erstmals gibt es nun iOS-Geräte mit 256 GB Speicher.
Das iPad mini 4 und das iPad Air 2 bleiben weiter im Programm. Letzteres ist nun aber günstiger zu haben.
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Für die Apple Watch gab es ebenfalls ein kleines Update. So gibt es nun u.a. neue bunte Armbänder aus Nylon.
Wichtiger: Die Smartwatch ist in den USA nun ab 299 Dollar (265 Euro) zu haben. Das ist eine Preissenkung von 50 Dollar, die den Preis der günstigen Sport-Version näher...
...zum Niveau der Konkurrenzgeräte anderer Hersteller mit dem Google-System Android Wear bringt.
Die Software des Apple TV 4 wurde ebenfalls verbessert. Highlight ist die Einführung von Ordnern. So finden sich die Nutzer in Zukunft schneller zurecht.
Die für Umweltschutz zuständige Top-Managerin Lisa Jackson demonstrierte in einem Video den bei Apple entwickelten...
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...Roboter Liam, der ausgemusterte iPhones zum Recycling in Einzelteile zerlegen kann. "Entwickelt hier, in Kalifornien", betonte sie.
Nächstes großes Thema war die "Gesundheit". Apple möchte dafür sorgen, dass...
...iPhone-User gesünder bzw. fitter werden. Für Entwickler wurde ein neuer Software-Kit namens...
..."Health Care" vorgestellt, für den sie nun kostenlos Programme entwickeln können.