Apple-MP3-Player an Marktanteilen erstmals seit über vier Jahren geschlagen.
Erstmals seit mehr als vier Jahren hat US-Computerriese Apple die Marktführerschaft bei MP3-Playern in Japan an die Konkurrenz abtreten müssen. Der Walkman des japanischen Herstellers von Unterhaltungselektronik Sony lief dem iPod den Rang ab. In der letzten Augustwoche wies der digitale Musikplayer einen höheren Marktanteil auf als der iPod, wie das japanische Marktforschungsunternehmen BCN aufzeigt. Davor konnte sich die Apple-Marke seit Januar 2005 Woche für Woche unangefochten an der Spitze der Verkaufszahlen halten. Am Weltmark sieht die Sache natürlich anders aus.
Apple und Sony haben 85 (!) Prozent Marktanteil
Gemeinsam
besetzen Sony und Apple den Markt für portable Musikplayer in Japan mit
einem Anteil von über 85 Prozent beinahe zur Gänze. In der Vorwoche
entfielen davon jedoch nur 42,1 Prozent auf den iPod. Sony konnte die
Verkäufe mit dem Walkman hingegen auf einen Anteil von 43 Prozent steigern.
Die verbleibenden knapp 15 Prozent des japanischen MP3-Player-Marktes teilen
kleinere Konkurrenten wie Hitachi oder Green House unter sich auf. BCN
zufolge habe auch die Präsenz des Apple iPhones selbst den iPod-Absatz
geschmälert. Als Mobiltelefon flossen dessen Verkaufszahlen jedoch nicht in
die MP3-Player-Statistik ein.
Neue günstigere Player führten zum Erfolg
Sony hat
seine Aufholjagd auf Apple in den vergangenen Monaten durch die Einführung
neuer Walkman-Modelle wie der W-Serie beschleunigt. Die Geräte sind in einer
vergleichsweise günstigen Preiskategorie von unter 10.000 Yen (75,70 Euro)
angesiedelt. Mit Ausnahme des iPod shuffle sind die Apple-Modelle zu Preisen
ab 17.800 Yen für den iPod nano bis knapp 30.000 Yen für die iPods touch und
classic hingegen bedeutend teurer. Erst im Juli hatte Sony die
Verkaufsprognosen für seine MP3-Player angehoben.
Europa und USA werden von Apple dominiert
"Durch die Erweiterung
des Angebots gewann Sony sowohl Kunden auf der Suche nach günstigeren als
auch qualitativ hochwertigen Produkten", wird Kazuharu Miura, Analyst beim
Daiwa Marktforschungsinstitut, von Bloomberg zitiert. Von einer
Wettbewerbsfähigkeit mit Apple könne jedoch solange nicht gesprochen werden,
bis der Konzern seine Marktanteile in den USA und Europa steigert.