Hacker-Aktivisten warnen User davor, die falsche Seite zu besuchen.
Der Cyberkrieg zwischen der Terrormiliz ISIS und dem Hacker-Kollektiv Anonymous wird härter. Nachdem Anonymous über 5.000 Twitter und Facebook Konten des IS lahmgelegt und persönliche Daten von ISIS-Kämpfern veröffentlicht hat, wollen die Terroristen nun zurückschlagen.
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Lebensgefahr
So warnt Anonymous derzeit davor, dass die ISIS derzeit daran arbeitet, ein gefälschtes „Anonnet“ zu veröffentlichen. Im sogenannten Anonnet bildet Anonymous eigentlich künftige Hacker aus, die später der Gruppe beitreten können. Laut Anonymous begeben sich alle Internet-Nutzer, die auf das gefälschte Netzwerk (Anonnet) gehen in Lebensgefahr:
Plausibel
Diese Warnung ist deshalb plausibel, da die ISIS über die gefälschte Seite herausfinden kann, wer Anonymous im Cyberkrieg gegen die Terroristen unterstützen will. Wer dabei nicht aufpasst und seine Identität nicht gut genug verschleiert, kann schnell in das Visier der Terrormiliz geraten.
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Durchklicken: Anonymous-Attacken gegen ISIS
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Übernahme von Social Media Accounts
Der IS nutzt soziale Medien stark für seine Propagandazwecke. Anonymous will sich in die Accounts einhacken und dann über die Konten der Terroristen ihre eigenen Botschaften verbreiten. Diese Methode haben die Hacker-Aktivisten auch schon angewendet, als sie dem Ku Klux Klan den Krieg erklärten.
Löschen von Social Media Accounts
Darüber hinaus wird die Hacker-Gruppe auch versuchen, Social Media Accounts der IS-Terroristen zu löschen. Dann kann der IS seine Botschaften und Propaganda nicht mehr mit seinen Anhängern und dem Rest der Welt teilen. Die ISIS nutzt alle großen Netzwerke – darunter Facebook, Twitter, YouTube und Instagram. Werden diese Konten gelöscht, ist die Verbreitung von Propaganda-Material ungleich schwerer.
Doxing-Methode
Unter Doxing versteht man eine Internet-Aktivität, bei der zunächst Informationen über die Zielperson(en) gesucht und im Anschluss daran an die Öffentlichkeit gebracht werden. Auch diese Methode wendete Anonymous bereits beim Kampf gegen den Ku Klux Klan an. Damals übernahmen sie einen Twitter-Account des Ku Klux Klan und veröffentlichten über diesen einen Link, der zu einer Liste führte, auf dem Informationen über zahlreiche Mitglieder des Ku Klux Klans veröffentlicht wurden. Nun sollen persönliche Daten (Name, Adresse, Decknamen, etc.) der IS-Terroristen veröffentlicht werden. So könnten diese von Militär-Einheiten dann gejagt werden.
DDOS-Attacken
DDOS (distributed denial-of-service) Attacken zählen zu den beliebtesten Werkzeugen aller Hacker. Hier werden die Server des Opfers (Unternehmen, Regierung, Netzwerke, etc.) solange mit Anfragen überschüttet, bis die Webseite down geht. Selbst Facebook wurde bereits Opfer einer solchen Attacke. Nun wird Anonymous diese Methode vermehrt gegen ISIS-Webseiten anwenden. Denn sobald eine Seite im Internet nicht mehr aufrufbar ist, kann sie auch nicht mehr für Propagandazwecke „missbraucht“ werden.
Google Bombe
Um eine sogenannte "Google Bombe" umzusetzen, braucht es viel Hacker-Know-How. Doch Anonymous ist dazu in der Lage. Bei dieser Methode wird der Algorithmus der Google-Suche so manipuliert, dass bei gewissen Suchanfragen (z.B.: ISIS oder IS) nur mehr jene Suchergebnisse auftauchen, die die Hacker sehen wollen. Hier also solche, die gegen die Terroristen sind. Anonymous hat diese Methode bereits erfolgreich beim Kampf gegen Scientology angewendet.
VIDEO: Anonymous legt IS-Accounts lahm
Video zum Thema:
Anonymous legt IS-Accounts lahm