Chip-Hersteller sind von der Katastrophe besonders betroffen.
Lieferengpässe und Transportprobleme wegen der Erdbeben-Katastrophe in Japan machen der Technologiebranche zu schaffen. Telekomausrüster wie Ericsson und Alcatel-Lucent stellen sich auf Ausfälle für ihre Produktion ein. "Man muss davon ausgehen, dass die Geschehnisse in Japan die Belieferung mit Bauteilen stören, aber es ist noch zu früh, zu sagen, in welchem Ausmaß dies geschieht", teilte Ericsson am Mittwoch mit. Zu seinem Joint-Venture mit Sony äußerte sich der Branchenprimus nicht. Der französische Konkurrent Alcatel-Lucent arbeitet derzeit an einem Krisenplan und schaut sich nach Alternativen um. Bereits vor der Japan-Krise litt der Telekomausrüstungsmarkt unter Materialknappheit.
Chip-Hersteller leiden massiv
In Japan stehen seit dem Erdbeben am Freitag die Bänder in vielen Fabriken von Chip-Produzenten
still. Zudem sind Lieferwege, Häfen und Eisenbahnstrecken zerstört. Analysten gehen davon aus, dass bereits ein nur wenige Wochen dauernder Betriebsstopp zu höheren Preisen und einem geringeren Angebot beispielsweise beim iPad von Apple
führt. Weitere Stromausfälle, mit denen Experten bis in den April rechnen, treffen vor allem Chiphersteller, die besonders auf eine ununterbrochene Stromversorgung angewiesen sind. Ein Fünftel der weltweiten Chips kommt aus Japan. Der deutsche Hersteller Infineon geht davon, dass die Katastrophe in Fernost die Chipbranche nur vorübergehend trifft.
Canon, Sony und Nikon
Zu den von Fabrikschließungen besonders betroffenen Technologiekonzernen gehören Canon
, Sony
und Nikon. Bei Sony arbeiteten am Mittwoch lediglich 120 der rund 6.000 Mitarbeiter im Firmensitz in Tokio. Die meisten Angestellten konnten wegen Schwierigkeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht anreisen. Canon kündigte an, die Arbeit in seiner Hauptfabrik im südlichen Oita wegen Liefer- und Transportproblemen zu stoppen.