EU-Mitgliedstaaten (inkl. Österreich) stimmten vorgeschlagenem Kompromiss zu.
Jetzt wurde auch die letzte Hürde auf dem Weg zum Roaming-Aus genommen. Damit werden diese Gebühren mit 15. Juni 2017 endgültig abgeschafft. Nun haben nämlich auch die EU-Mitgliedstaaten den mit dem EU-Parlament vorgeschlagenen Kompromiss zu den Preisobergrenzen für Vorleistungstarife angenommen. Nach über zehn Jahren Verhandlung muss das Roaming-Aus jetzt nur noch vom Europäischen Parlament besiegelt werden. Da der Antrag ursprünglich vom Parlament ausging, ist das reine Formsache.
>>>Nachlesen: Aus für Roaming-Gebühren ab Juni 2017
Vorleistungstarife
Die Vorleistungstarife sind die Großmarktpreise, die sich Mobilfunk-Betreiber bei der Handy-Nutzung im EU-Ausland gegenseitig verrechnen. Die Einigung der EU-Mitgliedstaaten sieht vor, die Datenroaming-Großhandelspreise schrittweise zu senken: Von 7,70 Euro/Gigabyte für 2017 auf maximal 2,50 Euro/Gigabyte im Jahr 2022. Beim Telefonieren dürfen sich die Betreiber maximal 0,032 Euro pro Minute verrechnen, für SMS maximal 0,01 Euro. Das soll dafür sorgen, dass die Tarife für die Mobilfunkkunden nicht teurer werden. Für Endkunden fallen die Roaming-Gebühren ab 15. Juni zu Gänze weg.
>>>Nachlesen: Am Kreuzfahrtschiff bleibt Roaming teuer
Heimischer Minister begrüßt die Abschaffung
„Mit dem Handy telefonieren, im Internet surfen und SMS oder WhatsApp-Nachrichten versenden, das gehört zum Alltag einfach dazu. Künftig wird es keinen Unterschied machen, ob man dabei in Österreich oder im Ausland ist. Das verhindert böse Überraschungen bei der Handyrechnung nach dem Urlaub. Und es ist ein wichtiger Schritt dafür, dass Europa näher zusammenrückt“, sagt Infrastrukturminister Jörg Leichtfried. Österreich habe sich von Anfang an für das Roaming-Aus eingesetzt, so der Minister.