Gefahren aus dem WWW
Conficker bleibt der gefährlichste Virus
25.02.2010
2010 sind vor allem Android-User und Social Network-Mitglieder gefährdet.
Der berühmteste Internet-Wurm Conficker war laut dem Software-Anbieter "Kaspersky Lab" auch vergangenes Jahr weltweit das gefährlichste Computervirus. Es gab drei Prozent mehr Spam-Mails als im Jahr 2008, ein starker Anstieg wurde bei den schädlichen Programmen aus China registriert. Dies ist das Fazit des Jahresberichts zur Internet-Kriminalität des Unternehmens.
China für die meisten Angriffe verantwortlich
In den
vergangenen drei bis vier Jahren wurden die meisten Schadprogramme
aus China verbreitet. Im Jahr 2009 registrierte "Kaspersky Lab"
73.619.767 Netzattacken, von denen mit 52,70 Prozent mehr als die Hälfte
erneut von chinesischen Internet-Ressourcen ausgingen. Der prozentuale
Anteil der von China aus durchgeführten Attacken verringerte sich im
vergangenen Jahr allerdings von 79 Prozent auf 53 Prozent.
Conficker bleibt Spitzenreiter
Die umfassendste Malware-Epidemie
des vergangenen Jahres ging auf das Konto von Kido (alias Conficker), der
Millionen von Computern weltweit infizierte. Der Kampf gegen das von Kido
aufgebaute Botnetz wurde dadurch erschwert, dass in diesem Wurm die
modernsten und effektivsten Technologien der Virenschreiber umgesetzt
wurden. Im November durchbrach die Zahl der mit Kido-infizierten Computer
die Sieben-Millionen-Marke. Die Kido-Epidemie dauerte das gesamte Jahr 2009
an.
Nun rücken mobile Geräte in den Vordergrund
Im Jahr
2010 könnte es laut den Experten eine allmähliche Verschiebung der
Angriffsziele geben - weg von Attacken über das Web, hin zu Angriffen über
Filesharing-Netzwerke (P2P-Netze). "Vor allem hinsichtlich mobiler
Plattformen wie iPhone
und Android erwarten wir für 2010 Komplikationen. Das Auftreten erster
Bedrohungen für diese Plattformen im Jahr 2009 zeigt, dass die
Cyberkriminellen ein zunehmendes Interesse daran entwickeln", erklärte
Alexander Gostev, Forschungsdirektor des Unternehmens.
Android-User sind gefährdet
Während sich die Gefahr für
iPhone-User nur auf diejenigen beschränkt, die gehackte
Geräte verwenden, so gilt diese Einschränkung für die Plattform
Android nicht, denn die Anwendungen dafür können aus jeder beliebigen Quelle
installiert werden. Die wachsende Popularität von Telefonen auf
Android-Basis in China und die unzulänglichen Kontrolltechnologien für die
zu veröffentlichenden Anwendungen dürften in diesem Jahr eine Reihe
spürbarer Viren-Attacken nach sich ziehen.
Social-Networks für Spammer interessant
Der Anteil von Spam
im E-Mail-Traffic betrug im Jahr 2009 durchschnittlich 85,2 Prozent und
damit 3,1 Prozent mehr als 2008. Schädliche Anhänge waren in 0,85 Prozent
aller E-Mails enthalten. Der Anteil von Phishing-Mails im E-Mail-Traffic
betrug im Jahr 2009 durchschnittlich 0,86 Prozent. Offensichtlich verhielten
sich die Anwender vorsichtiger, daher brachte Phishing den Betrügern nicht
mehr den erwünschten Gewinn. Soziale Netzwerke wie Facebook
und Blogs entwickelten sich hingegen zu wahren Goldgruben für die Spammer.