Social Network wird wegen "Freundefinder"-Funktion verklagt.
Gerade erst zeigte sich Facebook-Chef Mark Zuckerberg in einer Interview-Runde selbstkritisch und gestand zahlreiche Fehler ein, da wird sein Unternehmen auch schon verklagt. Der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat nämlich am Montag (29. November) Klage gegen Facebook eingereicht. Nach Ansicht des "vzbv" verstoßen Klauseln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen sowie die Datenschutzbestimmungen von Facebook gegen geltende Verbraucherrechte.
Freundefinder im Mittelpunkt
Hauptkritikpunkte sind der Adressbuch-Import und die Einladung von Nicht-Mitgliedern ("Freundefinder"), wie der "vzbv" am Montag mitteilte. Zu der Klage vor dem Landgericht Berlin habe man sich entschlossen, nachdem das US-Unternehmen nicht auf eine Abmahnung reagiert habe.
Laut "vzbv" verleitet der sogenannte Freundefinder Facebook-Mitglieder dazu, ihren gesamten Datenbestand wie die E-Mail-Adressen und Namen der Freunde, die keine Mitglieder auf Facebook sind, dorthin zu importieren. Deren E-Mail-Adressen würden ohne die erforderliche Einwilligung der Eingeladenen genutzt. Denn dieser Import macht es auch möglich, diejenigen Kontakte zu Facebook einzuladen, die dort noch nicht registriert sind - und das vielleicht auch nicht wollen. "Im Fall Facebook wird deutlich, dass insbesondere Anbieter aus den USA sich nicht um europäische Datenschutzstandards kümmern", sagte vzbv-Vorstand Gerd Billen.
Ziel
Der Verband will nach eigenen Angaben das "beratungsresistente" Online-Netzwerk nun gerichtlich zu einem sensibleren Umgang mit privaten Informationen zwingen. Auf die Aufforderung zur Nachbesserung - gestellt per Abmahnung - habe die Internet-Plattform nicht reagiert. "Wir sehen uns daher gezwungen, die Einhaltung von Verbraucher- und Datenschutzstandards gerichtlich zu erzwingen", so Billen weiter.
Neben dem "Freundefinder" kritisiert der vzbv auch, dass Facebook Drittanbietern den Zugriff auf Kontaktdaten erlaube. Das sei etwa bei Spielen auf Facebook möglich, die dort von anderen Firmen angeboten werden. Außerdem informiere Facebook unzureichend über Änderungen der Allgemeinen Geschäftsbedingungen - für diese Benachrichtigungen müsse sich der Nutzer erst auf einer entsprechenden Seite registrieren.
Boom hält an
Facebook
hat nach eigenen Angaben weltweit 500 Millionen Nutzer. In Österreich hat die Online Plattform über 2,1 Millionen Mitglieder
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