Washington erwägt Ausweitung des Verbots auf Direktflüge aus Europa.
Angesichts der US-Überlegungen für eine Ausweitung des umstrittenen Laptop-Verbots auf Direktflüge aus Europa ( wir berichteten
) hat die EU dringend Gespräche mit Washington gefordert. Die EU-Kommission wolle "schnell Treffen", um mögliche neue Maßnahmen bei der Luftverkehrssicherheit zu besprechen, sagte ein EU-Vertreter am Freitag der Nachrichtenagentur AFP.
Sie sollten "sowohl auf technischer als auch auf politischer Ebene" stattfinden. EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos und EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hatten am Dienstag dieser Woche einen Brief an ihre Kollegen in der US-Regierung zu der Frage geschickt, wie ein Kommissionssprecher sagte. Er verwies darauf, dass die USA und die EU "eine lange zurückreichende und fruchtbare Zusammenarbeit" im Bereich der Luftverkehrssicherheit hätten. Die EU wolle diese fortsetzen "und eine gemeinsame Antwort" auf Bedrohungen finden.
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Aktuell acht muslimische Länder betroffen
Im März hatte die US-Regierung neue Regeln erlassen, wonach Flugreisende auf Direktflügen aus acht muslimischen Ländern
größere elektronische Geräte nicht mehr im Handgepäck mitführen dürfen. Laptops und Tablet-Computer müssen seitdem beim Einchecken mit dem Gepäck aufgegeben werden. Grund ist die Befürchtung, dass in den Geräten Sprengsätze versteckt werden könnten.
Ein Sprecher von Heimatschutzminister John Kelly hatte am Dienstag bestätigt, dass die US-Regierung nun auch ein Laptopverbot auf Direktflügen aus Europa in Betracht zieht. Eine "formale Entscheidung" ist demnach aber noch nicht gefallen.
Das US-Verbot betrifft bisher Direktflüge in die USA aus der Türkei, Ägypten, Kuwait, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Marokko, Katar und Jordanien. Großbritannien hat ein entsprechendes Verbot für Flüge aus der Türkei, dem Libanon, Jordanien, Ägypten, Tunesien und Saudi-Arabien.
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