Weltgrößtem PC-Hersteller spielen Trump-Drohungen derzeit in die Hände.
Lenovo
hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2019/20 von einem überraschenden Nachfrageschub auf dem lange schwächelnden Markt profitiert. Der Gewinn des chinesischen Konzerns sprang gegenüber der Vorjahresperiode von 77 auf 162 Millionen Dollar (144,8 Mio. Euro) hoch. Grund dafür: Die Drohgebährden von Trump. Nachhaltig dürfte der Erfolg aber nicht sein.
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Kunden ziehen Käufe wegen Trump-Drohungen vor
Der weltgrößte PC-Hersteller erreichte nach Berechnungen von Analysten beim PC-Absatz einen Rekord-Marktanteil von rund 25 Prozent. Nach Einschätzung von Marktbeobachtern zogen einige Unternehmenskunden zuletzt für einen späteren Zeitpunkt geplante PC-Käufe vor - aus Sorge vor Preiserhöhungen im Zuge des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Der PC-Markt habe dadurch um 1,5 Prozent zugelegt.
Lenovo-Chef Yang Yanqing (Bild) betonte in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Donnerstag, dass Preise für Computer und Smartphones steigen würden, wenn die neuen amerikanischen Zusatzzölle in Kraft treten. Diese waren zuletzt von US-Präsident Donald Trump auf den 15. Dezember verschoben worden.
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PC-Sparte als Lenovos Umsatzbringer
Der Umsatz von Lenovo verbesserte sich in dem Ende Juni abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um fünf Prozent auf 12,5 Mrd. Dollar. Den Löwenanteil davon brachte die PC-Sparte mit gut 9,6 Mrd. Dollar ein. Im Smartphone-Geschäft sank der Umsatz dagegen im Jahresvergleich um fast 9 Prozent auf 1,5 Mrd. Dollar. Der Konzern verkauft seine Handys unter anderem unter der traditionsreichen Marke Motorola.