Neues Flaggschiff im Test

LG V30 schafft es in den "Android-Olymp"

12.12.2017

Nun ist der Hersteller dort angekommen, wo er schon immer hin wollte.

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Dass LG gute Smartphones bauen kann, hat der Hersteller schon mehrmals bewiesen. Die letzten beiden Flaggschiffmodelle von LG, das G5 und das G6 , kamen bei den Kunden trotz ambitionierter Ausstattung aber nicht so gut an. Beim G5 störte das modulare Konzept, beim G6 die Tatsache, dass nicht der aktuellste (Qualcomm)-Chip verbaut war. Nun probiert es das Unternehmen mit dem neuen V30 . Wir haben uns in den letzten beiden Wochen angesehen, ob das neue Flaggschiff nun endlich das Zeug zum Verkaufsschlager hat.

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Das V30 wirkt hochwertig und ist ein echtes Leichtgewicht.

Erfreuliches Leichtgewicht

Optisch und haptisch spielt das V30 problemlos in der Oberliga mit. Eine echte Überraschung war das superleichte Gehäuse. Während die Konkurrenzmodelle ziemlich schwer sind, wirkt das 158 Gramm leichte LG-Smartphone wie ein echtes Fliegengewicht. Dennoch fühlt es sich sehr hochwertig an. Zudem ist das V30 dank IP68-Zertifizierung und MIL-STD 810G wasser- und staubdicht. Gegen Kratzer ist der Touchscreen mit Corning Gorilla Glas 5 geschützt. Hier muss man für das Gewichtsmanagement wirklich den Hut ziehen. Auf der Rückseite befindet sich ein flott und zuverlässig reagierender Fingerabdrucksensor, der auch als Ein- und Ausschaltknopf dient. Zudem aktiviert er bei Bedarf die Sprach- und Gesichtserkennung und startet Googles VR-Plattform Daydream.

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Die Qualität des 6 Zoll Displays ist über jeden Zweifel erhaben.

Display und Performance

Das 6 Zoll große Gerät punktet mit einem brillanten "FullVision"-OLED-Display im 2:1 Format, das eine Auflösung von 2.880 x 1.440 Pixel (538 Pixel Pro Zoll) bietet und den HDR-10-Standard unterstützt. Die Darstellungsqualität ist hervorragend. Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung bleibt der Bildschirm ablesbar. Auch der Kontrast und die natürliche Farbwiedergabe überzeugen. Für die in dieser Klasse geforderte Performance sorgt der Snapdragon 835 von Qualcomm, dem 4 GB RAM zur Seite stehen. Damit ist das V30 nicht nur für alle Alltagsaufgaben, sondern auch für ressourcenintensive Anwendungen (3D-Games, etc.) bestens gerüstet. Der interne UFS-2.0-Speicher von 64 GB lässt sich um bis zu 2 TB erweitern. Features wie LTE, WLAN (ac), Bluetooth 5.0 und NFC sind ebenfalls mit an Bord. Der 3.300 mAh hielt im Testbetrieb rund zwei Tage durch. Geschont haben wir das Smartphone dabei nicht. Über den USB-C-Anschluss kann der Akku dank Quick Charge 3.0 innerhalb einer halben Stunde zu 50 Prozent aufgeladen werden. Auch kabelloses Laden (32-bit HiFi Quad DAC) wird unterstützt. An der Sprachqualität bei Telefonaten gibt es ebenfalls nichts auszusetzen.

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Doppel-Hauptkamera mit großer Blende und Glas-Linse.

Kameras

Bei der Duallinsen-Hauptkamera greift LG tief in die Trickkiste. Sie setzt sich aus einem 16-MP-Sensor mit einer f/1.6-Blende, die bislang größte in einem Smartphone verbaute Blende, sowie einem 13-MP-Sensor mit 120-Grad-Weitwinkel-Linse zusammen. Eine Glas-Linse beim Hauptsensor sorgt dafür, dass mehr Licht durchgelassen wird. Und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Selbst bei schlechten Lichtverhältnissen liefert das V30 hervorragende Aufnahmen. Maßstäbe setzt es jedoch nicht. Dafür ist die Konkurrenz mittlerweile einfach zu gut aufgestellt. Die Fotos beim iPhone X wirken sogar noch etwas besser. Die Unterschiede sind jedoch minimal. Mit dem Samsung Note 8 , Huawei Mate 10 und Sony Xperia XZ Premium kann das V30 aber locker mithalten. Bei Videos hat das LG-Flaggschiff die Nase derzeit sogar vorne. Hier gibt es eine innovative Zoom-Funktion, die das Filmen von bestimmten Ausschnitten ermöglicht. Zudem erwies sich im Test auch der neue „Cine Video“-Modus als hilfreich. Hier wird man beim Erstellen von qualitativ hochwertigen Clips unterstützt. Die 15 vordefinierten Filter dieses Modus‘ sind ebenfalls praktisch. Auf der Vorderseite ist eine 5-Megapixel-Kamera mit f/2.2-Blende verbaut. Auch sie sorgt für gute Aufnahmen, kann aber nicht ganz mit der Konkurrenz mithalten.

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Das LG V30 (links) im Größenvergleich mit dem Samsung Galaxy S8 (5,8 Zoll)

Software

Als Betriebssystem ist derzeit noch Android 7.1.2 „Nougat“ vorinstalliert. Anfang 2018 soll es ein Update auf Android 8 „Oreo“ geben. Über der Google-Software liegt die neuste Version der hauseigenen Benutzeroberfläche (UX 6.0 Plus). Diese hält sich glücklicherweise ziemlich zurück. Ein nützliches Feature ist die sogenannte "Floating Bar". Dank ihr bekommt man einen schnellen Zugriff auf häufig genutzte Apps und Funktionen. Außerdem kann man auf ihr auch wichtige Kontakte ablegen und über sie den integrierten Musikplayer steuern. Einen eigenen Sprachassistenten hat LG nicht. Doch das ist auch nicht notwendig. Denn der sprachgesteuerte Alleswisser Google Assistant ist beim V30 vorinstalliert.

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Der runde Fingerabdrucksensor erfüllt gleich mehrere Aufgaben.

Fazit

Nach unserem ausgiebigen Test können wir LG attestieren, im „Android-Olymp“ angekommen zu sein. Mit den erwähnten Hauptkonkurrenten kann es problemlos mithalten. Hier liegt es eindeutig auf Augenhöhe. Apples iPhone X (ab 1.149 Euro) ist vielleicht noch etwas innovativer, kostet dafür aber auch gleich deutlich mehr. In den Kernpunkten braucht das V30 keinen Vergleich zu scheuen. Bei der Videofunktion setzt es sogar den Maßstab, dafür ist die Frontkamera nicht ganz auf dem Niveau der Konkurrenz. LG lässt sich sein neues Top-Smartphone aber auch gut bezahlen. Das V30 wird in den Farben Silber und Blau zum Preis von 899 Euro (UVP) angeboten - inklusive einem hochwertigen Headset von Bang&Olufsen Play. Damit reiht es sich zwischen Huawei Mate 10 (ab 799 Euro) und Samsung Galaxy Note 8 (ab 999 Euro) ein. Ob das V30 ein Verkaufsschlager wird, werden die kommenden Wochen zeigen. LG hat jedenfalls alle Voraussetzungen dafür geschaffen. Technisch und optisch kann man dem Smartphone nämlich kaum etwas vorwerfen.

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