Geniale Technik
Linzer wollen die CES 2017 aufmischen
04.01.2017
Österreichischem Start-up ist ein wichtiger technischer Durchbruch gelungen.
Wie berichtet, geht es auf der CES 2017 in Las Vegas bereits ordentlich rund. Und das, obwohl die große Unterhaltungselektronikmesse eigentlich erst am 5. Jänner (Ortszeit) losgeht. In diesem Jahr sind auch Haushaltsroboter erstmals ein großes Thema. In diesem Bereich will nun ein österreichisches Start-up die Branche aufmischen. Sollte das gelingen, steht dem Unternehmen eine rosige Zukunft bevor. Denn laut einer aktuellen Studie wird sich die Anzahl an Robotern im Haushalt in weniger als fünf Jahren nahezu verdoppeln. Zwischen 2015 und 2018 sollen insgesamt 25,2 Millionen Haushaltsroboter verkauft werden und die Arbeit im Haushalt erleichtern. Das veröffentlichte das IFR Statistical Departement von VDMA Robotics + Automation in Deutschland.
Technischer Durchbruch
Ein Grund für den Boom ist die Tatsache, dass Haushaltsroboter immer mehr Features erhalten und so immer mehr Leistungen erbringen können. Dem österreichischen Unternehmen Robart aus Linz, das sich auf autonome Robotik-Lösungen spezialisiert hat, ist laut eigenen Angaben ein wichtiger technischer Durchbruch gelungen: die Entwicklung der ersten Steuerung, die es Robotern ermöglicht, künstliche intelligente Fähigkeiten auszuüben. Den Praxisbeweis treten die Linzer auf der CES an. "In Las Vegas gilt es für uns, neue Kunden für den nordamerikanischen Markt zu gewinnen. Für intelligente Bodenreinigungsroboter, aber auch für weitere Möglichkeiten, beispielsweise im Bereich Haussicherung, Logistik oder Kommunikation, die mit unseren Steuerungen und Technologie erst erreichbar werden. Gerade die USA ist Vorreiter für neue technologische Produkte, die CES ist die ideale Plattform", erklärt Michael Schahpar fürs Unternehmen. "In Amerika sind bereits erste namhafte Hersteller mit Lösungen auf dem Smart-Home-Markt vertreten, die auf Robart-Technologie basieren."
Was macht Roboter intelligent?
Als intelligent gelten Robotik-Lösungen, wenn sie ihre Umgebung erfassen und immer neu interpretieren können, so dass die alltäglichen Veränderungen einer Wohnung richtig für den Reinigungsprozess eingeordnet werden. Ihnen ist es möglich, ein räumliches Konzept ihrer Umgebung zu erstellen. Sieben Jahre Forschung stecken in der neuen Steuerung, so Robart. Sie erkenne nicht nur ihre Umgebung und weiche auch schwierigen Hindernissen aus, sie interpretiere auch das Umfeld genau, baue selbstständig eine Umgebungskarte auf und übertrage diese als detailgenauen Grundriss per App aufs Smartphone. Der Kunde könne von dort bestimmen, welche Wohnungs- oder Betriebseinheiten gereinigt werden sollen. Der Navigationskomfort sei so weit ausgebaut, dass die Robart-Steuerung derzeit als einzige technische Lösung am Markt auch "No-Go"-Areas festlegen könne. Dyson oder iRobot ist das bei ihren Saugrobotern offenbar noch nicht gelungen. Unaufgeräumte Kinderzimmer oder durch Mitarbeiter belegte Büroeinheiten können bei der Robart-Steuerung aus der Ferne per Handy von der Raumpflege ausgeschlossen werden.
Und umgekehrt, sollte abends sich überraschend Besuch ankündigen, dann kann man aus der Ferne den Befehl nachhause senden, noch einmal Wohn- und Esszimmer staubsaugen zu lassen. Die Steuerung kann dabei gezielt definierte Wohnbereiche lokalisieren. Sollte der Staubsauger Roboter in verschiedenen Umgebungen eingesetzt werden, erkennt die Steuerung bereits gespeicherte Grundrisse wieder und findet sich in dem veränderten Umfeld direkt zurecht.
Einige Hersteller setzen bereits auf Robart
Robart arbeitet herstellerunabhängig und liefert Komplettlösungen vom Entfernungssensor, über die Steuerungsplatine bis zur Software. Seit 2016 ist das Unternehmen auf dem Markt. Bekannte Hersteller, die aus Geheimhaltungsgründen der Branche nicht genannt werden dürfen, arbeiten eng mit dem Linzer Spezialisten zusammen. Die Robart-Navigationseinheit kann in Geräten verschiedener Hersteller eingebaut werden. Die neue Steuerung sorgt dafür, dass der Staubsauger in der Lage ist, den Wohnbereich exakt zu kartographieren. Das eigene Smart Home-Konzept soll eine vom Standort unabhängige Kommunikation mit dem Roboter via Internet möglich machen. Der Saugroboter baut selbstständig eine Karte der Umgebung auf und überträgt diese als detailgenauen Grundriss auf eine App.