Apple-Neuheiten
iOS 9, neues Mac OS X und Musik-Dienst
08.06.2015
Auf der Entwicklerkonferenz wurde ein Neuheiten-Feuerwerk gezündet.
Wie erwartet , hat Apple beim Auftakt zu seiner jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC am Montag (unseren Live-Ticker können Sie auf Seite 2 nachlesen) ein wahres Neuheiten-Feuerwerk gezündet. Neben iOS 9, Mac OS X „El Capitan“ und dem neuen Apple-Watch-Betriebssystem watchOS 2 wurde auch der mit Spannung erwartete Musik-Dienst vorgestellt. Dieser hört auf den Namen „Apple Music“ und soll die Musik-Rezeption förmlich revolutionieren.
Apple Music
Zu "Apple Music", das Ende Juni startet, gehört unter anderem das 24-Stunden Internet-Radio Beats One, das in 100 Ländern verfügbar sein wird. Dafür warb Apple unter anderem den Radio-DJ Zane Lowe bei der BBC ab. Darüber hinaus sind in dem Angebot die Funktionen „For You“ und „Connect“ integriert. Nutzer können für 9,99 Dollar pro Monat (in Europa werden also rund 10 Euro fällig) auf die gesamte iTunes-Bibliothek zugreifen und alle Songs jederzeit streamen. Für Familien gibt es ein Spezial-Angebot um 14,99 Dollar, bei dem Apple Music von sechs Familienmitgliedern genutzt werden kann. Um den neuen Dienst weit zu verbreiten, ist die Nutzung die ersten drei Monate kostenlos. Bei der Social-Network-Funktion "Connect" können sich die Künstler eine Art eigene Seite in der App einrichten. In dieser können sie sich selbst ihren Fans präsentieren - inklusive Einblicke ins Privatleben. Bei "For You" werden Playlisten und Alben auf Basis des eigenen Musik-Geschmacks zusammengestellt. Die Playlists werden auch mit Input von Top-DJs zusammengestellt. Die Bedienung von Apple Music funktioniert sehr einfach. Kein Wunder, schließlich handelt es sich bei der Neuheit um eine überarbeitete Version der bekannten Musik-App. Apple-Nutzer werden sich also auf Anhieb zurecht finden. Man kann sich seine Musik in Playlists, Alben, Künstlern, Charts, Top-Listen etc. anzeigen lassen.
>>>UPDATE (9. Juni): So funktioniert das brandneue Apple Music
iOS 9
Die neueste Version des mobilen Betriebssystems für iPhone und iPad wird ab Herbst als kostenloses Update zur Verfügung gestellt. Apple hat iOS 9 deutlich verbessert. So groß wie bei den Vorgänger-Versionen fällt der Schritt aber dieses Mal nicht aus. Unter anderem arbeitet Siri in Zukunft noch intelligenter. Darüber hinaus soll das Betriebssystem voraus denken können. Es wird - ähnlich wie Google Now - proaktiv. Wenn der Nutzer beim Autofahren immer Musik hört, aktiviert sich der Player künftig automatisch, wenn der Nutzer in sein Fahrzeug einsteigt. Er muss nur noch Play drücken. Auch die Suche soll noch besser werden. Sie zeigt bei iOS 9 automatisch jene Informationen an, die zur aktuellen Tageszeit, zum Standort und den Gewohnheiten des Nutzers passen. Zudem kann die Suchfunktion jetzt auch exakte Infos aus Apps (nicht nur die App selbst) anzeigen. Praktisch: Steckt der Nutzer die Kopfhörer ins iPhone, startet der Musikplayer auf Autoplay. Apple verspricht, dass alle Daten, die auf dem Gerät oder der Cloud gespeichert sind, völlig anonym bleiben. Weder Apple noch ein Drittanbieter kann darauf zugreifen. Das ist wohl ein "kleiner" Seitenhieb auf Google. Apple hat auch einige Apps in iOS 9 verbessert. So kann man in die „Notes“-App nun direkt Fotos hineinziehen. Zudem bekommt die Notizen-Anwendung eine Zeichenfunktion. Darüber hinaus wird sie übersichtlicher und bekommt eine verbesserte Suche. Auch der Kartendienst wurde verbessert. Die Maps-App ist laut Apple die mittlerweile meistgenutzte iPhone-App. Nun bekommt sie bessere Verkehrsdaten. So werden auch Öffis integriert. Wenn man zum Bahnhof geht, zeigt die Navigations-Funktion an, wie schnell man gehen muss, um den gewünschten Zug zu erwischen. Die verbesserte Navigation gibt es vorerst nur in ausgewählten Großstädten wie New York, London, Peking, Berlin oder Shanghai. Österreich ist nicht dabei. iOS 9 bekommt auch eine völlig neue News-App. Darin kann sich der Nutzer einen News-Feed seiner Lieblings-Nachrichtenseiten zusammenstellen. Diese ist übersichtlich gestaltet und einfach durchzuscrollen. Apple bewirbt das zwar als völlig neu, doch in Wahrheit erinnert es stark an Flipboard oder ähnliche Newsreader. iPad-Nutzer profitieren von iOS 9 besonders. So wird es neue Shortcuts und eine verbesserte Tastatur (Quicktype) geben. Der Cursor arbeitet in Zukunft so ähnlich wie ein Trackpad. Außerdem unterstützt das Tablet endlich auch Multitasking. Fenster bzw. Apps können so endlich nebeneinander angeordnet werden. Wenn man gerade durchs Web surft, kann man beispielsweise vom Rand etwa den Messenger hinzuziehen und beide Apps auf dem Bildschirm sehen und gleichzeitig verwenden. Multitasking funktioniert auch mit Video: Nutzer die einen Clip auf dem iPad sehen, können diesen verkleinert über jede App andere geöffnete App legen. iOS 9 soll auf möglichst vielen mobilen Apple-Geräten laufen. Deshalb wird es weniger Speicherplatz brauchen. Apple hat das mobile Betriebssystem so entwickelt, dass es auf fast jedem iPhone und iPad laufen soll. Zudem gibt es einen Stromsparmodus, der die Laufzeit der Geräte um bis zu drei Stunden verlängert. iOS 9 wird auch für das Auto-Betriebssystem Carplay Vorteile bringen. So werden in den Fahrzeugen künftig mehr Apps unterstützt. Außerdem funktioniert die Software künftig auch kabellos. Bisher musste man das iPhone per Kabel mit dem Auto koppeln.
OS X „El Capitan“
Der Yosemite-Nachfolger heißt OS X „El Capitan“ und wird ebenfalls im Herbst als kostenloses Update veröffentlicht. Hier hat Apple unter anderem die Spotlight-Suche verbessert. Diese funktioniert nun besser, intuitiver und erkennt auch Zusammenhänge. Zudem funktioniert sie nun auch im Mail-Programm. Zudem wurde der Browser (Safari) überarbeitet. Hier gibt es ein verbessertes Tab-Management. User können nun etwa erkennen, in welchem Tab ein Ton gespielt wird. Das neue Mac OS X bietet auch eine verbesserte Performance. El Capitan ist deutlich schneller als Yosemite. Bei der Grafik und beim Rendering ist das neue Programm um 40 Prozent schneller, PDF-Files öffnen sich viermal schneller. Zudem soll der Akku bei MacBooks länger durchhalten. Dank der besseren Performance gibt es auch große Fortschritte bei Spielen.
watchOS 2
Mit dem neuen watchOS (Betriebssystem für die Apple Watch) können nun erstmals eigenständige Apps auf der Computer-Uhr laufen. Laut Cook ist das ein beeindruckender Schritt, der die Zukunft verändern wird. watchOS 2 bringt einige Verbesserungen. Dazu zählen u.a. neue Watchfaces - sogar ein Fotoalbum kann als Hintergrund platziert werden. Zudem wird es neue Ziffernblätter mit Zeitraffer-Aufnahmen geben. Auf Wunsch können am Home-Face auch Reise- oder Wetterinformationen angezeigt werden. Mit der Funktion Time-Travel (Zeitreise) kann man die Zeit vor- bzw. zurückdrehen. So sieht man beispielsweise, welche Termine oder Events anstehen, oder gerade über die Bühne gingen. Zudem können die Nutzer nun auf der Uhr zeichnen. Auf der Watch laufen künftig auch Fitness Apps eigenständig. Das gilt auch für HealthKit. Siri bekommt auch neue Funktionen: Sagt der Nutzer beispielsweise "Ich gehe jetzt 5 km laufen, startet die Fitness-App" automatisch. Mit Siri auf der Apple Watch kann man künftig auch HomeKit-Geräte steuern. „Hey Siri, mach das Licht aus“. Mit der Apple Watch kann man nun direkt auf E-Mails antworten. Zudem unterstützen immer mehr Autobauer die Apple Watch. Mit der VW-App kann man beispielsweise aus der Ferne das Licht abdrehen, oder bei der Klimaanlage die gewünschte Temperatur einstellen.
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