Neuheiten Feuerwerk

iPhone 6s, neue TV-Box & iPad Pro sind da

08.09.2015

Apple hat bei seiner großen Herbst-Keynote ordentlich Gas gegeben.

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Apple hat im Rahmen seiner Herbst-Präsentation das im Vorfeld erwartete Neuheiten-Feuerwerk gezündet – unseren Live-Ticker können Sie auf Seite 2 nachlesen. Der US-Konzern hat neben dem iPhone 6s und dem 6s Plus, auch das neue Apple TV und das große iPad Pro präsentiert. Damit zeigt sich einmal mehr, dass es in der heutigen Zeit kaum mehr möglich ist, neue Produkte bis zur offiziellen Präsentation unter Verschluss zu halten. Sogar die vorab geleakten technischen Daten wurden nahezu 1:1 bestätigt.

iPhone 6s und 6s Plus
Obwohl die neue iPhone-Generation erst zum Schluss präsentiert wurde, weckte sie natürlich das größte Interesse. Kein Wunder, schließlich ist das Smartphone das wichtigste Apple-Produkt. Es sorgt für mehr als 60 Prozent der Erlöse und ist der Treiber für die Milliardengewinne des Konzerns. Aus diesem Grund hat sich Apple beim iPhone 6s (4,7-Zoll) und 6s Plus (5,5-Zoll) auch ordentlich ins Zeug gelegt. So verfügen die Geräte über einen neuen A9-Prozessor mit 64Bit, der bei der Rechenleistung 70 Prozent und bei der Grafik 90 Prozent schneller arbeitet als sein Vorgänger. Darüber hinaus verfügen die neuen iPhones über eine 12-MP-iSight-Kamera auf der Rückseite, die nicht nur deutlich bessere Fotos macht, sondern Videos auch in 4K-Auflösung aufnehmen kann. Vorne setzt Apple nun auf eine 5-MP-iSight-Selfie-Kamera, die das Touch-Display des Smartphones als schlauen Blitz nutzt. Auch der Fingerabdrucksensor wurde verbessert: Touch ID 2 soll das iPhone 6s doppelt so schnell entsperren. Wichtigste Neuerung ist jedoch eine neue Display-Technologie. Wie erwartet, verfügt das Apple-Smartphone über ein Force-Touch-Display, das auch die Druckstärke erkennt. Apple spricht dabei von 3D-Touch und zeigte einige beeindruckende Anwendungsbeispiele (siehe nächsten Absatz). Die neuen iPhone unterstützen 23 Bandbreiten. Die WLAN und LTE Geschwindigkeit wurde verdoppelt. Mit Rosé gibt es nun auch eine vierte Farbvariante. Die neuen iPhones sind ab 12. September vorbestellbar, am 25. September kommen sie in den Handel. Zunächst aber nur in 12 Ländern, Österreich ist leider nicht mit dabei.

Offizieller Trailer

3D-Touch
Die 3D-Touch-Bedienung ist tief im neuen iOS 9 verankert. Apple spricht von der nächsten Generation von Multi-Touch. So können verschiedene Befehle nun auch per Halten oder stärkerem Drücken ausgelöst werden. Besonders interessant sind die Shortcuts, die die Nutzer selbst vordefinieren können. So kann man beispielsweise in der Maps-App mit einem stärkeren Druck, zusätzliche Infos einblenden. Auch die Routenführung kann so gestartet werden. 3D-Touch funktioniert auch beim iOS-Email-Client. Anstatt, dass der Nutzer rein- und rausgeht, muss er nur etwas länger auf das Icon drücken und bekommt die E-Mail angezeigt. Lässt man los, kehrt man automatisch in die Hauptansicht zurück. Die innovative Bedienung funktioniert natürlich nur mit kompatiblen Apps. Hier haben Apple und die externen Entwickler im Vorfeld aber gute Arbeit geleistet. So sind etwa Dropbox oder Facebook von Anfang an mit dabei. Bei Facebook kann man nun über das Screen-Widget in einer Location einchecken, ohne die App öffnen zu müssen. Auch Entwicklern von Spielen bietet das neue Möglichkeiten.

Apple TV
Zweite große Neuheit ist das neue Apple TV, das im Vergleich zum über 3 Jahre alten Vorgänger alles besser kann. Mit der neuen Box nimmt sich der Konzern ernsthaft das TV-Geschäft vor. So kündigte der iPhone-Konzern etwa einen eigenen App Store mit Anwendungen für seine Fernseh-Box an. "Unsere Vision für das Fernsehen ist einfach und vielleicht etwas provokant. Wir glauben, die Zukunft des TV liegt in Apps", sagte Konzernchef Tim Cook in San Francisco. Die neue TV-Box ist etwas kompakter, verfügt über eine bessere Hardware, ein modernes OS (tvOS) und eine neue Benutzeroberfläche. Auch die Fernbedienung ist völlig neu. Sie verfügt über ein Touch-Display, mit dem man u.a. vor- und zurückspulen kann, und ein Mikrofon. Darüber hinaus kann Apple TV auch per Sprache gesteuert werden. Siri unterstützt auch externe Dienste wie Netflix, Hulu, HBO, Showtime und iTunes. Wie erwartet können Nutzer des neuen Apple-TV neben Fotos, TV-Shows, Filmen jetzt auch auf Apple Music und den App Store zugreifen.

Offizieller Trailer

Bei einer Demo wurden viele der Neuerungen vorgestellt. Dabei wurde fast alles über Siri gesteuert. Die Sprachsuche funktioniert aber auch wirklich hervorragend. Befehle wie "Zeig mir Actionfilme mit Sean Connery" stellen für den Sprachassistenten kein Problem dar. Sofort nach der Eingabe, erscheint eine Liste mit passenden Filmen. Auch Spiele wurden präsentiert. Darunter war auch ein Spiel, das über die neue Fernbedienung oder ein iPhone gesteuert werden kann. Beim beliebten iOS-Game "Crossy Road" gibt es sogar einen Multiplayer-Modus. Die vorgestellten Familienspiele, die exklusiv für Apple TV entwickelt wurden, erinnerten dank der Fernbedienung stark an die Wii von Nintendo. Wenn mehrere Familienmitglieder spielen wollen, ist das auch kein Problem, insofern sie ein iPhone oder einen iPod touch besitzen, die sie zur Bedienung verwenden können. Apple TV hat einen eigenen App-Store, der genauso bedient wird und aufgebaut ist, wie man ihn vom iPhone kennt. Alles ist übersichtlich und intuitiv. Zudem müssen Entwickler nur eine App entwickeln und diese läuft dann auf allen Apple-Geräten. Apple TV kommt im Oktober in 80 Ländern in den Handel. Ende des Jahres werden es schon 100 sein - da sollte sich Österreich doch ausgehen. Zwei Versionen kommen: 32-GB-Version für 149 Dollar, 64-GB für 199 Dollar.

iPad Pro
Gleich am Anfang wurde das neue iPad Pro vorgestellt, das einen deutlich größeren Bildschirm mit einer Diagonale von 12,9 Zoll (knapp 32,8 cm) aufweist, eine zehnstündige Batterieleistung bieten und für den Einsatz in Büros geeignet sein soll. Apple-Manager Phil Schiller sagte, das iPad Pro erreichte die "Leistungsfähigkeit eines Desktop-Computers" und sei schneller als der Großteil der Laptops. "Es ist dünn und leicht genug, um den ganzen Tag zu arbeiten und es überall mit hinzunehmen", sagte Schiller. Auf dem iPad Pro soll den Angaben zufolge die in vielen Firmen verwendete Office-Software von Microsoft laufen. Zu dem iPad Pro gibt es eine klappbare Tastatur und einen Eingabestift, den "Apple Pencil". Die "3D Touch"-Technologie ist ebenfalls eingebaut.

Offizieller Trailer

Apple demonstrierte, wie Bildbearbeitungs-Spezialisten oder Ärzte das iPad Pro einsetzen können. Das entspricht der Erwartung, dass es mit professionellen Nutzern im Blick entworfen wurde. Mit dem 2010 eingeführten iPad hatte Apple die totgeglaubte Gerätekategorie der Tablet-Computer zu neuem Leben erweckt. Der Konzern ist weiterhin der Marktführer. Zuletzt schwächten sich die Verkäufe jedoch ab, unter anderem weil Nutzern häufig ein großes Smartphone ausreicht. Das iPad sei "der klarste Ausdruck unserer Vision für die Zukunft des Computers", sagte Cook. "In nur fünf Jahren hat das iPad die Art verändert, wie wir etwas erschaffen, wie wir lernen und wie wir arbeiten."

Das iPad Pro verfügt über den schnellen A9X-Chip, bietet eine Auflösung von 2.732 x 2.048 Pixel, ist mit vier Lautsprechern ausgerüstet, ist nur 6,9 mm dick und kommt im November in drei Farben (Schwarz, Silber und Gold) in den Handel. Das günstigste Modell mit 32 GB kostet 799 Dollar (Euro Preise wurden nicht genannt). Für den Apple Pencil werden 99 Dollar fällig und das Keyboard kostet 169 Euro. Die 128 GB Version gibt es ab 949 Dollar. Diese Version gibt es auch mit LTE-Modul für 1.079 Dollar.

Apple Watch
Außerdem stellte Apple bei dem mehr als zwei Stunden langen Event neue Software für seine Computer-Uhr vor. In die Apple Watch wird künftig auch Facebooks Kurzmitteilungsdienst Messenger integriert - das heißt, die Nachrichten können direkt von dem Gerät beantwortet werden. Bisher ging das mit Apples hauseigenem SMS-Ersatz iMessage. Außerdem setzte Apple einen Schwerpunkt auf Gesundheitsfunktionen und demonstrierte wie über die App der Firma AirStrip Daten von medizinischen Geräten auf die Uhr kommen.
 

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