Serienreife Endgeräte erzielten Übertragungsraten von unglaublichen 100 Mbit/s.
In den nächsten Monaten/Jahren wird es beim mobilen Internet zu unglaublichen Fortschritten kommen. Auslöser dafür ist die superschnelle Übertragungstechnik LTE (Long Term Evolution). Dass es sich bei dieser Technologie um keine reine Zukunftsphantasie mehr handelt, hat nun der heimische Mobilfunkanbieter mobilkom austria (A1) in einem Labortest eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Erster Labortest mit Top-Ergebnis
Aktuell arbeiten
Experten weltweit intensiv an der Realisierung dieser Zukunfts-Technologie.
Zahlreiche Endgeräte-Hersteller,
die Zulieferer-Branche
und weitere betroffenen Konzerne haben sich im letzten Jahr auf die
Umsetzung des LTE-Standards geeinigt. In den vergangenen Tagen wurden nun Im
A1 Labor erstmals in Österreich Übertragungsraten von über 100 Mbit/s auf
serienreifen LTE-Geräten (USB-Stick) erreicht. Technisch sind damit wichtige
Vorbereitungen getroffen, LTE auch im Live-Netz anzubieten. Mit dieser
Übertragungsrate werden selbst die meisten Breitband-Kabelanschlüsse bei
weitem übertroffen. Deshalb könnte LTE das mobile Internet förmlich
Revolutionieren und die meisten herkömmlichen Anschlüsse praktisch
überflüssig machen.
Aktuell wird noch HSPA+ forciert
Daneben forciert der
Mobilfunkanbieter derzeit den Ausbau der aktuell schnellsten in Österreich
kommerziell verfügbaren Mobilfunktechnologie, nämlich HSPA+. Für diesen
Standard gibt es im Gegensatz zu LTE bereits viele kompatible Endegeräte.
Aber auch an der nächsten Entwicklungs-Stufe wird bereits emsig gearbeitet.
Im Labor sind bereits alle Systemkomponenten für LTE in Betrieb.
Sichtlich stolz schildert Hannes Ametsreiter, Generaldirektor mobilkom austria und Telekom Austria, den aktuellen Stand: "Technisch sind wir bestens auf LTE vorbereitet. Wir haben ein fertiges System im Labor und erweitern gleichzeitig auch die Kapazitäten im Live-Netz, indem wir die Anbindungen unserer Stationen an das leistungsfähige Glasfasernetz zügig vorantreiben".
Bis 2013 werden etwa 4.000 Sendestationen mit Glasfaser verbunden - damit wird der Transport der rasant wachsenden Datenvolumina im Mobilfunknetz ermöglicht. An der so genannten Luftschnittstelle kann LTE gewährleisten, dass die ständig wachsende Anzahl an Kunden mobiles Breitband mit hohen durchschnittlichen Datenraten nutzen kann, am Smartphone oder via USB-Sticks/UMTS-Modem für Laptops.
Vorbereitungen wurden zur Herausforderung
Wie berichtet hatte
das Unternehmen bereits im Jahr 2008 LTE in Österreich gezeigt. Damals waren
die Endgeräte noch riesige Prototypen. Die Vorbereitungen für die
Übertragungs-Technologie erfolgten auf vielen Ebenen: LTE Basisstationen
wurden, begleitet von umfangreichen Interoperabilitätstests im Labor, in
Betrieb genommen und mit dem Core-Equipment der nächsten Generation (Evolved
Packet Core) in einer Live-Umgebung integriert.
Der Hauptteil der Arbeiten besteht aber im Testen, dem Überprüfen aller Funktionalitäten und dem Fine-Tuning der Konfiguration, um ein Performance-Maximum zu erreichen. "Nur so können wir die LTE Performance und Coverage in einer realen Umgebung überprüfen und die Stabilität des LTE Systems evaluieren, um bestens für die künftigen Kundenanforderungen gerüstet zu sein", erläutert DI Ulrich Rokita, Bereichsleiter "Mobile Network Planning" des Unternehmens.
Bis zur Serienreife und der Beschaffung der Infrastruktur wird also noch über ein Jahr vergehen. Dennoch dürfen sich die User schon jetzt auf die neue Technologie, an der natürlich auch alle anderen Mobilfunkanbieter (auch außerhalb Österreichs) arbeiten, freuen.