Megaupload-Gründer
Alle Fotos: So luxuriös lebte Kim Schmitz
23.01.2012
Bei der Festnahme flüchtete er mit Gewehr in Panikraum und verriegelte alle E-Schlösser.
Das Leben als File-Hoster ist offenbar nicht gerade das schlechteste. Zumindest solange bis man verhaftet wird. Denn aktuelle Bilder und Informationen zeigen, in welchem Reichtum die Betreiber und vor allem der Gründer von "Megaupload " und "Megamovie", Kim Schmitz, lebten. Sie residierten in einer Luxus-Villa - der "dotcom mansion" -, die sich sehen lassen kann. Das riesige Anwesen stand in Neuseeland (dort war auch der Firmensitz registriert), besteht aus mehreren Gebäuden mit zahlreichen Schlaf-, Bade,- Esszimmern und Küchen.
Luxus-Autos und mehrere Mio. Dollar Bargeld
Auch sonst mangelte es an nichts. So beschlagnahmte die Polizei in Neuseeland nach der Festnahme Gegenstände im Wert von mehreren Millionen Dollar, Luxus-Autos wie etwa einen Rolls-Royce, mehrere Mercedes mit protzigen Wunschkennzeichen wie "Police" oder "Mafia" sowie umgerechnet acht Millionen Dollar von den Beschuldigten. Die Festnahme war ziemlich spektakulär. So hat sich Schmitz in einem Panikraum verbarrikadiert. Außerdem hatte er eine Schusswaffe bei sich. Um den Einsatzkräften den Zugriff zu erschweren, wurden alle ekektronischen Schlösser verriegelt. Schmitz musste förmlich aus seinem Bunker geschnitten werden. Der Zeitpunkt der Festnahme war klug gewählt. Schmitz hatte am Sonntag Geburtstag, weshalb viele Freunde, kollegen und Geschäftsmänner auf dem Anwesen waren. So konnte die Polizei gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Einnahmen von 175 Mio. Dollar
Laut Anklageschrift soll Megaupload mit dem Weiterverteilen von geschützten Filmen, Musiktiteln und Softwareangeboten über 175 Millionen Dollar eingenommen haben und der Industrie einen Schaden von über ein halben Milliarde Dollar zugefügt haben. Der gebürtige Kieler Schmitz mischte seit Mitte der 90er Jahre in der deutschen Internetszene mit und ist für seinen ausschweifenden Lebensstil bekannt.
Bizarre Karriere
Schmitz hat eine der bizarrsten Karrieren der New Economy hingelegt und wurde zusammen mit drei weiteren Managern von Megaupload am Freitag in Auckland verhaftet. Die Behörde wirft ihnen unter anderem Verstöße gegen Gesetze zum Schutz von Urheberrechten, Geldwäsche und organisiertes Verbrechen vor. Die Strafen darauf sind hart: Allein auf letzteres stehen 20 Jahre Haft.
Schmitz bekennt sich unschuldig
Kim Schmitz (alias Kim Dotcom) hat sich vor einem Gericht für unschuldig erklärt. Er beantragte am Montag in Auckland (Ortszeit) deshalb eine Freilassung auf Kaution.
Hohe Fluchtgefahr
Die Staatsanwaltschaft hält jedoch die Fluchtgefahr für sehr hoch, da Schmitz Zugang zu viel Geld, Transportmöglichkeiten sowie mehreren Identitäten habe und außerdem schon mehrfach vor der Justiz geflohen sei. Sein Verteidiger dagegen argumentierte, dass sein Reisepass beschlagnahmt und seine Finanzen eingefroren seien und Schmitz dauerhaft in Neuseeland bleiben wolle. Megaupload war eine der weltgrößten Umschlagplätze für Raubkopien, der Film- und Musikstudios um eine halbe Milliarde Dollar Einnahmen gebracht haben soll.