Neue Bürosoftware startet und erneute Niederlage im Word-Streit.
Eigentlich hätte der 12. Mai für Microsoft ein Feiertag werden sollen. Schließlich kommt das neue Microsoft Office 2010 (vorerst nur für Firmen) in den Handel. Die Systemanforderungen für die neue Bürosoftware sind erfreulich gering und das Einstiegspaket gibt es um vertretbare 139 Euro.
Die Studentenversion kostet 109 Euro
Die vom Umfang her kleinste
Ausgabe Home and Student enthält Word, Excel, PowerPoint und OneNote und
kostet ab 109 Euro als OEM-Version, 139 Euro sind es für die Box-Version.
Für Office Home and Business mit Word, Microsoft Excel, PowerPoint, OneNote
und Outlook liegen die Preise bei 249 und 379 Euro.Wer das Komplettpaket
Office Professional 2010 mit Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook,
Publisher und Access kaufen will, muss 499 oder 699 Euro bezahlen. Für
Schüler und Studenten wird es zudem über sogenannte Academic Reseller eine
Version Office Professional Academic 2010 für 109 Euro geben. Sie enthält
Word, Excel, PowerPoint, OneNote, Outlook, Publisher und Access. Erstmals in
der Firmengeschichte bietet der Hersteller zudem eine abgespeckte und
kostenlose Online-Version an. Damit reagiert das Unternehmen auf wachsende
Konkurrenz durch Unternehmen wie Google (Google
Anwendungen), die Bürosoftware vollständig über das Internet anbieten.
Systemvoraussetzungen
Wie berichtet gelten als
Minimal-Anforderungen an den PC ein Prozessor mit 500 MHz Taktfrequenz und
256 MB Arbeitsspeicher. Als Betriebssystem für Privatanwender erfordert
Office 2010 mindestens Windows XP mit SP3, Windows Vista mit SP1 oder
Windows 7.
Outlook mit Social-Network Anschluss
Des Weiteren können die
Nutzer des E-Mail-Programms Outlook über das Zusatzprogramm Outlook
SocialConnector auch ihre Kontakte im Business-Netzwerk Xing pflegen. Mit
dem Start von Outlook 2010 im Juni soll ein entsprechendes Plug-in
bereitstehen. Ein Add-on für LinkedIn gibt es schon, entsprechende Programme
für andere Soziale Netzwerke wie Facebook und MySpace werden wie berichtet
ebenfalls im Juni erwartet.
Cloud-Cumputing
Insgesamt setzt Microsoft mit den neuen
Programmversionen verstärkt auf die Anbindung ans Internet (Stichwort "Cloud
Computing"). Neue Funktionen ermöglichen etwa, Dokumente auch unterwegs
zu bearbeiten - etwa über den Internet-Browser oder das Mobiltelefon.
Für Privatleute kommt das neue Office-Paket ab Juni in den Handel.
Niederlage: Patentamt gibt i4i Recht
Doch das kanadische
Patentamt (USPTO) hat dem Software-Riesen am selben Tag einen Strich durch
die Rechnung gemacht. Denn im seit Monaten anhaltenden
Rechtsstreit mit dem kanadichen Unternehmen i4i musste Microsoft eine
erneute Niederlage einstecken. Zum ersten Mal wurde Microsoft aufgrund der
Verletzung des "XML"-Patents bereits vor rund einem Jahr
verurteilt. Der zuständige Richter brummte dem erfolgsverwöhnten Unternehmen
eine Schadensersatzzahlung von 160 Millionen Euro auf. Wenig später wurde
gar ein Verkaufsstopp
für manche Office Produkte verhängt. Seither stehen die beiden
Unternehmen vor Gericht. Nun hat das kanadische Patentamt die
Patentverletzung bestätigt, wodurch das von Microsoft eingeleitete
Berufungsverfahren kaum noch Chancen haben dürfte.
Produkte mittlerweile verändert
Anfang dieses Jahres
programmierte Microsoft die betroffenen Produkte (Office 2003 und 2007) zwar
so um, dass das Patent nicht mehr verletzt wird, die Schadensersatzforderung
ist dennoch offen. Nun stehen die Chancen für i4i jedenfalls deutlich
besser. Eine außergerichtliche Einigung dürfte für Microsoft auch nicht
billig werden.