Wir haben getestet, wie sich das Headset mit Noise Cancelling im Alltag schlägt.
Kabellose Highend-Kopfhörer haben sich in den letzten Jahren bei Technik-Fans zu echten Statussymbolen entwickelt. Nun will auch Microsoft in dem heiß umkämpften Markt mitmischen. Seit 7. März sind die Surface Headphones in Österreich verfügbar. Wir haben den Newcomer auf Herz und Nieren getestet.
Anmutung
Von der Anmutung her erfüllen die Surface Headphones die Erwartungen auf ganzer Linie. Der Over-Ear-Kopfhörer wirkt extrem hochwertig und sieht zudem auch noch gut aus. So passt er perfekt in Microsofts Surface-Sortiment. Ein echtes Highlight ist dabei das weiche Kunstleder an den Hörmuscheln, das trotz ziemlich festen Anpressdrucks für ein angenehmes Tragegefühl sorgt. Darüber hinaus kann sich auch das mitgelieferte Hartschalen-Case sehen lassen. Allein an dieser „Verpackung“ erkennt man, dass es sich hier um ein Premiumgerät handelt. Praktisch: In dem Hardcase finden nicht nur die Kopfhörer, sondern auch das gesamte Zubehör Platz.
Handhabung
Da es bei diesen Geräten aber nicht (nur) um die Optik geht, hilft die ganze Hochwertigkeit nicht viel, wenn der Sound enttäuscht. Doch auch hier können wir Entwarnung geben. Microsoft hat die Surface Headphones mit zahlreichen Features ausgestattet, die für einen tollen Klang sorgen. Das ist bei kabellosen Kopfhörern ja nicht immer der Fall. Wer das Headset mit dem 3,5mm-Klinken-Kabel nutzt, bekommt sogar eine noch bessere Soundqualität. Doch dann verliert man auch die vielen Vorteile (Bewegungsfreiheit, kein Hängenbleiben, kein mühsames Fädeln durch Klamottenschichten, etc.), die kabellose Kopfhörer bieten. Deshalb haben wir uns im Test auf die "drahtlose" Verwendung konzentriert. Die Koppelung an diverse Geräte gestaltete sich völlig problemlos. Die Microsoft-Kopfhörer sind kompatibel mit Windows 10, iOS, MacOS und Android.
Sound
Bei der Verwendung gibt es auch ohne Musikwiedergabe einen Überraschungsmoment. Denn das integrierte Noice Cancelling hat es wirklich in sich. Selbst wenn vor dem Aufsetzen der Kopfhörer ein hoher Lärmpegel herrscht, fühlt man sich danach in eine echte Ruhe-Oase versetzt. Die Umgebungsgeräusche werden in beeindruckender Art und Weise weggefiltert. Hier hat Microsoft alles richtig gemacht. Die Geräuschunterdrückung von bis zu 30 Dezibel kann in 13 Stufen angepasst werden. Richtige Stimmung kommt aber natürlich erst dann auf, wenn die Musikwiedergabe startet. Die Soundqualität sorgt beim Träger für ein echtes Aha-Erlebnis. Die perfekte Mischung aus Bass sowie hohen und tiefen Klängen sorgt für Hörgenuss auf höchstem Niveau. Da glaubt man tatsächlich, ein kabelgebundenes High-End-Gerät am Kopf zu haben. Die maximale Lautstärke drückt ziemlich heftig. Wer das mag, kommt voll auf seine Kosten. Bei der Laufzeit kamen wir nicht ganz an die versprochenen 15 Stunden heran. Nach rund 13 Stunden müssen die Kopfhörer an die Steckdose. Positiv: Per Schnellladefunktion via USB-C-Anschluss lässt sich der Akku innerhalb von fünf Minuten für eine Stunde Musikwiedergabe aufladen. Eine Volladung dauert rund zwei Stunden.
Bedienung
An die Bedienung über die Einstellräder und Touch-Oberflächen auf beiden Ohrmuscheln muss man sich zunächst zwar etwas gewöhnen, wenn man die Gesten aber einmal intus hat, geht sie flüssig von der Hand. Leider funktioniert die Sprachassistentin Cortana bei den Surface Headphones derzeit nur in den USA. Dort liest sie dem Träger u.a. E-Mails vor und startet auf Wunsch Telefonkonferenzen. Praktisch, jedoch von vielen Herstellern bekannt, ist die automatische Pause- und Wiedergabefunktion, mit der Songs unterbrochen werden, sobald die Kopfhörer abgenommen werden. Im Test funktionierte das sehr zuverlässig. Nutzt man die Kopfhörer als Freisprechanlage, kann ein Anruf auch ohne dem Griff zum Smartphone entgegengenommen werden. Beim Telefonieren machen sich die acht Mikrofone mit je zwei Mikrofonen pro Ohrmuschel äußerst positiv bemerkbar.
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Fazit
Mit den Surface Headphones hat Microsoft einen Angriff auf die Konkurrenz bei kabellosen Kopfhörer mit Noise Cancelling gestartet. Nach unserem Test können wir sagen, dass die Attacke erfolgreich war. Das Gerät zählt mit Sicherheit zu den besten seiner Klasse. Natürlich hat das hervorragende Gesamtpaket aber auch seinen Preis. Microsoft verlangt für seinen Newcomer 380 Euro. Das Case sowie das 3,5 mm Audio- und das USB-C-Ladekabel sind inkludiert.
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