Attacke auf Apple

Microsoft-Tablet "Surface" mit Super-Cover

19.06.2012

Displayschutz des iPad-Rivalen ist zugleich Tastatur und Touchpad.

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© Reuters
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Microsoft will die Vormachtstellung des iPad von Apple brechen. Der weltgrößte Software-Konzern steigt dazu selbst ins boomende Geschäft mit Tablet-Computern ein. Wie angekündigt , stellte Microsoft-Chef Steve Ballmer die eigenen schlanken und leichten Rechner namens Surface am Montag (Ortszeit) in Los Angeles vor. "Der Surface ist ein PC. Der Surface ist ein Tablet. Und der Surface ist etwas ganz neues."

10,6 Zoll und innovatives Cover
Die Microsoft-Tablets sind minimal größer als ein iPad (9,7 Zoll), besitzen aber einen breiteren Bildschirm von 10,6 Zoll (26,9 cm) sowie einen USB-Anschluss und einen Einschub für MicroSD-Speicherkarten (Details siehe unten). Auffälligste Besonderheit ist jedoch der abnehmbare Schutzumschlag für den Bildschirm, der sich aufgeklappt als vollwertige Tastatur samt Touchpad entpuppt. Die Variante "Type Cover" hat klassische Klick-Tasten, das Modell Touch Cover ist etwas dünner durch eine berührungsempfindliche Oberfläche. Tastatur-Cover gibt es auch für das iPad, aber Apple überlässt dieses Geschäft den Zubehör-Anbietern.

Zwei verschiedene Versionen
Es gibt zwei Surface-Typen: Das leistungsstärkere und dickere Gerät läuft mit dem für PC-Prozessoren entwickelten Betriebssystem Windows 8 , der dünnere und leichtere Bruder mit dem für die mobilen ARM-Prozessoren optimierten Ableger Windows RT . Mit einem Gewicht von 676 Gramm und einer Dicke von 9,3 Millimetern liegt die RT-Variante auf Augenhöhe mit der dritten iPad-Generation.

Offizieller Trailer:

 

Details des Einstiegsmodells
Das günstigere Surface-Tablet verfügt über ein Display mit HD-Auflösung und einen Mobilprozessor von Nvidia. Neben USB 2.0 und einem Micro-HDMI-Anschluss wird es beim Basisgerät einen "normalen" microSD-Steckplatz geben. Microsoft bietet das Gerät (wie Apple) in drei Versionen an: Mit 16, 32 oder 64 GB Speicherplatz.

Infos von der Pro-Version
Das Top-Modell, das übrigens „Surface for Windows 8 Pro" heißt, wird von einem schnellen Intel-Core-i5-Prozessor angetrieben. Hinzu kommen ein FullHD-Display, ein USB 3.0-Anschluss, ein Steckplatz für microSDXC-Karten und ein MiniDisplayPort. Weiters ist auch der Speicherplatz größer bemessen. Hier stehen 32, 64 oder 128 GB zur Verfügung. Aufgrund der besseren Ausstattung ist dieses Tablet mit einem Gewicht von 903 Gramm und einer Dicke von 9,4 Millimeter nicht ganz so handlich.

iPad ist Spitzenreiter
Apples iPad ist auch gut zwei Jahre nach dem Start der ersten Version das Maß der Dinge auf dem stark wachsenden Tablet-Markt. Der Marktforscher IDC geht davon aus, dass in diesem Jahr 107,4 Millionen Tablet-Computer verkauft werden und davon 62,5 Prozent aus dem Hause Apple stammen werden. Der Großteil der restlichen Geräte läuft mit Googles Betriebssystem Android. Microsoft muss praktisch bei Null anfangen.

Dabei hatte der Windows- und Office-Konzern schon vor mehr als einem Jahrzehnt die Idee zum Tablet-Computer vorangetrieben. Der Erfolg blieb aber aus, auch wegen technischer Macken. Erst Apple gelang es mit dem ersten iPad vor zwei Jahren, den totgeglaubten Markt zu beleben. Nun versucht Microsoft, auf den fahren Zug aufzuspringen.

Konzernchef Ballmer verwies darauf, dass Microsoft eine Tradition als Hardware-Hersteller habe. Der Software-Riese verkauft schon seit geraumer Zeit PC-Zubehör wie Mäuse, Tastaturen oder Webcams und ist erfolgreich mit seiner Spielekonsole Xbox. Allerdings macht Microsoft mit den Surface-Tablets nun ausgerechnet seinen wichtigsten Kunden - den PC-Herstellern - direkte Konkurrenz. Konzerne wie Asus planen längst eigene Windows-Tablets.

Verfügbarkeit und Preise
Genaue Preise und ein Erscheinungsdatum für seine Tablet-Computer nannte Microsoft noch nicht. Der Konzern verriet nur, dass die kleinere Surface-Variante zusammen mit der finalen Version von Windows 8 erscheinen soll. Das dürfte im Herbst sein. Der leistungsstärkere Surface-Typ mit Intel-PC-Prozessor folgt drei Monate später.

Fazit
Erste Tests stehen zwar noch aus, für Microsoft könnten die neuen Geräte jedoch ein echter Glücksgriff sein. Zum einen pushen sie die Verkaufszahlen des Windows 7-Nachfolgers. Zum anderen hat der Software-Riese endlich eigene Tablets am Start, die dem iPad durchaus das Wasser reichen können. Die Pro-Version könnte sogar herkömmliche PCs ablösen.

Fotos vom Test des Erzrivalen (iPad):

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