Angebot zu niedrig
Microsoft zog Übernahmeangebot für Yahoo! zurück
03.05.2008
Microsoft hat sein milliardenschweres Übernahme-Angebot für Yahoo zurückgezogen. Das Angebot war Yahoo! zu niedrig.
Dies teilte der weltgrößte Softwarekonzern in der Nacht auf Sonntag mit. Microsoft-CEO Steve Ballmer erklärte in einem Brief an seinen Yahoo-Kollegen Jerry Yang, sein Unternehmen sei bereit gewesen, das ursprüngliche Angebot von 31 Dollar je Aktie - insgesamt etwa 42 Milliarden Dollar (27,2 Mrd. Euro) - um fünf Milliarden Dollar auf 33 Dollar je Aktie zu erhöhen. Yahoo habe jedoch 37 Dollar je Aktie verlangt.
Yahoo forderte zu viel
Yahoo! habe sich trotz eines zuletzt
nochmals erhöhten Angebots nicht bewegt, teilte Microsoft mit. "Ganz klar:
Das Geschäft kommt nicht zustande", schrieb Konzern-Chef Ballmer. "Nach
eingehender Überlegung glauben wir, dass die von Yahoo verlangten
wirtschaftlichen Umstände für uns keinen Sinn ergeben", hieß es im Brief.
"Und wir glauben daher, dass es im Interesse der Microsoft-Aktionäre,
Mitarbeiter und den anderen Beteiligten ist, unser Angebot zurückzuziehen."
Zu niedrige Bewertung
Yahoo! hat erneut bekräftigt, dass die
Microsoft-Offerte das Unternehmen zu niedrig bewertet habe. Die störende
Ablenkung durch das unerwünschte Übernahmeangebot sei nun vorbei, sagte
Yahoo!-Chef Jerry Yang laut einer in der Nacht auf Sonntag veröffentlichten
Mitteilung. Nun könne sich sein Unternehmen wieder mit ganzer Kraft auf die
Zukunft konzentrieren.
Ballmer "enttäuscht"
Ballmer teilte Yahoo!-Chef
Jerry Yang die Rücknahme des Kaufangebots am Samstagnachmittag in einem
Brief mit. Er sei "enttäuscht", schrieb Ballmer. Laut US-Medienberichten
hatten sich die Spitzen beider Seiten kurz zuvor noch einmal vergeblich zu
einem einen letzten Einigungsversuch getroffen. Microsoft hatte bereits
zuvor mehrfach mit einem Rückzug gedroht.
Keine feindliche Übernahme
Eine feindliche Übernahme
von Yahoo! will Ballmer auch mit Blick auf den Erzrivalen Google nicht
wagen. Yang habe deutlich gemacht, dass Yahoo! dann Schritte unternehmen
werde, die den Konzern für Microsoft nicht länger attraktiv machten. Yahoo!
hatte parallel zu den Gesprächen mit Microsoft eine Allianz mit Google
bei Suchanzeigen getestet. Microsoft kritisierte dieses Bündnis nun erneut
scharf. Eine feindliche Übernahme wäre für Microsoft Experten zufolge zudem
langwierig und teuer geworden - bei überdies ungewissem Ausgang.