Am 12.05.09 fällt die Entscheidung im Kartellgerichtsverfahren gegen den US-Chip- und Prozessorhersteller.
Branchenkenner rechnen laut Financal Times mit einer Entscheidung gegen Intel - das würde für das Unternehmen eine Strafzahlung von rund einer Milliarde Euro bedeuten und zu tiefgreifenden Änderungen in seinen Geschäftspraktiken führen.
Hintergrund
Das Verfahren zieht sich nun schon beinahe 10 Jahre
hin. Im Jahr 2000 beklagte sich der Intel-Konkurrent AMD über das
wettbewerbswidrige Verhalten von Intel. Darauf folgten zahlreiche
Auseinandersetzungen und Streitereien, die dazu führten, dass die EU im Jahr
2007 schließlich ein offizielles Wettbewerbsverfahren gegen Intel
einleitete. Konkret geht es um die Vorwürfe, dass Intel PC-Herstellern
Vergünstigungen gewährt haben soll, wenn diese ausschließlich
Intel-Prozessoren verbauen. Des Weiteren soll Intel einem einflussreichen
PC-Händler sehr reizvolle Rabatte gegeben haben, wenn dieser seinen gesamten
Verkauf auf Intel-Computer umstellt.
Strafmaß
Maximal kann die EU eine Geldstrafe in Höhe von 10
Prozent des vorangegangenen Jahresumsatzes des geklagten Unternehmens
verhängen. Dies wären im Fall von Intel rund 3,8 Milliarden Euro. Der Rahmen
wird jedoch, wie in letzter Zeit die Urteile gegen Microsoft gezeigt haben,
nie vollständig ausgeschöpft. Daher wird auch für Intel mit einer Strafe in
Höhe von max. einer Milliarde Euro gerechnet. Für Intel wären jedoch
EU-Auflagen - seine Rabatt- und Verkaufspolitik nachhaltig zu ändern - wohl
schwerwiegender.