Facebook-Börsengang

Millionenstrafe für Morgan Stanley

18.12.2012


Analysten sollen auf "unangemessene Weise" beeinflusst worden sein.

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© Reuters
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Die Missachtung von gesetzlichen Regeln beim verpatzten Facebook-Börsengang kostet die Investmentbank Morgan Stanley 5 Mio. Dollar (3,86 Mio. Euro) Strafe. Die Zahlung ist Teil einer Einigung mit Regulierern des US-Staates Massachusetts. Das Kreditinstitut räumte keine Schuld ein, erklärte sich aber zur Zahlung der 5 Mio. Dollar bereit, damit die Vorwürfe der Börsenaufsicht von Massachusetts fallengelassen werden. Die Behörde hatte Morgan Stanley vorgeworfen, Analysten auf "unangemessene Weise" beeinflusst zu haben.

Beeinflussung
Die Analysten seien vor dem Börsengang mit Angaben über die Wachstumsaussichten von Facebook beeinflusst worden, die ein ranghoher Morgan-Stanley-Mitarbeiter in einem Papier aufgeschrieben habe, lautete der Vorwurf der Regulierer. Dies ist wegen des Interessenskonfliktes nach den geltenden Börsengesetzen verboten. Es ist die erste Strafe im Zusammenhang mit dem Börsengang, bei dem Anlegern bisher Milliarden verloren gegangen sind.

Größter Börsengang aller Zeiten
Der Börsengang von Facebook im Mai war eine der größten Neuemissionen aller Zeiten, das Unternehmen aus Kalifornien und seine Alteigentümer nahmen dabei rund 16 Mrd. Dollar ein. Für Anleger wurde die Facebook-Aktie aber zur Enttäuschung, die Aktie kostete teilweise nur noch die Hälfte des Ausgabepreises von 38 Dollar. Ihr Wert liegt derzeit bei umgerechnet rund 20 Euro und damit etwa 30 Prozent unter dem Erstausgabepreis.

Vorwürfe
Schnell wurden Vorwürfe laut, der Preis sei zu hoch angesetzt gewesen. Für zusätzlichen Zündstoff sorgten Zweifel an den geschäftlichen Aussichten des weltgrößten Online-Netzwerks, nachdem Facebook erst kurz vor dem Börsengang eine Schwäche bei Werbung auf Smartphones und Tablets einräumte. Mehrere Anleger-Klagen stehen an. Morgan Stanley hatte das soziale Internet-Netzwerk beim Börsengang beraten.

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