Rassistische Postings machen ein Fünftel aller gemeldeten Fälle aus.
Mobbing im Internet nimmt besonders unter Jugendlichen weiter zu. Jeder Fünfte der 14- bis 19-Jährigen ist betroffen, wie eine von der Österreichischen Liga für Menschenrechte in Auftrag gegebene Umfrage ergab. Demnach sind Kinder und Jugendliche mit 38 Prozent die am stärksten betroffene Personengruppe von Cybermobbing, gefolgt von Ausländern und Migranten mit 35 Prozent und Personen, die einer bestimmten Religionsgemeinschaft angehören (24 Prozent).
Unterschiedliche Diskriminierungsgründe
Insgesamt hat mehr als die Hälfte aller Befragten schon einmal verletzende oder ungerechte Beiträge im Netz wahrgenommen, neun Prozent sogar gegenüber sich selbst. Diskriminierungsgründe wie Behinderung und sexuelle Orientierung (je ca. 50 Prozent) sowie Aussehen (45 Prozent) wurden bei der Umfrage zuerst genannt, an vierter Stelle wird Diskriminierung aufgrund der Herkunft (43 Prozent) als problematisch empfunden. Nur ein Viertel wüsste ganz genau, wie man sich gegen persönliche Angriffe im Internet wehren kann.
Rassismus am häufigsten
Rassistische Postings im Netz machen bereits rund ein Fünftel aller gemeldeten Rassismus-Vorfälle aus, berichtete auch die Anti-Rassismus-Initiative Zara. Der rechtliche Rahmen, dagegen vorzugehen, sei sehr beschränkt. "Auf nationaler Ebene sind nur jene Gesetze anwendbar, die auch in der Offline-Welt gelten. Das macht die Strafverfolgung umso schwerer, wenn Provider im Ausland ansässig und deshalb österreichische Gesetze gar nicht erst anwendbar sind", sagte Claudia Schäfer von Zara.
500 Probanden
Die repräsentative Studie wurde im November 2012 anlässlich der Präsentation des österreichischen Menschenrechtsbefundes 2012 im Auftrag der Österreichischen Liga für Menschenrechte vom Online Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com unter 500 Österreichern im Alter von 14 bis 69 Jahren durchgeführt.
Link: www.liga.or.at