Überschreitung der Datenpauschale kann zu Horrorrechnungen führen.
Surfen mit mobilen Internet -Tarifen kann sehr teuer werden, warnt zum wiederholten Male die Arbeiterkammer (AK). Denn geht der Verbrauch über das monatliche Datenpauschale hinaus, steigen die Kosten deutlich an. Die AK-Konsumentenschützer fordern daher klare Tarifinformationen und ein Sperrservice ab einem individuell festlegbaren monatlichen Höchstbetrag. "Tun sie das nicht freiwillig, muss es im Telekomgesetz geregelt werden, so Konsumentenschützerin Daniela Zimmer am Dienstag in einer Aussendung.
Eklatante Preisunterschiede
Die AK hat 20 Vertrags- und elf Wertkartenangebote für mobiles Breitbandinternet erhoben. Im besten Fall kosten im Datenpauschale etwa sechs Gigabyte neun Euro oder 19 Gigabyte 15 Euro. Bei Wertkartenanbietern kostet das Gigabyte meist 20 Euro und muss innerhalb von zwölf Monaten verbraucht werden. Der Mehrverbrauch wird dann teuer. Das kann passieren, wenn Musikdownloads
eine nicht abschätzbare große Datenmenge haben. Dann wird mengenabhängig abgerechnet: So verlangen die Anbieter zehn bis 25 Cent pro zusätzlichen Megabyte. Im Pauschale sind es umgerechnet nur 0,1 bis 0,4 Cent je Megabyte (Vertragstarife), zwei Cent je Megabyte bei Wertkarten-Handys. Wird das Pauschale überschritten, können im schlimmsten Fall zehn Gigabyte rund 1.300 Euro kosten.
Beschwerden
Die AK hat auch 15 Verbraucher-Beschwerden analysiert. Die Betroffenen hatten meist Tarife für Datenpakete mit einem Datenvolumen von fünf bis 19 Gigabyte. Aber: Sie zahlten auf einmal mehr drauf - im Schnitt waren es 620 Euro. Bei drei Konsumenten waren die Kosten sogar extrem hoch: 1.150 Euro, 1.500 Euro und 2.000 Euro.
Intransparenz
Die Verbraucher werden oft nicht vor den Kostenfallen gewarnt, wenn das Datenpauschale aufgebraucht ist, kritisiert die AK regelmäßig. In vielen Verträgen werde zwar auf das inkludierte Datenvolumen hingewiesen, nicht aber wie nach dem Ausschöpfen der Pauschale verrechnet werde. Oft werde auch die Technik zum Verhängnis, wenn etwa regelmäßig automatische Verbindungen ohne Wissen des Verbrauchers aufgebaut werden. Smartphones etwa können mit Mini-Programmen, Apps
, aufgerüstet werden. Apps informieren beispielsweise den Nutzer über neue Mails - die Anwendungen prüfen ständig das Postfach und bauen dicht hintereinander Verbindungen zum Internet auf.