Plädoyer für neuen Mobilfunkstandard zum Auftakt des Mobile World Congress.
Trotz zahlreicher Absagen bekannter Firmen hat am Montag der Mobile World Congress 2021 in Barcelona offiziell begonnen. Gleich zum Auftakt gab es ein Plädoyer für den 5G-Ausbau . Die Mobilfunk-Branche wird in den kommenden Jahren massiv Geld in den schnellen Mobilfunkstandard stecken. Von den bis 2025 weltweit veranschlagten Investitionen von 900 Milliarden Dollar (753 Mrd. Euro) sollen rund 80 Prozent in den 5G-Netzausbau fließen, sagte der Generaldirektor der Branchenvereinigung GSMA, Mats Granryd, am Montag. Die Coronapandemie habe den Aufbau der 5G-Netze nicht aufgehalten, betonte er zum Auftakt der Mobilfunk-Messe.
Nachholbedarf
Den Angaben nach nutzen aktuell 3,8 Milliarden Menschen keine schnellen Internet-Verbindungen. Nur rund 500 Millionen von ihnen lebten dabei in Gebieten, in denen kein Mobilfunk-Breitband verfügbar sei. Für die restlichen 3,3 Milliarden gebe es bereits Netzabdeckung, aber sie könnten sich das schnelle mobile Internet entweder nicht leisten oder wollten es nicht nutzen. Sie online zu bringen, sei eine zentrale Aufgabe für die Mobilfunk-Anbieter, sagte Granryd.
"Konnektivität wird Menschenrecht"
"Zum Jahr 2030 wird Konnektivität ein Menschenrecht sein", sagte Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges, der per Video nach Barcelona zugeschaltet war. Die Internet-Versorgung müsse dabei auf die Bedürfnisse des einzelnen Nutzers zugeschnitten sein - denn etwa Gamer oder Autofahrer hätten jeweils unterschiedliche Anforderungen. "Die Gewinner werden diejenigen sein, die die Kontrolle über die Datenströme und die Identität der Kunden haben", betonte Höttges.
Reigen an Absagen
Die GSMA veranstaltet den Mobile World Congress, der am Montag in Barcelona begann. Angesichts der Coronarisiken bleiben der Messe aber die meisten großen Aussteller fern, die sie sonst zum wichtigsten Branchentreff machen. Unter anderem fehlen in den Messehallen der Smartphone-Weltmarktführer Samsung, Computer-Weltmarktführer Lenovo (Motorola-Mutterkonzern), die Netzwerkausrüster Ericsson und Nokia sowie Intel und Google.