Wir waren schon "drinnen"

Dysons brandneuer Virtual-Reality-Store im Test

19.11.2021

Innovative britische Firma geht mit einem interaktiven 3D-Shop jetzt auch beim Verkauf neue Wege.

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© Dyson
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Im August hat Dyson  in der Wiener Shopping City Süd (SCS) seinen ersten Demo-Store in Österreich eröffnet . In dem Shop können alle Produkte des britischen Herstellers ausprobiert, getestet und natürlich gekauft werden. Nun bringt Dyson einen Store an den Start, in dem alle Interessierten völlig ortsunabhängig die Akkusauger , Haarstyling-Geräte, etc. ausprobieren können. Konkret handelt es sich dabei um einen Virtual-Reality (VR)-Store, also eine interaktive, virtuelle Online-Umgebung. oe24 konnte sich als erstes Medium in Österreich vom neuen Dyson Demo VR bereits ein Bild machen. Wir waren quasi schon drinnen. 

Echter Shop muss schließen, der virtuelle öffnet

Zeitlich hätte der internationale Launch, der am 19. November erfolgt ist, hierzulande gar nicht besser fallen können. Er findet nämlich genau an jenem Tag statt, an dem die Bundesregierung den vierten harten Lockdown für alle Österreicher verkündet hat. Während der Dyson Demo-Store in der SCS also ab Montag geschlossen bleiben muss, kann der VR-Shop uneingeschränkt besucht werden. Dass Österreich in einen erneuten Lockdown geht, konnte Dyson freilich nicht wissen. Hier spielte also der Zufall mit.

 
Wir haben uns in Dysons VR-Shop bereits umgesehen.
 

Voraussetzungen

Um den Store besuchen zu können, müssen zwei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen braucht man einen Internetzugang, zum anderen ein VR-Headset von Oculus. Ist das gegeben, steht der virtuellen Shopping-Tour nichts mehr im Weg. Zunächst muss man Dyson Demo VR aus dem Oculus Store herunterladen und installieren. Die Online-Umgebung wird über die Displays der VR-Brille dargestellt, gesteuert wird über die beiden Controller.

Profis am Werk

Wenn man den virtuellen Shop erstmals betritt, sieht man gleich, dass hier Profis am Werk waren. Die Grafik (Produkte, Videos, Zubehör, etc.) ist hervorragend, die Proportionen stimmen und es wurde auf viel Liebe zum Detail geachtet. So sind die Bodenfliesen farbig perfekt auf die Wände abgestimmt. Dyson profitiert dabei von seiner herkömmlichen Arbeit. Denn die verwendete Software basiert auf jenen Visualisierungs- und Simulationstechnologien, die die Dyson-Ingenieure für Prototypen, Tests und die Entwicklung neuer Produkte im Labor ohnehin verwenden.

  
 

Drei zentrale Möglichkeiten

Zunächst können die Nutzer von Dyson Demo VR drei konkrete Bereiche ausprobieren. So kann man sich Produktdemos ansehen, einen detaillierten Einblick in die aufwendige Technologie bekommen und die Geräte ausprobieren. Letzteres macht übrigens am meisten Spaß. Laut Dyson wird der VR-Shop nach und nach aktualisiert und verbessert.

  • Produktdemonstrationen

Hier werden Erklär- und Demovideos zu Geräten wie den Supersonic Haartrockner, das Corrale Glätteisen, den Airwrap Styler oder das kabellose Staubsauger-Flaggschiff V15 Detect abgespielt. Um ein Video zu starten, muss man nur das gewünschte Gerät anvisieren und dann mit dem Controller den Play-Button aktivieren.

  • Einblick in die Technologie

Wer ganz genau wissen will, welche Technologien in den Dyson-Produkten stecken, kann sogar einen Blick ins Innere der Geräte werfen. Diese erscheinen dann im Großformat direkt vor der eigenen Nase und werden in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt. Zudem gibt es textbasierte Erklärungen zu den jeweiligen Bauteilen sowie visuelle Animationen und Interviews mit Dyson-Ingenieuren. Wenn man sich hier etwas länger aufhält, weiß man über die Funktionsweise der Geräte wirklich alles.

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  • Gerätetests

Am besten haben uns die Tests der unterschiedlichen Produkte gefallen. Wir haben u.a. den Haartrockner, das Glätteisen und den Airwrap Styler ausprobiert. Zunächst muss man das gewünschte Gerät in der favorisierten Farbe auswählen. Dann wird es auf einer schicken Empore – inklusive allen verfügbaren Aufsätzen – eingeblendet. Im VR-Headset erscheinen die beiden Controller als Hände inklusive Fingern. Man kann also Haartrockner & Co. ganz normal in die virtuelle Hand nehmen, den gewünschten Aufsatz andocken und das Gerät anhand einer virtuellen Haarnachbildung ausprobieren. Je nach Aufsatz wird die Strähne geglättet oder gekraust. Besonders praktisch: Man sieht sogar, wie sich die unterschiedlichen Temperaturen auf die Beschaffenheit der Haare auswirkt.

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Ähnlich umfangreich gestalten sich die Möglichkeiten beim V15 Detect. Das Akkusauger-Flaggschiff lässt sich mit den verfügbaren Bürsten und Aufsätzen auf unterschiedlichen Bodenbelägen ausprobieren. Dadurch bekommt man einen guten Eindruck, wie sich das Gerät auf Teppichen oder festen Böden verhält. Cool: Auch die geniale Lasertechnologie, die den Boden ausleuchtet, um versteckten Staub zu erkennen, kann man testen. Diese konnte bei unserem echten V15-Test  ja auf ganzer Linie überzeugen. Ähnlich sieht es in der virtuellen Umgebung aus.

Einkauf

Aktuell ist in Dyson Demo VR bereits eine Shopping-Funktion integriert. Man kann die Produkte und das verfügbare Zubehör in einen Warenkorb ablegen. Hier werden die einzelnen Preise und die Gesamtsumme angezeigt. Das Einkaufen selbst, funktioniert aber noch nicht. Daran wird jedoch bereits gearbeitet. Die Integration des Dyson-Onlineshops ist also nur noch eine Frage der Zeit. Dann kann man sich die über die VR-Technik ausprobierten Geräte gleich nachhause schicken lassen, ohne dafür in ein echtes Geschäft gehen oder den herkömmlichen Onlineshop aufrufen zu müssen.

Fazit und (notwendige) Erweiterung

Mit dem VR-Store wagt sich Dyson auf neues Terrain. Damit scheint der britische Konzern einmal mehr einen guten Riecher zu haben. Denn auch alle großen Tech-Konzerne wie Meta (vormals Facebook), Apple, Microsoft und Google  sowie viele Smartphone-Hersteller (Samsung, Xiaomi , etc.) sehen Virtual- und Augmented-Reality als das nächste große Ding . Facebook-Gründer Mark Zuckerberg arbeitet bereits an einem „Metaverse “, einer parallelen Virtuellwelt, die im Jahr 2030 bereits eine Milliarde „Einwohner“ haben soll. Obwohl Dyson Demo VR eigentlich noch in den Kinderschuhen steckt, wird er bereits ziemlich ausgereift. Dennoch werden sich die Nutzerzahlen zunächst in Grenzen halten. Denn derzeit funktioniert die interaktive Online-Umgebung nur mit einem Oculus-Headset. Doch das wird sich ändern. Denn auf die Frage, ob man künftig auch ohne kompatible Brille einen Zugang zum VR-Store bekommen wird, hat Dyson wie folgt geantwortet: "Für diejenigen, die keine Oculus besitzen, entwickeln wir auch eine 3D-Webplattform". Den virtuellen Shop wird es künftig also auch als herkömmliche Homepage geben. Das intensive VR-Erlebnis kann diese jedoch nicht bieten.
   

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