Ab sofort in Österreich

Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test

Teilen

Neue Geräte der Smart-Home-Tochter Nest starten in Österreich.

Google hat bei seiner Herbst-Keynote im Vorjahr mehrere Hardware-Produkte vorgestellt. Unter den Neuheiten waren auch Geräte der Smart-Home-Firma Nest. Doch während der neue,  smarte Display-Lautsprecher  und der neue  Nest Mini  relativ rasch in Österreich zu haben waren, hat es mit weiteren Produkten etwas länger gedauert. Doch seit Dienstag (5. Mai) ist auch der neue WLAN-Mesh-Router zu haben. Wir konnten den Nest Wifi in den letzten Tagen bereits testen. Wie er sich dabei geschlagen hat, lesen Sie in den folgenden Absätzen.

>>>Nachlesen:  Googles smarter Display-Lautsprecher im Test

Erster Eindruck

Ziel des Nest Wifi ist es, das WLAN im Eigenheim schneller zu machen. Schnelles und sorgloses Surfen ist nicht nur in Zeiten der Corona-Pandemie für viele Internetnutzer besonders wichtig. Optisch weiß der Zugangspunkt zu gefallen. Während viele Router – mit wenigen Ausnahmen - nicht gerade zum Aufhübschen eines Zimmers taugen, sieht der Newcomer richtig schick und edel aus. Das runde Design, die weiße Farbe und der an der Unterseite integrierte LED-Leuchtring machen ihn zum Blickfänger (im positiven Sinn). Passend dazu setzt Google auf hochwertige Materialien und eine blitzsaubere Verarbeitung. Und der Router kommt bei Bedarf nicht alleine daher. Entscheidet man sich – wie wir beim Test - für das Starter-Kit, bekommt man einen weiteren Wifi-Zugangspunkt, bei dem sogar der Google Assistant mit an Bord ist.

Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test
© oe24.at/digital
× Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test

Mesh-Technologie

Wichtiger als die Optik ist jedoch die Technik. Schließlich soll das Gerät für störungsfreies und schnelles Surfen in den eigenen vier Wänden sorgen. Damit das auch in großen Wohnungen oder in Häusern gelingt, setzt Nest Wifi auf das Baukastenprinzip. Das Gerät ist mit dem eigenen Modem und Internetanbieter kompatibel. In manchen Wohnungen reicht der Einsatz eines einzelnen Routers für eine vollständige WLAN-Abdeckung nicht aus. Hier kann man dann entweder auf WLAN-Repeater,  spezielle Adapter, ein  Powerline-Netzwerk oder ab sofort eben auch auf Nest Wifi zurückgreifen. Der Router wird dabei direkt mit dem Modem verbunden, der Zugangspunkt sorgt für eine erweiterte Abdeckung. Nest Wifi setzt dabei wie mittlerweile viele Anbieter von Netzwerkausstattung auf die  Mesh-Technologie. Dabei kann man mehrere Zugangspunkte in verschiedenen Räumen aufstellen und miteinander verbinden, um eine nahtlose und schnelle WLAN-Verbindung herzustellen. Bei Nest WiFi hilft dabei auch die 360-Grad-Ausrichtung der Antenne, die für eine "Rundum"-Signalausstrahlung sorgt. Wer ein Haus oder eine verschachtelte Wohnung hat, kann das System noch weiter ausbauen. Weitere Zugangspunkte sind nämlich einzeln erhältlich. In den meisten Fällen wird man aber mit dem Starter-Set auskommen. Denn beide Geräte kombiniert können eine bis zu 210 Quadratmeter große Wohnung mit WLAN versorgen. In unserem Test funktionierte das wirklich hervorragend. Selbst in Räumen, in denen davor nur eine schlechte WLAN-Verbindung vorhanden war, zeigte das Smartphone vollen Empfang an. Und das macht sich beim Surfen natürlich positiv bemerkbar.

Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test
© Google
× Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test

Automatischer Assistent

Google hat sich einige Besonderheiten einfallen lassen, um den Nutzer so gut wie möglich zu entlasten. Nach der Erstinstallation fallen im Idealfall keine weiteren Maßnahmen mehr an. Während viele Router die Umgebung nur einmal nach dem Einschalten nach einem stabilen Kanal durchsuchen, durchsucht Nest Wifi das drahtlose Spektrum in kurzen Abständen automatisch. So kommt es in den WLAN-Kanälen zu keinem „Stau“ und die Geschwindigkeit bleibt stets flott. Darüber hinaus prüft der integrierte Netzwerkassistent ununterbrochen die Verbindung zwischen Router und Zugangspunkt(en) und soll so eine gute Signalübermittlung zwischen den Mesh-Geräten sicherstellen. Weiters verspricht Google, dass die Technologie automatisch dafür sorgt, dass jedes einzelne Gerät immer die beste Verbindung hat. Die Geräte (Laptops, Smartphones, Tablets, Smart Home-Produkte, etc.) stellen in einem von zwei Frequenzbändern Verbindung zum WLAN her: 2,4 GHz oder 5 GHz. Der Netzwerkassistent hilft ihnen dabei, sich mit der für sie gerade besten Frequenz zu verbinden.

Praktische App

Die erstmalige Installation ist wirklich einfach. Zum Einrichten und zur Steuerung von Nest Wifi wird die Google Home-App (Android und iOS) benötigt. Bei uns waren Router und Zugangspunkt binnen fünf Minuten im Heimnetz integriert und funktionierten bisher reibungslos. Die App bietet neben der Installationsanleitung mehrere weitere praktische Features. Mit ihr kann man das WLAN-Passwort mit Gästen teilen, Geräte priorisieren (wenn beispielsweise gerade ein Film gestreamt wird), die Geschwindigkeit des Netzwerks testen, ein Gäste-WLAN einrichten oder sein Passwort ändern. Außerdem kann man mit dem Smartphone auch das WLAN für bestimmte Geräte deaktivieren. Das kann vor allem für Familien ein Vorteil sein: Wenn es Zeit für das Abendessen oder zum Schlafen ist, wird das Funksignal für die Geräte der Kinder einfach pausiert. Aufgrund der im Hintergrund durchgeführten regelmäßigen Geschwindigkeitstests kann auch eingesehen werden, welche Geschwindigkeit der Internetanbieter liefert.

Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test
© oe24
× Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test

Google Assistant

Der Nest Wifi-Zugangspunkt kombiniert quasi zwei Geräte in einem: Dank integriertem Lautsprecher und Google Assistant kann er alles, was auch der Nest Mini kann. So kann man den Zugangspunkt einer Lautsprechergruppe hinzufügen und seine Lieblings-Playlist im ganzen Haus abspielen. Und wenn die Kinder einem wieder einmal keine Aufmerksamkeit schenken, sagt man einfach: „Ok Google, pausiere das WLAN für Tims Konsole.“ Zudem kann der Sprachassistent dem Nutzer auch weitere Informationen über das eigene WLAN mitteilen. Einfach fragen: „Ok Google, wie schnell ist mein Internet?“ Wenn man einen  Nest Hub  besitzt, kann man sich das Gästenetzwerk und das Passwort direkt auf dem Display anzeigen lassen. Einfach den Code mit dem Smartphone scannen und schon ist man online.

 

Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test
© oe24.at/digital
× Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test

Fazit

Nach rund fünf Testtagen kann man natürlich noch kein abschließendes Fazit ziehen. Bisher machte Nest WiFi jedoch eine hervorragende Figur. Neben der - unserer Meinung nach - gelungenen Optik, der hochwertigen Verarbeitung und der einfachen Installation, punkten der Mesh-Router sowie der Zugangspunkt auch mit ihrer Ausstattung und ihrem Funktionsumfang. Viele der gebotenen Features sind zwar auch von anderen Herstellern bekannt, die Handhabung und Bedienung gestaltet sich hier jedoch besonders einfach. Das liegt vor allem an der hervorragenden App inklusive Netzwerkassistent. Und auch der integrierte Google Assistant ist ein praktischer Helfer. Obwohl Nest Wifi mit 159 Euro nicht gerade ein Schnäppchen ist, geht das Preis/Leistungsverhältnis voll in Ordnung. Sein volles Potenzial kann die Neuheit aber nur ausspielen, wenn mehrere dieser Geräte miteinander verbunden werden und ein Mesh-Netzwerk aufbauen. Für einen weiteren Zugangspunkt verlangt Google 139 Euro. Das von uns getestete Bundle mit einem Wifi-Router und einem Wifi-Zugangspunkt schlägt mit 259 Euro zu Buche. Einziger Kritikpunkt ist die fehlende Unterstützung von WiFi 6 (ax). Derzeit gibt es zwar noch nicht allzu viele Smartphones und Tablets, die die neue WLAN-Generation unterstützen, doch es werden immer mehr. Mit WLAN ac ist man zwar noch gut mit dabei, dennoch wäre der neueste Standard wünschenswert.

Technische Daten Nest Wifi (Router)

Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test
© oe24.at/digital
× Googles neuer WLAN-Mesh-Router im Test
Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten