Elektrofachhandel jubelt

TV-Boom - Trend zu 60-Zoll-Geräten

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Kaffeemaschinen, Staubsauger und elektrische Zahnbürsten ebenfalls Verkaufsschlager

Schon auf der IFA 2012 standen sie im Mittelpunkt. Und nun zeigt sich, der Boom zu immer größeren TV-Geräten hält auch bei den Verkäufen unvermindert an. Die Durchschnittsgröße der in den vergangenen zwölf Monaten im Fachhandel verkauften Fernseher lag bei 42 Zoll (106 cm), den mit Abstand größten Zuwachs gab es bei 60-Zoll-Schirmen. Hier wurde ein Plus von 350 Prozent verzeichnet. Bei den Fernsehern unter 20 Zoll hingegen brach der Absatz um 50 Prozent ein. 60 Prozent alles Haushalte besitzen inzwischen zwei oder mehr Fernseher.

Fachhändler zufrieden
Entsprechend zufrieden sind die Elektrofachhändler, für die das TV-Geschäft der wichtigste Umsatzbringer ist. Und die Ausschichten sind rosig, denn die Anbindung moderner TV-Geräte an das Internet wird dem Bereich nochmals einen Schub geben, erwartet Wolfgang Krejcik, Obmann des Bundesgremiums der Elektrofachhandels. "Der Fachhändler wird zum IT-Techniker", so seine Einschätzung am Dienstag vor Journalisten.

Kommunikations-Geräte boomen ebenfalls
Ebenfalls stark im wachsen ist der Telekom-Markt. Hier erwartet Krejcik heuer ein Plus von 22 Prozent auf einen Gesamtumsatz von 1,16 Mrd. Euro. Den Absatz treiben die neuesten Smartphones. Leicht wachsen wird der IT-Sektor (plus drei Prozent auf 1,13 Mrd. Euro Umsatz). Weniger rosig schaut es im Heimelektronikmarkt aus, wo ein Minus von zwei Prozent auf 960 Mio. Euro Umsatz erwartet wird. Allerdings konnte der Fachhandel zuletzt leicht zulegen, während die Großflächenanbieter um etwa drei Prozent zurückfielen. Rückläufig ist auch der Fotobereich, der heuer gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent auf 315 Mio. Euro schrumpfen soll.

Nach wie vor gut läuft das Geschäft mit Haushalts-Großgeräten (Prognose 2012: plus vier Prozent auf 830 Mio. Euro Umsatz). Täglich werden in Österreich rund 3.500 große Haushaltsgeräte verkauft. Von den ca. eine Million verkauften Geräten jährlich entfallen 400.000 alleine auf Kühlgeräte. Noch besser läuft das Geschäft mit Kleingeräten. Hier erwartet Krejcik einen Zuwachs von sieben Prozent auf 570 Mio. Euro. So wurden im Vorjahr 650.000 elektrische Zahnbürsten verkauft, ein Anstieg um 20 Prozent. Bei Staubsaugern wurden 600.000 Stück abgesetzt, ein Anstieg um zehn Prozent. Beachtlich auch die Zahlen zum Kaffeemaschinenverkauf: Im Vorjahr wurden 400.000 Stück abgesetzt, der Durschnittspreis lag bei ca. 250 Euro, der Trend geht auch hier zu immer hochpreisigeren Artikeln, so der oberste Elektrohändler.

Insgesamt gibt es im Elektrohandel 1.850 Geschäfte, die Zahl stagnierte zuletzt. Knapp 10.000 Personen arbeiten in der Branche, die zusehens mit einem Lehrlingsmangel kämpft. Derzeit werden rund 800 junge Menschen ausgebildet. Überraschend ist, dass im Fachhandel das Onlinegeschäft gerade mal zehn Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Der Gesamtjahresumsatz des Elektrohandels dürfte im heurigen Jahr bei ca. fünf Milliarden Euro liegen, ein Zuwachs von 4,5 Prozent gegenüber 2011.

Politik solle handeln
Die schärften Konkurrenten des Fachhandels sind laut Krejcik Versandhändler aus dem Ausland, die weit weniger gesetzlichen Auflagen (Verschrottung, etc.) hätten und daher günstiger anbieten könnten. Hier fühlt sich der Fachhandel "von der Politik im Stich gelassen", ärgert sich Krejcik. In einem anderen Bereich hätte er wiederum gerne weniger politische Einmischung - bei der angedachten Urheberrechtsabgabe auf Festplatten. Hier würden die Konsumenten mit 30 bis 40 Euro pro Gerät zur Kasse gebeten, ohne das ihre Downloads legalisiert würden.

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