Seit Dienstag ist der beliebte Online-Dienst auch hierzulande vertreten.
Der Internetmusikdienst Spotify gilt wenige Jahre nach seinem Start im Jahr 2006 als einer der digitalen Hoffnungsträger der Musikbranche. Die schwedische Initiative machte es möglich, mit lizenzierter Musik im Netz Geld zu verdienen und schaffte es mit ihrem Angebot, sogar jene Kunden an Bord zu holen, die üblicherweise gratis raubkopierte MP3-Dateien aus dem Internet laden. Wie angekündigt , startet der Dienst auch in Österreich, und seit Dienstag ist Spotify auch hierzulande freigeschaltet. Um das Angebot nutzen zu können, ist jedoch ein Facebook-Account Voruassetzung. Spotify funktioniert also nur dann, wenn man Mitglied des Social Networks ist. Passend zum Start wurde schon einmal ein Video online gestellt:
Gratisaccount und Abos
Grundsätzlich gibt es für die Nutzer zwei Modelle. Um die User mit Spotify vertraut zu machen, gibt es einen Gratisaccount, der für eine limitierte Zeit und mit anderen Beschränkungen genutzt werden kann. Wer die vollen Fähigkeiten von Spotify ausnutzen will, schließt ein Abo ab und kann damit unbeschränkt die dargebotene Musik hören. Verbreitet wird diese per Streaming, Premiumkunden können die Musik auch offline hören. Zum Start von Spotify Österreich gibt es für alle User in den ersten 6 Monaten nach Anmeldung unlimitierten Musikgenuss, danach sind es 10 Stunden monatlich gratis. Um 4,99 Euro im Monat kann man sich die Werbung aus dem Dienst wegkaufen, um 9,99 Euro monatlich erhält man Spotify Premium mit unlimitiertem online-und offline-Zugang zur gesamten Musik.
Für die Labels ist der Onlinedienst ein willkommenes Indiz dafür, dass das Internet den Musikmarkt nicht nur unter Druck setzt, sondern auch Einnahmen bringen kann, wenn man es richtig anstellt. Laut Europa-General Manager Jonathan Forster wurden seit dem Start insgesamt 100 Millionen Euro an Lizenzgebühren an die Rechteinhaber gezahlt. In Österreich einigte man sich mit den Verwertungsgesellschaften AKM und austro mechana in der Vorwoche. Deals wurden mit den vier Majorlabels und kleineren Independent-Firmen abgeschlossen, so Spotify.
10 Millionen registrierte Mitglieder
Weltweit hat der Dienst derzeit zehn Millionen registrierte Mitglieder, von denen ein Fünftel zu zahlenden Abonnenten wurden, wie Spotify mitteilte. Wie viele User man sich in Österreich erwarte, verriet Forster nicht. Derzeit ist der Dienst neben dem Ursprungsland Schweden erhältlich in den USA, in Großbritannien, Spanien, Frankreich, Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Dänemark und Österreich. Langfristiges Ziel sei es, in allen Ländern weltweit online zu gehen, sagte Forster.
Äußerst erfolgreich
"Als Spotify in Schweden startete, wurden achtzig Prozent der Musik in Schweden illegal heruntergeladen. Heute sind wir die zweitgrößte einzelne Quelle für Umsätze im digitalen Musikmarkt in Europa", sagte Forster im Interview mit der APA. "Spotify ist simpler, leichter und schneller als Piraterie. Es ist legal und 'social'." Wie fast alle modernen Dienste nutzt Spotify die Möglichkeiten der Vernetzung aus - so können etwa Playlists einfach mit den eigenen Freunden geteilt werden.