Die weltgrößte Handymesse wartet mit zahlreichen Highlights auf.
In den letzten Tagen haben wir vermehrt über neue, noch nicht präsentierte Handys (Puma, Nokia X6 16 GB, Nexus One für Europa, HTC Legend und Incredible, etc.) berichtet. Wenn sich Berichte dieser Art mehren, ist das meistens ein Hinweis darauf, dass demnächst eine größere Veranstaltung der jeweiligen Branche stattfindet.
So blickt ab Anfang nächster Woche die gesamte Mobilfunkwelt nach Barcelona zum Mobile World Congress (15. bis 18. Februar) - der größten Handymesse der Welt. Das große Thema sollen nach Branchenmeinung die Smartphones sein, also Handys mit besonders großem Display für eine gute mobile Internetnutzung. Bei ihnen wird mit einer ganzen Reihe an Neuerscheinungen gerechnet. Innerhalb kürzester Zeit ist ein Riesenmarkt an Anwendungen/Applikationen (Apps) für diese High-End-Mobiltelefone entstanden, Treiber ist das Kult-Handy iPhone von Apple. Google hat mit dem Android-Market bereits nachgezogen. Samsung und Nokia haben ebenfalls eigene "App Shops". Dieses wird in Österreich von T-Mobile Austria und Orange angeboten.
App-Boom nimmt kein Ende
Heute, Donnerstag, meldete Österreichs
kleinster Mobilfunker "3", dass er in seinem Apps-Store nach nur
sechs Wochen mehr als 100.000 Downloads verzeichnete. Besonders gefragt war
dabei die Navigations-Anwendung. Laut einer internationalen Studie des
Marktforschers Gartner werden die Handy-Nutzer heuer weltweit 4,5 Mrd. Euro
für Anwendungen ausgeben. Das wären 79 Prozent mehr als 2009. Acht von zehn
Downloads würden dabei kostenlos sein. Mit Werbung zu den Apps dürften die
Anbieter solcher Anwendungen 600 Mio. Dollar erwirtschaften. Für das Jahr
2013 rechnet Gartner mit 21,6 Milliarden Downloads und einem Umsatz von
insgesamt 29,5 Mrd. Dollar (21,5 Mrd. Euro).
Durchklicken: Die 50 besten Gratis-Apps fürs iPhone
Unglaubliches Smartphone-Potenzial
Der deutsche Branchenverband
Bitkom schätzt, dass heuer 8,2 Mio. Smartphones in Deutschland verkauft
werden, 47 Prozent mehr als 2009. Damit wäre jedes dritte Mobiltelefon in
Deutschland ein Smartphone. Zahlen zu Österreich liegen nicht vor. Damit das
Handynetz dem steigenden Datenverkehr bewältigen kann, arbeiten die
Netzbetreiber bereits an der nächsten Generation, den LTE-Handynetzen. LTE
(Long Term Evolution) ermöglicht künftig eine sechsmal schnelleren Zugang
ins Internet als heutige DSL-Festnetzanschlüsse. LTE soll dann auch
Fernsehen am Handy pushen, das bisher nicht aus den Startlöchern kam.
Österreich gehört beim Handyfernsehen, wie im Mobilfunk im allgemeinen, zu
den führenden Nationen weltweit.
Wobei der klassische Datendienst am Handy noch immer die SMS ist. Alleine beim letzten chinesischen Neujahrsfest wurden 18 Milliarden Kurznachrichten versendet. Für das Jahr 2010 geht Gartner davon aus, dass die Zahl der weltweit versendeten SMS 2,3 Billionen erreicht.
Österreichische Hersteller mischen mit
Während sich die
Branche an den neuesten High-Tech-Spielereien ergötzt, sorgt ein
österreichischer Familienbetrieb mit dem Gegenkonzept seit einigen Jahren
für Aufsehen auf der Handymesse in Barcelona. Die Linzer emporia
Telecom setzt auf einfache Endgeräte für Personen über 50 Jahre. Neu ist
der Fokus auf bestimmte Nutzergruppen innerhalb der Generation der Älteren. "Wir
haben uns mit einfacher Telekommunikation in einer Nische festgesetzt und
wir haben fest vor, unsere Marktführerschaft in diesem Segment weiter
auszubauen", so emporia-Geschäftsführerin Eveline Pupeter-Fellner im
Vorfeld der Messe.
Große Anerkennung wurde bei der vorjährigen Messe dem Halleiner Start-up Mobilizy zu Teil. Dessen Angebot Wikitude wurde mit dem "Top Innovator"-Award ausgezeichnet. Philipp Breuss-Schneeweis, Gründer von Mobilizy, hatte die Software gemeinsam mit zwei Freunden in seiner Freizeit in zahlreichen Abendsitzungen entwickelt.
Alle Branchenriesen vertreten
Zur Messe hat sich auch viel
Prominenz angesagt, allen voran Königin Rania Al Abdullah aus Jordanien.
Hauptredner sind unter anderem die Konzernlenker Ben Verwaayen
(Alcatel-Lucent), Hans Vestberg (Ericsson), Eric Schmidt (Google) Shantanu
Narayen (Adobe), Lu Yimin, (China Unicom) und Mike Lazaridis (Research In
Motion/BlackBerry).
Ab Montag werden wir Sie natürlich über alle Neuheiten informieren.