Ganzheitliches Musik-Angebot für Musiker und Fans soll Abwärtstrend aufhalten.
Für das nach einem Boom zunehmend aus dem Fokus der Aufmerksamkeit gefallene Social-Network MySpace ist Musik eine "Erfolgsgeschichte", und mit 180 Mio. Playlists sieht sich das Portal als Datenschatz für Musiker und Fans: Mit dem Verkauf von Konzerttickets, Merchandising und Musik sowie anderen Dienstleistungen für Musiker und Fans ist "Myspace Music" das "größte werbebasierte Musik-Business im Web", sagte Geschäftsführer Owen van Natta am Samstag auf dem MIDEMNET-Kongress in Cannes.
Steigende Nutzerszahlen
Die Abwanderung der Nutzer zum
populärsten Network Facebook
sei vorbei, auf der gesamten Plattform habe es im vergangenen Monat ein Plus
von sieben Prozent gegeben, auf "Myspace Music" wurde zuletzt ein
Zuwachs von 30 Prozent verzeichnet, betonte van Natta. Denn Myspace habe
sich auf seinen "Kern" besonnen, und dieser sei insbesondere die
Musik. "So gut wie jede Band hat ein Profil auf Myspace", so der
Geschäftsführer bei seiner ersten Keynote-Rede außerhalb der USA.
Ganzheitliches Angebot
Auf dem gemeinsam mit Plattenlabels
betriebenen "Myspace Music" wolle man ein "ganzheitliches
Angebot" bieten: So sollen Tour-Produzenten mit Info versorgt werden,
wo die Fans der jeweiligen Band besonders aktiv sind; eher unbekannte Bands
sollen über Myspace aufgespürt werden, damit ihnen zustehende Lizenzgelder
ausgezahlt werden können; und mit den 180 Mio. von Nutzern
zusammengestellten Liedabfolgen ("Playlists") können Nutzer anhand
ähnlicher Geschmäcker herausfinden, welche Musik ihnen gefallen könnte.
Handy-Nutzung
Die Zukunft liege jedenfalls in der Nutzung via
Mobiltelefon: Dies sei keine "Ausweitung der Website", sondern für
viele junge Menschen bereits die Haupt-Nutzungsform sozialer Plattformen, so
van Natta. Ebenso "explosives Wachstum" sei bei Online-Games zu
verzeichnen: Deren Nutzer seien "immer stärker bereit, für virtuelle
Güter auch Geld zu bezahlen".