"Cyberwehr" geplant

Nach Cyber-Planspiel werden Lehren gezogen

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Großangelegter Versuch lieferte den Experten hilfreiche Erbebnisse.

Wie verletzlich unsere durch das Internet vernetzte Welt eigentlich ist, wurde am Donnerstagnachmittag beim KSÖ-Sicherheitskongress in Wien gezeigt, als die Ergebnisse des heimischen Cybersecurity-Planspiels diskutiert - und die Lehren daraus gezogen wurden. Eine davon ist der Aufbau einer "Freiwilligen Cyberwehr", einem Pool von IT-Experten, auf den im Falle von IT-Angriffen zurückgegriffen werden kann.

Fiktiver Angriff
Vertreter von Ministerien, Wirtschaft und Infrastruktur waren am 12. Juni zusammengekommen, um sich einem fiktiven Angriff zu stellen (wir berichteten): Das Internet streikte, ebenso Telekommunikationseinrichtungen und Geldautomaten, zudem musste man sich mit Stromausfällen und anderen "Überraschungen" auseinandersetzen. Die Fachleute mussten dabei bekanntgeben, wie sie reagieren würden und nahmen im Verlauf der Simulation auch entsprechende Kontakte zu ihren Organisationen aber auch untereinander auf.

Nützliche Ergebnisse
"Aus dem Cyber-Planspiel haben wir wertvollen Input für die Erstellung der gesamtstaatlichen Cyber-Strategie gewonnen. Wir haben gesehen wo wir bestens gewappnet sind und wo wir noch Schwachstellen haben. Nun müssen wir schrittweise Maßnahmen setzen, um die Schwachstellen auszumerzen", sagte Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (V).

Laut Erwin Hameseder, Präsident des Kuratoriums Sicheres Österreich, stellte sich im Verlauf des Planspiels etwa schnell heraus, wie schwierig der Umgang mit vertraulichen Daten sein kann. Ohne "österreichische Lösung" dürfte man etwa Unternehmen von Behördenseite nicht einmal vor einem bevorstehenden Angriff warnen - wenn diese Informationen entsprechend geheim klassifiziert sind. Ebenso könnten Telekommunikationsunternehmen nicht ohne weiteres Daten ihrer Kunden an Behörden weitergeben. "Das war vielen vorher nicht bewusst."

Anderen Teilnehmern wiederum war nicht bekannt, welche vorhandenen Strukturen und Organisationen es bereits gibt und wie diese im Fall des Falles hilfreich sein können. Am wesentlichsten war aber das Thema Kommunikation, sowohl mit den Medien, um etwa darüber zu informieren, dass bestimmte Dienstleistungen nicht zur Verfügung stehen, aber auch untereinander.

Hilfreiche Kontakte
Beim Planspiel habe man viele Kontakte untereinander geknüpft, die sich als hilfreich erweisen dürften, sollte es einmal wirklich ernst werden - der Grundstock der "Cyberwehr" wurde damit geschaffen. Hier würde die weitere Diskussion zeigen, wie man dieses Kompetenz-Netzwerk organisieren kann. "Das KSÖ würde zur Verfügung stehen", versprach Hameseder. Zudem sei ein Cyber-Lagezentrum notwendig, wo im Krisenfall alle Infos zusammenfließen würden.

 

Fotos von den Technik-Trends 2012

2012 kommen die ersten Smartphones mit superschnellen Quad-Core-Prozessoren mit einer Taktrate von bis zu 1,5 GHz in den Handel. Die Displays werden noch schärfer und bessere Akkus versprechen eine längere Laufzeit. Highlights sind das iPhone 5, das HTC One X, das LG 4X HD sowie das Galaxy S3 (im Bild).

Bei den boomenden Tablet-Computern sieht die Lage nicht viel anders aus. Auch hier kommen 2012 Geräte mit noch schnelleren Prozessoren und verbesserten Displays auf den Markt. Außerdem werden die Touch-Computer dank einer stärkeren Vernetzung (siehe weiter unten) noch vielseitiger.

2012 trumpft die Nintendo dann mit der völlig neuen Wii U auf. Sie soll der PS3 und der Xbox 360 Kunden abjagen. Sony bringt am 12. Februar seine mobile Highend-Konsole Playstation Vita auf den Markt. Sie kann zwar keine dreidimensionalen Inhalte darstellen, liefert dafür aber eine bahnbrechende Grafik und eine völlig neue Steuerung.

Bei den Betriebssystemen steht 2012 ganz im Zeichen von Microsoft. Denn im kommenden Jahr bringt der Software-Riese Windows 8 auf den Markt. Der Windows 7-Nachfolger wurde komplett neu entwickelt und ist auch für den Einsatz auf Tablet-Computern vorbereitet.

Hier wird sich in diesem Jahr der 3D-Standard durchsetzen. Neue Geräte werden diese Technik von Haus aus integriert haben. Die Kunden können dann selbst entscheiden, ob sie sie verwenden wollen, oder eben nicht.

Die sogenannten Smart-TVs ermöglichen es den Nutzern über Apps oder spezielle Browser direkt im Internet zu surfen. Da die Techniken immer weiter verbreitet werden, dürften auch die Preise noch einmal deutlich fallen. Vor allem aktuelle 3D- und Smart-TVs dürften deutlich billiger werden.

Bei den mobilen Rechnern heißt die Devise "dünn, leicht, schnell und stark". All diese Ansprüche erfüllen die neuen Ultrabooks problemlos. Sie setzen auf SSD-Festplatten, schnelle Chips, gute Grafik und eine lange Laufleistung.

Nicht weniger als eine Revolution der Fotografie hat das amerikanische Start-Up Lytro im Sinn, das seine Kameras im Frühjahr auf den Markt bringen will. Dank ausgefeilter Linsen-Technik soll man erst knipsen und dann auf bestimmte Bereiche scharfstellen können. Polaroid legte unterdessen die klassische Sofortbildkamera als digitale Version neu auf.

Darüber hinaus wird das Jahr 2012 auch im Zeichen der Vernetzung stehen. Heimnetzwerke dürften dank vereinfachter Technik, günstigeren Preisen und einer größeren Auswahl an Geräten den Durchbruch schaffen.

Schon 2011 brachten sich die Anbieter mobiler Bezahlsysteme in Position - 2012 soll der Vorstoß in den Alltag kommen. Als wichtigste Voraussetzung gilt, dass mehr Smartphones einen Chip für die Funktechnik NFC (Near Field Communication) bekommen, mit der die meisten Bezahlsysteme der rivalisierenden Dienstleister laufen.

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