Kauf des Thermostate-Herstellers hatte bei vielen Nutzern Sorgen ausgelöst.
Der Hersteller vernetzter Thermostate Nest verspricht seinen Kunden, dass der neue Besitzer Google keinen bevorzugten Zugang zu ihren Daten bekommen wird. "Google wird nicht anders behandelt", sagte Nest-Mitgründer Matt Rogers der dpa. Der Internet-Konzern gelte genauso als Drittanbieter wie etwa Mercedes-Benz oder der Fitness-Spezialist Jawbone.
"Es ist ein Kernpunkt für uns, dass wir komplett unabhängig geführt werden, auch wenn wir Google gehören." Google hatte Nest Anfang des Jahres für rund 3,2 Mrd. Dollar (2,4 Mrd. Euro) übernommen . Das Startup verspricht sich davon schnelleres Wachstum durch den Zugriff auf Infrastruktur und Finanzreserven des Internet-Riesen. Das Nest-Team musste aber seit dem Deal immer wieder der Sorge entgegentreten, Informationen der Nutzer könnten mit den Datenbergen von Google verknüpft werden. "Wir bewahren unsere Nutzerdaten getrennt auf und haben immer wieder gesagt, dass Werbung nicht zu unserem Geschäftsmodell passt", betonte Rogers.
Schnittstellen geöffnet
Nest hatte im Sommer Schnittstellen zum Austausch von Daten mit Partner-Unternehmen geöffnet. So sollen Autos von Mercedes die Nest-Thermostate im Hintergrund über die erwartete Ankunftszeit informieren können, damit das Raumklima rechtzeitig vorbereitet wird. Bei einer Verknüpfung mit den "Up"-Fitnessbändern von Jawbone könnte sich die Temperatur morgens automatisch verändern, wenn der Nutzer aufwacht. Bei jeder solcher Anwendung werde der Nutzer ausführlich darüber informiert, welche Daten geteilt werden und könne seine Zustimmung dazu jederzeit zurücknehmen.
Nest sei bewusst, wie wichtig Datenschutz für die Nutzer sei, sagte Rogers. "Die Menschen machen uns zu einem Teil ihres Heims, sie vertrauen uns. Es ist entscheidend, dass wir transparent bleiben."
Pläne gab es schon vor der Übernahme
Nest hegte schon vor der Übernahme durch Google Pläne für eine Expansion nach Europa, das Tempo soll jetzt noch angezogen werden. Mitgründer und Chef Tony Fadell kommt kommende Woche als Gastredner zur Elektronikmesse IFA in Berlin. Fadell war zuvor lange Zeit bei Apple und gilt als einer der Väter der iPod-Player.