Als erstes Unternehmen hat die Telekom Austria gemeinsam mit Ericsson nun in Österreich den neuen Handy-Datenübertragungsstandard "LTE" vorgestellt.
Die Mobilkom Austria hat am Donnerstag den nächsten Schritt bei der Beschleunigung der mobilen Datenübertragung präsentiert. Gemeinsam mit dem schwedischen Handyhersteller Ericsson wurde erstmals LTE (Long Term Evolution - wir berichteten) auf einem mobilen Endgerät vorgestellt.
Enormer Fortschritt
LTE soll künftig bei der Datenübertragung
via Handy Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 173 Mbit/s ermöglichen. Damit
soll ein durchschnittliches Musikstück in 0,2 Sekunden heruntergeladen sein.
Zum Vergleich: Mit UMTS dauert es 1,30 Minuten lang. Für die Netzbetreiber
soll LTE wiederum die Netzkosten senken.
Nicht für ganz Österreich gedacht
Wie die Mobilkom
heute mitteilte, werden im Laufe des heurigen Jahres 90 Prozent der
Bevölkerung mit UMTS versorgt sein. LTE soll in jenen Gebieten zum Einsatz
kommen, wo ein besonders hohes Datenaufkommen herrscht.
Global Player einigten sich im Mai
Die finanzielle Ausgestaltung
der neuen Hochgeschwindigkeitstechnik für den Mobilfunk der nächsten
Generation nimmt immer mehr Gestalt an. Nokia, Ericsson und andere führende
Mobilfunk- und Technologiekonzerne verständigten sich nun auf ein
Lizenz-Rahmenwerk für ihre Patente an der neuen Mobilfunktechnik LTE, wie
die Unternehmen am Montag mitteilten. Diese gilt als möglicher
UMTS-Nachfolger und soll unter anderem das Herunterladen von Musik oder das
Übertragen von Videos noch schneller machen.
Einigung über Patent-Zahlungen
Die Inhaber der Patente
hätten sich darauf verständigt, Lizenzen für die neue Technologie zu fairen
und vernünftigen Bedingungen zu vergeben. Damit würden die Lizenzkosten
stärker vorhersehbar und transparenter, was zu einer rascheren Annahme der
neuen Technologie führen werde. Die Unternehmen kamen überein, das
Gebührenniveau für die Nutzung wichtiger LTE-Patente bei Mobiltelefonen bei
unter zehn Prozent des Verkaufspreises zu belassen. Die Höchstgebühren für
Notebooks mit LTE-Technologie sollen bei unter zehn Dollar (6,30 Euro)
bleiben.
Neben Nokia und Ericsson sind auch der US-französische Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent sowie die japanische NEC Corp, NextWave Wireless, Nokia Siemens Networks und Sony Ericsson beteiligt.
LTE-Netze bereits angekündigt
Der zweitgrößte
US-Mobilfunkanbieter Verizon Wireless hatte bereits den Aufbau eines
LTE-Netzes angekündigt. Alcatel-Lucent will gemeinsam mit dem japanischen
Elektronikkonzern NEC Produkte für die LTE-Mobilfunktechnik entwickeln. In
den nächsten zwei Jahren ist nach Ansicht von Experten allerdings noch nicht
mit Mobilfunk-Netzen auf Basis der LTE-Technologie zu rechnen.